PRESSEMITTEILUNG NR. 09/2020
Umfrage zum Internationalen Frauentag: Fehlende Kita-Plätze schränken Berufstätigkeit ein

Gut 20 Prozent der Eltern haben Nachteile beim beruflichen Wiedereinstieg durch fehlende Kinderbetreuung +++ IG Metall fordert mehr Kita-Plätze von Kommunen und vereinheitlichtes Vergabesystem +++ 80 Prozent der Eltern halten Möglichkeiten zur Reduzierung der Arbeitszeit für wichtig

6. März 20206. 3. 2020


Frankfurt am Main – Die Ausstattung mit Kita-Plätzen in Deutschland ist immer noch unzureichend. Das hat eine repräsentative forsa-Umfrage ergeben, die von der IG Metall anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März in Auftrag gegeben wurde. 26 Prozent der befragten Mütter und Väter gaben an, dass der zugewiesene Kita-Platz ihre Berufstätigkeit einschränke, weil die Öffnungszeiten zu kurz oder die Anfahrtswege zu lang seien. 21 Prozent der Eltern sagten, dass sie ihre Berufstätigkeit wegen fehlender Kinderbetreuungsmöglichkeiten erst später als geplant wiederaufnehmen konnten. „Die unzureichende Ausstattung mit Kita-Plätzen beeinträchtigt die Jobchancen von Eltern massiv“, kritisierte Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, am Freitag in Frankfurt. „Die Kommunen müssen endlich dafür sorgen, dass ausreichend Kita-Plätze zur Verfügung stehen. Und die Arbeitgeber müssen die Beschäftigten mehr unterstützen bei der Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf.“ Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für ein- bis dreijährige Kinder wurde 2013 eingeführt. Trotzdem fehlen bundesweit noch über 300.000 Kinderbetreuungsplätze.

Fast 20 Prozent der Befragten bemängelten, dass es zu kompliziert ist, einen Kita-Platz zu beantragen. „Die Vergabesysteme für Betreuungsplätze in den Kommunen müssen vereinheitlicht werden. Das würde zu einer stärkeren Transparenz und auch Planbarkeit für die Eltern führen“, sagte Benner. Die IG Metall unterstützt ihre Mitglieder mit einer Elternmappe, die Musteranträge und Checklisten enthält. Diese Hilfestellung soll es ihnen erleichtern, ihren Rechtsanspruch wahrzunehmen und durchzusetzen.

80 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass Väter und Mütter ihre wöchentliche Arbeitszeit vorübergehend absenken können. In einer ähnlichen Umfrage vor sechs Jahren waren es noch 71 Prozent. „Dieses Umfrageergebnis bestätigt, dass wir mit dem Tarifvertrag, den wir vor zwei Jahren in der Metall- und Elektroindustrie abgeschlossen haben, richtigliegen. Wir machen Tarifpolitik am Puls der Zeit“, betonte Benner. 340.000 Beschäftigte, die Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten, werden in diesem Jahr das tarifliche Zusatzgeld in acht zusätzliche freie Tage umwandeln. Davon nehmen 79.000 Mütter und Väter diese Möglichkeit in Anspruch – das sind 24.000 Eltern mehr als 2019.

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