Pressemitteilung
Textil und Bekleidung: Mehr Geld und besserer Altersausstieg für Beschäftigte

Vierte Tarifverhandlung nach Warnstreiks erfolgreich +++ Einmalzahlung und 4,9 Prozent höhere Löhne und Gehälter, mehr Geld für mehr Altersteilzeitbeschäftigte +++ Verhandlungsführerin Bürger: „Tarifergebnis sichert Zukunft von Beschäftigten und Branche“

11. April 202511. 4. 2025


Eitorf/Frankfurt am Main – 4,9 Prozent mehr Geld und bessere Ausstiegsoptionen für tariflich Beschäftigte in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie: In der vierten Verhandlung haben Arbeitgeber und IG Metall in der Nacht zum Freitag in Eitorf (NRW) ihren Tarifstreit nach 12 Stunden beigelegt. Zuvor hatten sich insgesamt 22.000 Beschäftigte an Warnstreiks und Aktionen beteiligt.

IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger sagte: „Dieses Tarifergebnis macht die Beschäftigung in den Betrieben zukunftsfähig. Nur mit dem starken Einsatz der IG Metall-Mitglieder gab es die nötige Bewegung am Verhandlungstisch. Sie haben damit erfolgreich und demokratisch für eine bessere Arbeit und Zukunft der Beschäftigten und der Betriebe gekämpft.“ Die Tarifparteien vereinbarten eine Gesprächsverpflichtung über tarifliche Vorteile exklusiv für IG Metall-Mitglieder.

Nach einer Einmalzahlung von 275 Euro im Juli 2025 erhalten die tariflich Beschäftigten zwei Erhöhungen ihrer Monatsentgelte: ab August 2,0 Prozent und mindestens 60 Euro mehr, ab Oktober 2026 weitere 2,9 Prozent und mindestens 80 Euro. Für Auszubildende steigt die Vergütung parallel um einmalig 137,50 Euro sowie um 25 und 35 Euro monatlich. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt 27 Monate.

Miriam Bürger: „Mehr Geld ist die nötige Antwort auf die gestiegenen Preise.“ Die Mindestbeiträge stellen Beschäftigte mit unterdurchschnittlichem Einkommen besser. Bürger: „Wer weniger als 3000 Euro im Monat hat, erhält mit der sozialen Komponente künftig überproportional mehr.“

Als Erfolg verbucht die Gewerkschaft auch die Ausweitung der Altersteilzeit: Mit einer erhöhten Quote können nun mehr ältere Beschäftigte vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Zudem erhöht sich die Aufzahlung durch die Arbeitgeber in den Jahren bis 2026 um insgesamt 50 auf dann 800 Euro. Bürger: „Die bessere Altersteilzeit ist die richtige Antwort auf die Belastungen älterer Kolleginnen und Kollegen.“

Das Tarifergebnis gilt unmittelbar für 51.000 Beschäftigte mit Tarifvertrag in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. Insgesamt arbeiten in der Branche 100.000 Beschäftigte bei traditionellen Textilhersteller über Automobilzulieferer bis hin zu Hygiene-/Medizinprodukte- und technischen Textilherstellern.

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