PRESSEMITTEILUNG
Für sichere Arbeitsplätze im deutschen Druckmaschinenbau

Anlässlich der Fachmesse für Druck und Papier drupa fordern Betriebsräte mehr Investitionen in den deutschen Druckmaschinenbau +++ Mehr Kooperation und gemeinsame Forschung sollen Branche im internationalen Wettbewerb stärken +++ Politik soll Branchengespräch für mehr Kooperation etablieren

29. Mai 202429. 5. 2024


Frankfurt am Main – Die Druckmaschinenhersteller stehen als Branche massiv unter Druck. Anlässlich der Fachmesse für Druck und Papier drupa fordern Betriebsräte jetzt von Arbeitgebern und Politik mehr Einsatz und Kooperation insbesondere bei Forschung und Entwicklung, um die Arbeitsplätze der Branche in Deutschland zu sichern. „Wir als IG Metall und Betriebsräte der deutschen Druckmaschinenhersteller sehen die deutschen Standorte und damit verbunden weitere 20.000 Industriearbeitsplätze mittelfristig in ihrer Existenz gefährdet“, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier, das auf der Netzwerktagung Druckmaschinen am Rande der drupa verabschiedet wurde. Die Belegschaftsvertreter appellieren darin an politische Entscheider und Unternehmensleitungen, „gemeinsam aktiv nach Lösungen zu suchen, um die industrielle Wertschöpfung, Standorte und Arbeitsplätze langfristig zukunftsfest zu machen.“

Maschinenbauer sollen Forschungs-Joint-Venture bilden

Im Vergleich zu den internationalen Großkonzernen und Wettbewerbern verfügen die mittelständisch geprägten deutschen Unternehmen der Branche nur über begrenzte Mittel für Eigenentwicklungen. Die Betriebsräte schlagen darum eine gemeinsame Entwicklungsstrategie vor. Dies könnte den Aufbau eines Forschungs-Joint Venture im deutschen Cluster beinhalten, als Alternative zum weiteren Zukauf von Schlüsseltechnologie von internationalen Wettbewerbern.

Branchengespräch soll mehr Kooperation ermöglichen

An einer verstärkten Zusammenarbeit führt nach Überzeugung der Betriebsräte kein Weg vorbei. Nur so ließen sich Wissen und Fähigkeiten, die seit Jahrzehnten an den deutschen Standorten aufgebaut wurden, hier bewahren und ein Abfluss aus der Branche verhindern. Dafür fordern die Betriebsräte ein strukturiertes Branchengespräch zwischen Unternehmensleitungen, Betriebsräten, VDMA und IG Metall. Dieses soll so bald wie möglich unter Einbeziehung des Bundeswirtschaftsministeriums etabliert werden.

Mehr Investitionen gefordert

Nötig sind nach Überzeugung der Betriebsräte mehr Investitionen – sowohl in Technologie als auch in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften. „Nicht Lohndumping und Preiskämpfe, sondern Qualitätsprodukte, die von hochmotivierten Beschäftigten mit herausragenden Ideen und hohem Qualifikationsniveau entwickelt sowie produziert wurden, brachten den deutschen Druckmaschinenbau zu seinem heutigen Weltrang“, heißt es in dem Papier. 

Die Themen des Positionspapiers werden heute auf der drupa im Rahmen einer Podiumsdiskussion erörtert. Teilnehmer der Podiumsdiskussion sind Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, Ralph Arns, Betriebsratsvorsitzender Heidelberger Druckmaschinen AG, Thomas Schiemann, Geschäftsführer des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik im VDMA, und Dr. Andreas Pleßke, Vorstandsvorsitzender Koenig & Bauer AG.

Zum Positionspapier

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