PRESSEMITTEILUNG
81.000 senden Weckruf für sichere Arbeit: Arbeitgeber müssen Abbau der Industrie stoppen

Fünf Großdemos mit Rekordteilnehmerzahl senden Alarmsignal nach Berlin +++ Politik muss entschlossen handeln, Arbeitgeber müssen umdenken +++ Gesunde Industrie ist Voraussetzung für Wohlstand in Deutschland

15. März 202515. 3. 2025 |
Aktualisiert am 15. März 202515. 3. 2025


Hinweis: Die Zahl der Teilnehmer*innen wurde entsprechend aktualisierten Angaben der Polizei von 77.000 auf 81.000 korrigiert.

Frankfurt am Main – Die Lage der Industrie in Deutschland spitzt sich zu, die Sorge um den Arbeitsplatz in den Belegschaften wächst. Vor diesem Hintergrund haben Industriebeschäftigte heute mit Großdemos in fünf Städten gleichzeitig die Politik zum Handeln und die Arbeitgeber zum Umdenken aufgefordert. Insgesamt sind mehr als 81.000 Beschäftigte dem Aufruf der IG Metall gefolgt. Der Aktionstag unter dem Motto „Mein Arbeitsplatz. Unser Industrieland. Unsere Zukunft!“ war damit die größte öffentliche Aktion der Gewerkschaft seit Jahrzehnten.

Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall sagte in Hannover: „Wir sind heute auf den Straßen und Plätze, weil ohne uns gar nichts geht! Ohne Industrie ist Deutschland ein armes Land, das werden wir nicht zulassen. Wir erwarten mehr von den Arbeitgebern. Sie bauen ab, kürzen, wollen verlagern und machen keine Anstalten, Innovationen oder Zukunft zu gestalten. Aber wir können Zukunft, wir können neue Technologien, wir können grüne Industrie. Und jetzt wollen wir das auch machen! Es ist gut, dass die Politik gezeigt hat, dass sie verstanden haben. Aber noch ist kein Sondervermögen beschlossen, noch ist nichts klar. Alle politischen Kräfte müssen jetzt Verantwortung übernehmen, damit dieses zentrale Vorhaben nicht scheitert. Wir setzen mit unserem Aktionstag ein klares Zeichen für schnelles Handeln, beherzte Investitionen von Politik und Unternehmen und vor allem: Für unsere Zukunft!“

Mit Blick auf die bereits angelaufenen Koalitionsverhandlungen und das geplante Sondervermögen für Investitionen sagte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, in Stuttgart: „Die Politik ist aufgewacht, hat den Ernst der Lage erkannt und die richtige Richtung eingeschlagen. Jetzt gilt es, diesen Weg konsequent weiterzuverfolgen, das Tempo hoch und das Ziel im Auge zu behalten: eine starke Industrie, die weiterhin für sichere Arbeit und breiten Wohlstand in Deutschland sorgt.“ Auch die Arbeitgeber seien gefordert: „Die unproduktiven Abbau- und Verlagerungsfantasien müssen endlich aufhören! Wir brauchen jetzt Manager, die sich zum Standort bekennen, ihr Unternehmen nachhaltig für die Zukunft aufstellen und in einen großen Wurf investieren.“

Der IG Metall-Aktionstag fand statt am heutigen Samstag mit zeitgleichen Kundgebungen in Hannover, Stuttgart, Köln, Frankfurt und Leipzig. Anlass ist die schwierige Lage der Industrie, die aus Sicht der IG Metall durch die falschen Rezepte der Arbeitgeber und das zögerliche Handeln der Politik zuletzt noch verstärkt wurde. So geraten immer mehr Arbeitsplätze in Gefahr.

Mit dem Aktionstag fordert die IG Metall mehr Investitionen von Politik und Unternehmen, eine aktive Industriepolitik und gezielte Förderung von Innovationen und Zukunftstechnologien. Eine starke, zukunftsfähig aufgestellte Industrie hat nach Überzeugung der IG Metall Bedeutung weit über den industriellen Sektor hinaus. Sie ist Voraussetzung für gute, fair bezahlte Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland insgesamt.

 

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