PRESSEMITTEILUNG
Beschäftigte in Autohäusern und Kfz-Werkstätten fordern 6,5 Prozent mehr Geld

Für Wertschätzung und Fachkräftesicherung: IG Metall-Vorstand beschließt Tarifforderung +++ Boguslawski: „Beschäftigte brauchen Entlastung im Geldbeutel und im Job.“ +++ Verhandlungen starten Mitte März – Warnstreiks ab April möglich

18. Februar 202518. 2. 2025


Frankfurt am Main – Für die Stärkung der Kaufkraft sowie zur Fachkräftesicherung fordert die IG Metall 6,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten in den Kfz-Werkstätten und Autohäusern. Auszubildende sollen mit 170 Euro mehr überproportional höhere Vergütungen erhalten. Diese Forderung für die Laufzeit eines Jahres hat der IG Metall-Vorstand am Montagabend in Frankfurt beschlossen. Zusätzlich erwartet die Gewerkschaft von den Arbeitgebern Lösungen für die besondere Belastung der Beschäftigten.

Nadine Boguslawski, Tarif-Vorständin der IG Metall, sagt: „Der Branche geht es insgesamt gut – trotz der mangelhaften Modellpolitik der Hersteller mit Blick auf den Ausbau der Elektromobilität. Die Beschäftigten in den Autohäusern verkaufen derzeit insbesondere viele Gebrauchtwagen. In den Werkstätten müssen Kunden wegen der hohen Auslastung und des Fachkräftemangels lange auf einen Termin warten. Viele Beschäftigte arbeiten am Anschlag. Darum ist jetzt dringend Zeit für Entlastungen: im Geldbeutel und bei der Arbeitszeit.“

Umfrage: Abwanderung wegen geringer Wertschätzung und hohen Arbeitsdrucks

Laut einer Befragung der IG Metall unter 12.000 Beschäftigten schätzen 70 Prozent die wirtschaftliche Lage der Betriebe als gut (50 %) bis sehr gut (20 %) ein. Gleichzeitig sind die Belastungen der Beschäftigten sehr hoch: Mehr als die Hälfte (54 %) beobachtet, dass derzeit vermehrt Kolleginnen und Kollegen die Betriebe verlassen –vor allem wegen geringer Wertschätzung und hohen Arbeitsdrucks.

Sebastian Fersterra, Ressortleiter Handwerk beim IG Metall-Vorstand, betont den Wert von Tarifverträgen: „Das Kfz-Handwerk ist eine Zukunftsbranche. Die Arbeitgeber müssen jetzt Vollgas geben und mit tariflich besseren Arbeitsbedingungen ihre Fachkräfte binden und neue werben.“

Im Kfz-Handwerk arbeiten insgesamt 430.000 Beschäftigte. 91.000 profitieren direkt von einem Tarifvertrag der IG Metall. Der aktuelle Tarifvertrag gilt bis zum 31. März 2025, womit auch die Friedenspflicht endet. Damit sind ab 1. April Warnstreiks möglich.

Die Tarifverhandlungen werden regional von den Bezirken der IG Metall geführt. Die erste Verhandlungsrunde startet am 18. März.

Hinweis für Redaktionen: 
Weitere Informationen zu den regionalen Verhandlungen erhalten Sie über die Pressestellen der IG Metall-Bezirke: igmetall.de/presse-bezirke

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