PRESSEMITTEILUNG
Beschäftigte brauchen nach Automotive Spin-off verlässliche Perspektiven

Gemeinsame Presseerklärung von IGBCE, IG Metall und Continental-Konzernbetriebsrat

12. März 202512. 3. 2025


Der Aufsichtsrat der Continental AG hat den Weg für die Aufspaltung des Konzerns frei gemacht. Auch die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitnehmenden haben dem Spin-Off des Automotive-Bereichs zugestimmt. Nun müssen noch die Continental-Aktionärinnen und -Aktionäre auf der Hauptversammlung am 25. April 2025 zustimmen.


„Für uns als Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat der Continental AG standen die erforderliche finanzielle Ausstattung und die vertraglichen Rahmenbedingungen für den Spin-Off immer im Zentrum. Dafür hat uns der Vorstand tragfähige Lösungen vorgestellt, die aus heutiger Sicht unsere Bedingungen erfüllen: Die Kapitalausstattung von Automotive ist für den Start in die Selbstständigkeit auch inmitten widriger Rahmenbedingungen tragfähig. Jetzt braucht es eine klare Strategie, um mit innovativen Produkten durchzustarten. Außerdem besteht für den Automotive-Sektor ein Zukunftstarifvertrag mit einem Zielbildprozess für Standortperspektiven als Herzstück. Wir haben immer klar gemacht: Mitbestimmung und Tarifbindung müssen im neuen Unternehmen erhalten bleiben. Das haben wir erreicht und das ist richtig und wichtig", sagte Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall und stellvertretende Continental-Aufsichtsratsvorsitzende.


„Die verbleibende Rubber-Continental wird wie gefordert nicht über Gebühr belastet. Das verbleibende Unternehmen braucht die Zeit, die finanzielle Ausstattung und eine strategische Wachstumsstrategie, um auf stabiler Basis Innovationen in Produkte und Geschäftsmodelle konsequent weiter zu entwickeln. Bei ContiTech werden die Kolleginnen und Kollegen seit Jahren von einer Reorganisation in die nächste geschickt. Hier steht zudem der Verkauf des abgetrennten Automotive-Geschäfts OESL an. Nach den zahlreichen Standortschließungen müssen die Arbeitsplätze nachhaltig gesichert werden. Auch die Rubber-Continental braucht deshalb einen Zukunftstarifvertrag für Beschäftigung und Standorte in Deutschland", betonte Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden IGBCE-Hauptvorstands und des Continental-Aufsichtsrats.


„Die Kolleginnen und Kollegen bei Continental haben bisher die Hauptlast der Transformation getragen. Weltweit sind seit 2020 zehntausende Arbeitsplätze vernichtet worden, selbst in Forschung und Entwicklung. Schwerpunkt des Kahlschlags war und ist Deutschland. Obendrauf kam der Spin-off von Automotive mit einem enormen Zeitdruck. Das hat tiefe Spuren hinterlassen und zu teils erheblichen Verwerfungen und Belastungen geführt. Jetzt brauchen die Beschäftigten endlich verlässliche Perspektiven. Aufsichtsrat und Vorstand dürfen die erforderliche Agilität im Geschäftsbetrieb nicht länger mit einem dauernden Wechsel der Unternehmensstrategien und immer neuen Zielsetzungen verwechseln. Es wird allerhöchste Zeit, dass sich die Beschäftigten auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können und nicht länger als Schachfiguren hin und her geschoben werden", sagte Hasan Allak, Mitglied des Continental-Aufsichtsrats und Vorsitzender des Konzernbetriebsrats.

 

Weitere Informationen und Pressebilder von Christiane Benner

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