PRESSEMITTEILUNG

Wachstum durch Ausbildung und Investitionen sichern

Die Zahl der Beschäftigten und Betriebe im Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinenbau in Deutschland ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Um dieses Wachstum fortsetzen zu können, braucht die Branche klare politische Vorgaben und Unterstützung auf dem Weg zu Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und einem krisenfesten Produktionsmodell. Zudem ist das Wachstum aktuell durch die Nachwirkungen der Corona-Krise und den Krieg in der Ukraine gefährdet. Die Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinenbauer brauchen mehr gut ausgebildete Fachkräfte, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Das ist ein Ergebnis des Branchenreports „Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen“, den die IG Metall gemeinsam mit der Hans-Böckler-Stiftung herausgebracht hat. Die IG Metall ruft Arbeitgeber und Politik auf, die Aus- und Weiterbildung in der Branche zu stärken, die betriebliche Mitbestimmung und damit attraktive Arbeitsbedingungen zu fördern.

„Deutsche Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen sind essentiell wichtig, um weltweit Lebensmittel, Medikamente, Hygieneprodukte und vieles mehr zu be- und verarbeiten sowie sicher zu verpacken. Diese Wertschöpfung muss in Deutschland und Europa gestärkt werden“, sagte Wolfgang Lemb, als geschäftsführendes Vorstandsmitglied unter anderem zuständig für den Maschinen- und Anlagenbau, anlässlich der Vorstellung des Branchenreports am Dienstag in Schwäbisch Hall. In der Region um Schwäbisch Hall befindet sich ein Cluster mit den meisten Verpackungsmaschinenbauern deutschlandweit. Zur Situation vor Ort sagt Uwe Bauer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Schwäbisch Hall: „Gute Mitbestimmung, Tarifverträge und wirtschaftlicher Erfolg sind kein Widerspruch. Vielmehr entspricht dies einer zeitgemäßen Unternehmenskultur.“

Der Branchenreport konstatiert einen Fachkräfte- und Investitionsbedarf vor dem Hintergrund der anstehenden Transformation. „Um Schritt zu halten, braucht es jetzt umfassende Investitionen. Damit kleine und mittlere Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt sind, muss der Staat Forschung und Entwicklung unterstützen“, so Lemb. Angesichts des zu niedrigen Ausbildungsniveaus trotz demografischem Wandel appelliert er: „Um den Fachkräftebedarf zu decken und Digitalisierung und Nachhaltigkeit mit gut ausgebildeten Fachkräften für den Standort Deutschland nutzen zu können, braucht es mehr Ausbildungsplätze. Fachkräftegewinnung und regelmäßige Qualifizierung muss einen höheren Stellwert einnehmen, damit die Branche für die Zukunft gut aufgestellt ist.“

Aus Sicht der befragten Betriebsrät*innen ergibt sich angesichts des technologischen und demografischen Wandels ein dringender Handlungsbedarf in der zukunftsgerichteten Personalplanung und -entwicklung. Darüber hinaus braucht es mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für Betriebsräte, um die betrieblichen Veränderungen bestmöglich zu gestalten. Die IG Metall fordert die Arbeitgeber auf, gemeinsam mit ihren Betriebsrät*innen und der IG Metall im Sinne der Beschäftigten an diesen Herausforderungen zu arbeiten.

Mit dem Branchenreport zeichnet die IG Metall ein aktuelles detailliertes Bild des Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinenbaus in Deutschland aus Arbeitnehmer*innensicht. Dafür wurden 19 Betriebsrät*innen und Arbeitgebervertreter*innen aus 18 Betrieben der Branche mittels teilstandardisierter Interviews befragt und Ergebnisse aus standardisierten Befragungen in der Branche hinzugezogen. Der Report untersucht Struktur und Entwicklung der Branche und analysiert Herausforderungen sowie Handlungsfelder für Interessenvertretungen. Er setzt sich intensiv mit den Herausforderungen durch Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Globalisierung und den demografischen Wandel auseinander. Verfasst wurde der Report von PCG - Project Consult GmbH.

Branchenreport Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen

Weitere Informationen und Pressebilder von Wolfgang Lemb