Pressemitteilung
IG Metall: Barrieren zu Arbeitsplätzen abreißen!

Gewerkschaft für bessere Inklusion Behinderter in den Betrieben +++ Zwei von drei Betrieben kommen Beschäftigungspflicht nicht oder nur kaum nach +++ Urban: „Teilhabe als Menschenrecht statt nur als Möglichkeit behandeln“

1. Dezember 20241. 12. 2024


Frankfurt am Main – Jeder zehnte Mensch in Deutschland ist schwerbehindert. Doch der Anteil der schwerbehinderten Beschäftigten in den Betrieben beträgt nur 4,5 Prozent. Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung (3. Dezember) fordert die Gewerkschaft IG Metall, Behinderte nicht weiter auszusperren. Dazu müsse jedes Unternehmen barrierefrei werden.

IG Metall-Sozialvorstand Hans-Jürgen Urban: „Statt Ausgrenzung und Arbeitskräftemangel brauchen wir Brücken zu mehr Beschäftigung.“ 61 Prozent der Betriebe kommen ihrer gesetzlichen Pflicht, Schwerbehinderte zu beschäftigten, gar nicht oder nur kaum nach. Das ergeben Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Die IG Metall kritisiert, dass Strafzahlungen für Betriebe ohne behinderte Beschäftigte 2023 abgeschafft wurden. Büros und Werkhallen sollen laut der Gewerkschaft von Haus aus barrierefrei gebaut oder umgestaltet werden.

Urban: „Sozialer Mangel verschärft den Fachkräftemangel. Ohne behinderte Beschäftigte im Betrieb grenzen Unternehmen nicht nur aus. Sie beschränken sich letztlich selbst. Schwerbehinderte sind in der Regel mindestens genauso qualifiziert wie andere Beschäftigte.“ Die meisten Behinderungen erwerben Menschen erst im Laufe ihres Arbeitslebens. Urban: „Menschen mit Behinderungen brauchen endlich verbriefte Chancen.“ Mit Blick auf diverse unvollendete Gesetzesvorhaben zur Besserstellung von behinderten und kranken Beschäftigten sagte Urban: „Versprechen, verschleppen und verpassen muss der Vergangenheit angehören. Teilhabe am Arbeitsleben ist ein Menschenrecht. Teilhabe darf nicht mehr nur eine theoretische Möglichkeit sein.“

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