PRESSEMITTEILUNG
IG Metall zur Bundestagswahl: Jetzt konkrete Zusagen für Beschäftigte und Industrie wichtig!

Schnelle Regierungsbildung für umgehendes Handeln entscheidend +++ Koalitionsgespräche müssen zügig und konstruktiv geführt werden +++ Christiane Benner: „Wir haben keine Zeit mehr. Beschäftigte und Wirtschaft brauchen jetzt klare Perspektiven!”

23. Februar 202523. 2. 2025


Frankfurt am Main – Nach der Bundestagswahl drängt die IG Metall auf eine schnelle Regierungsbildung. Aus Sicht der Gewerkschaft besteht hoher Zeitdruck, um Beschäftigten und Wirtschaft, insbesondere der Industrie, eine klare Perspektive für die nächsten Monate zu geben. Konstruktive und zielorientierte Sondierungen und Koalitionsverhandlungen sind dafür eine entscheidende Voraussetzung.

Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, betont die Dringlichkeit zu handeln: “Wir haben keine Zeit mehr. Die Industrie und die Beschäftigten können nicht Monate auf klare Perspektiven warten. Sie brauchen jetzt so schnell wie möglich konkrete Zusagen. Zuversicht kann es nur geben, wenn die demokratischen Parteien sich jetzt zügig Koalitionsverhandlungen und Regierungsbildung widmen.“

Aus Sicht der IG Metall müssen besonders wettbewerbsfähige Energiekosten, der Hochlauf der Elektromobilität und umfassende Investitionen in Bildung, Straßen, Schienen und Digitalisierung im Mittelpunkt der Vorhaben einer neuen Bundesregierung stehen.

Christiane Benner: „Vielen Industrieunternehmen, besonders der energieintensiven Industrien und in der Zulieferindustrie, steht das Wasser bis zum Hals. Die Beschäftigten sehen diese Bedrohung ihres Arbeitsplatzes und damit auch ihrer Lebensentwürfe, ihrer Familien und der Regionen, in denen sie leben. Dieser Unsicherheit muss durch gezielte Maßnahmen und Programme, wie gedeckelten Strompreisen für Industrie und Verbraucher und einer Stabilisierung des Automobilsektors, auch durch Kaufanreize und Förderung von Batterietechnologie entgegengewirkt werden. Wir können das schaffen. Deutschland kann wieder Wachstumsgeschichte schreiben. Es ist aber ein aktiver Staat nötig, der die Veränderungen gestaltet. Auch durch eine aktive Arbeitsmarktpolitik, um Perspektiven zu schaffen und den Fachkräftebedarf zu decken.”

Unverzichtbar sind aus Sicht der Gewerkschaft auch hohe Investitionen in die Infrastruktur. Ein Investitionspaket des Bundes über zehn Jahre mit einem Volumen von mindestens 600 Milliarden Euro für Investitionen in öffentliche Infrastrukturen plus zusätzliche öffentliche Unterstützungsleistungen für die Dekarbonisierung der Industrie in Höhe von ca. 30 Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren sind dafür eine Mindestvoraussetzung.

Die Erste Vorsitzende der Gewerkschaft betonte die große Aufgabe, die nun vor einer neuen Regierung liegt: „Die gewählten Politikern und Politikerinnen haben eine Riesenverantwortung, Vertrauen der Menschen in die Politik zurückgewinnen. Und Zutrauen in die Zukunft schaffen. Zu zeigen, dass unsere Demokratie die bessere Antwort ist. Zu dieser gehören auch Achtung und Respekt vor der Stimme der Beschäftigten. Fairer Wandel geht nur zusammen. Ein Neuanfang ist auch die Chance zu zeigen, was Deutschland und Europa alles kann.”

Die IG Metall liefert mit ihren „Metallforderungen“ eine Übersicht der wichtigsten Ziele und Forderungen der Gewerkschaft, die auch in den Koalitionsverhandlungen prioritär behandelt werden sollten. Für den 15. März ruft die Gewerkschaft ihre Mitglieder und die interessierte Öffentlichkeit zu einem Aktionstag unter dem Motto „Mein Arbeitsplatz. Unser Industrieland. Unsere Zukunft!“ in Hannover, Stuttgart, Köln, Frankfurt und Leipzig auf.

 

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