PRESSEMITTEILUNG
IG Metall fordert Perspektive für zweitgrößten Stahlhersteller

Fehlende Investitionsbereitschaft bedroht Zukunft der HKM +++ Tausende Arbeitsplätze sind gefährdet +++ IG Metall: Anteilseigener müssen jetzt Verantwortung übernehmen +++ Jetzt in Arbeitsplätze und Wertschöpfung investieren!

8. Dezember 20228. 12. 2022


Frankfurt – Bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) droht die Umstellung auf klimaneutrale Stahlproduktion an der Finanzierung zu scheitern. Das wäre das Ende des zweitgrößten Hüttenwerks Deutschlands, warnt die IG Metall. Sie sieht Tausende Arbeitsplätze in Gefahr. Die Gewerkschaft fordert die Gesellschafter der HKM auf, sich eindeutig zur Zukunft des traditionsreichen Stahlwerks zu bekennen und jetzt in dessen Umrüstung zu investieren.

Jürgen Kerner, als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall unter anderem zuständig für die Stahlbranche und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Thyssenkrupp AG: „In fast allen Stahlunternehmen der Hochofenroute ist die Transformation hin zu grüner Stahlproduktion inzwischen mit konkreten Investitionsentscheidungen auf den Weg gebracht. Auch für die HKM liegt ein konkretes Konzept auf dem Tisch. Was fehlt, ist die Finanzierungszusage der Anteilseigner. Es darf aber nicht sein, dass die Transformation des Unternehmens an deren Zögern und Zaudern scheitert. Die Thyssenkrupp Steel Europe AG und die Salzgitter AG als größte Anteilseigener müssen jetzt Verantwortung übernehmen.“

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall: „Es geht jetzt ganz konkret um die Zukunft der Kolleginnen und Kollegen bei HKM. Es geht aber darüber hinaus noch um weit mehr: Auf dem Spiel steht, die industrielle Wertschöpfung und damit die Zukunft guter Arbeitsplätze in Deutschland. Wenn es nicht gelingt, die Grundstoffindustrie in das klimaneutrale Zeitalter zu transformieren und dabei geschlossene Wertschöpfungsnetzwerke hierzulande zu stärken, wird das dramatische Auswirkungen auf den gesamten Industriestandort haben – weit über die Stahlbranche hinaus. Ein Aus der HKM wäre ein fatales Signal. Darum müssen die Gesellschafter der HKM jetzt ihrer Verantwortung gerecht werden und in die Zukunft investieren.“

Der französische Rohrhersteller Vallourec SA will seine 20-prozentige Beteiligung an der HKM aufgegeben und sich aus Deutschland zurückziehen. Vor diesem Hintergrund ringen die beiden verbliebenen Gesellschafter Thyssenkrupp Steel Europe AG (tkSE, 50 Prozent) und Salzgitter AG (30 Prozent) um eine Lösung für die Zukunft der HKM.

Die jeweiligen Gesamt- bzw. Konzernbetriebsratsvorsitzenden der betroffenen Unternehmen Tekin Nasikkol (tkSE) und Hasan Cakir (Salzgitter) sowie deren stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Detlef Wetzel (tkSE) und Hans-Jürgen Urban (Salzgitter) unterstützen die Forderung der IG Metall ausdrücklich.

Die HKM ist mit einem aktuellen Produktionsvolumen von 4,2 Millionen Tonnen Rohstahl pro Jahr und einer Kapazität von 5,6 Millionen Tonnen Deutschlands zweitgrößtes Hüttenwerk. Derzeit sind dort 3100 Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter beschäftigt.

 

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