PRESSESTATEMENT
Rentenvorschläge jenseits der Realitäten

Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und verantwortlich für Sozialpolitik, zur Debatte um die Rentenvorschläge des Sachverständigenrats und der Rentenkommission der Bundesregierung

9. November 20239. 11. 2023


„Diese Debatte und die Vorschläge der sogenannten Wirtschaftsweisen sind jenseits der Lebens- und Arbeitswirklichkeiten. Rechenschieber sind kein Ersatz für Realitäten der Beschäftigten. Eine Rente mit 68 kann und darf kein Automatismus sein. Schon immer haben sich angebliche Prognosen zur Lebenserwartung geändert. Und schon heute ist die Arbeitswirklichkeit in den Betrieben so, dass die Beschäftigten es kaum bis zur jetzigen Rentengrenze durchhalten. Wer hier Verbesserungen bringen will, hat unsere volle Unterstützung. Wer die Menschen in einen vorzeitigen Renteneintritt und mit Abschlägen zu Rentenkürzungen zwingen will, provoziert unseren Widerstand.

Es ist kein Ausweg aus den Herausforderungen der gesetzlichen Rente, den Menschen durch obskure Aktienmodelle und Zeitrenten mehr privates Risiko aufzubürden. Die Rente darf kein finanzieller Verschiebebahnhof sein, sondern verdient eine solide und solidarische Stärkung mit auskömmlichen Alterszahlungen. Darum brauchen wir endlich den Umbau der gesetzlichen Rente zur Erwerbstätigenversicherung, in die alle einzahlen. Niemand kommt an einem soliden und gerecht finanzierten Beitragssatz vorbei. Und die demografische Herausforderung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die über Steuermittel abgefedert werden muss.“

 

Weitere Informationen und Pressebilder von Hans-Jürgen Urban

Pressemitteilungen abonnieren