PRESSEMITTEILUNG
IG Metall fordert 7 Prozent Plus für Beschäftigte und 170 Euro für Auszubildende

Vorstand beschließt Tarifforderungen für Metall- und Elektroindustrie +++ Soziale Komponente und mehr Anerkennung bei der Arbeitszeit +++ Benner: „Kolleg*innen und Konjunktur brauchen jetzt ein ordentliches Plus“ / Boguslawski: „Respekt für Lage der Unternehmen und Beschäftigten“


Frankfurt am Main/Essen – Mit 7 Prozent mehr Geld für Beschäftigte und 170 Euro mehr für Auszubildende will die IG Metall Kaufkraft stärken und die Konjunktur stützen. Diese Forderung hat der Vorstand der Gewerkschaft am Dienstag in Essen beschlossen. Vorangegangen waren der Entscheidung Diskussionen und Beschlüsse in den regionalen Tarifkommissionen. Unter dem Motto „Solidarität gewinnt“ startet die IG Metall die Tarifrunde für die 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie im Herbst.

Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, sagte: „Unsere Forderung wird der Lage von Beschäftigten und Unternehmen gerecht und ist dringend geboten. Die Inflationsrate mag sinken, aber dennoch bleiben für die Menschen die Preise an der Kasse weiter hoch. Die Steigerungen und Einmalzahlungen des letzten Tarifabschlusses sind verbraucht. Jetzt haben die Beschäftigten mit sieben Prozent mehr Geld einen verlässlichen Dauerausgleich verdient.“ Insbesondere Auszubildende litten unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten. Deshalb müssten ihre Vergütungen mit einem „Attraktivitäts-Turbo“ 170 Euro überproportional steigen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.

Neben Beschäftigten benötige auch die Binnennachfrage als Stabilitätsanker der Wirtschaft deutlich höhere Löhne in der deutschen Kernbranche. „Die Kolleginnen und Kollegen sowie die Konjunktur brauchen jetzt ein ordentliches Plus und damit gute Perspektiven“, sagte Benner. „Gleiches gilt für die Zukunfts- und Beschäftigungssicherung des Landes durch die Politik und die Unternehmen: Es braucht jetzt massive Investitionen.“

Mit einer sozialen Komponente will die IG Metall die unteren Einkommensgruppen in den Betrieben besonders berücksichtigen. Außerdem pocht die IG Metall darauf, dass Arbeitgeber die Belastungen und das Engagement von Beschäftigten bei der Arbeitszeit besser berücksichtigen: „Der Einsatz für Kolleginnen und Kollegen, Gesellschaft und Demokratie braucht mehr Anerkennung.“ Die bereits bestehenden Wahloptionen zwischen Zeit und Geld für Vollzeitbeschäftigte mit Schichtarbeit, Pflege- oder Erziehungsaufgaben sollen auf mehr Personen und Themen ausgeweitet werden.

Nadine Boguslawski, Tarif-Vorständin der IG Metall, sagte: „Mit unserer Forderung respektieren wir die unterschiedliche Lage der Unternehmen. Im Gegenzug erwarten wir Respekt der Arbeitgeber für die Lage und die Lebensrealität der Beschäftigten.“ Mitte September starten die sieben Bezirke der IG Metall mit den ersten Verhandlungen. Der Entgelt-Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie läuft am 30. September aus. Die Friedenspflicht endet mit dem 28. Oktober 2024. Danach sind Warnstreiks möglich.

 

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