PRESSEMITTEILUNG
Keine Einigung bei Textil und Bekleidung: IG Metall verschärft Warnstreiks

Dritte Tarifverhandlung abgebrochen +++ Bereits 13.500 Beschäftigte bei Warnstreiks und Aktionen +++ Verhandlungsführerin Bürger: „Arbeitgeber blockieren Zukunftsthemen.“

16. März 202316. 3. 2023


Frankfurt am Main/Kaarst – Nach einer ergebnislosen dritten Tarifverhandlung in Kaarst (NRW) will die IG Metall die Warnstreiks in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie verschärfen. Verhandlungsführerin Miriam Bürger zeigte sich nach dem achtstündigen Treffen am Mittwochabend enttäuscht: „Die Arbeitgeber blockieren zentrale Themen der Beschäftigten. Sie verweigern insbesondere Geringverdienenden einen dauerhaften Inflationsausgleich. Und sie verwehren eine gute Altersteilzeit als Perspektive für einen würdevollen Übergang in die Altersrente.“

Nach einer ersten Aktions- und Warnstreikwelle mit über 13.500 Teilnehmer*innen will die Gewerkschaft jetzt den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. „Wer sich am Verhandlungstisch so bei Zukunftsthemen verweigert, ruft geradezu nach noch mehr Protest vor den Werkstoren. Den Fachkräftemangel bekämpft man nicht mit Renditenjagd, sondern vor allem mit mehr Respekt für die Beschäftigten“, sagte Bürger.

Die IG Metall fordert 8 Prozent mehr Lohn und Gehalt für 12 Monate, mindestens aber einen monatlichen Sockelbetrag von 200 Euro. Darüber hinaus verlangt die Gewerkschaft eine Fortsetzung der tariflichen Altersteilzeitregelungen mit besseren Konditionen.

Der Arbeitgeberverband dagegen bietet neben einer „Inflationsausgleichsprämie“ lediglich eine dauerhafte Entgelterhöhung von 4,0 Prozent ab 1.10.2023 und 2,5 Prozent ab 1.10.2024 bei einer Laufzeit von 26 Monaten an. Die bestehende Altersteilzeitregelung wollen die Arbeitgeber nicht fortführen.

In der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie arbeiten etwa 100.000 Beschäftigte. Die nächste, vierte Tarifverhandlung vereinbarten IG Metall und Arbeitgeber für den 31. März 2023.

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