16. März 2015
Angestellte und Akademiker profitieren von Tarifverträgen
Garanten für Verlässlichkeit und faire Entgelte
Ihre Wurzeln hat die IG Metall in der Arbeiterbewegung. Mittlerweile wissen aber auch viele Angestellte und Akademiker zu schätzen, was sie an der Gewerkschaft und ihren Tarifverträgen haben. Attraktiv sind dabei nicht nur die höheren Entgelte.

Ingenieure verdienen in tarifgebundenen Unternehmen fast 22 Prozent mehr. Damit ist für sie die Tarifbindung neben dem Alter, der geografischen Lage (Ost/West) und der Unternehmensgröße einer der größten Faktoren, der über die Höhe des Einkommens bestimmt ― nur eines von vielen Beispielen, das die Vorzüge von Tarifverträgen für Angestellte aufzeigt.

Inzwischen hat sich auch die Wahrnehmung in Bezug auf Gewerkschaftsarbeit gewandelt: Ein Engagement als Betriebsrätin gilt unter Akademikern heute als karrierefördernd. Beispielsweise, weil sie über diese Arbeit Netzwerke und Plattformen aufbauen, über die sich Angestellte eines Unternehmens organisieren, Probleme beraten ― und Lösungen finden. Das schätzen viele Chefs. Und sie haben in der Krise die Erfahrung gemacht, dass sie gemeinsam mit organisierten Beschäftigten Probleme besser bewältigt konnten.


Gewaltige Umstrukturierungen

Ähnliches lässt sich derzeit auch in der ITK-Branche beobachten: Auf den ersten Blick gehört sie nach wie vor zu den erfolgreichsten Branchen in Deutschland. Der Umsatz und die Anzahl der Beschäftigten steigen konstant. Doch getrieben durch technologische Entwicklungen, neue Produkte und Dienstleistungen verändern sich die Märkte ― und die Unternehmen reagieren teils mit gewaltigen Umstrukturierungen, einschließlich Beschäftigtenabbau und Verlagerung von Arbeitsplätzen durch Near- und Offshoring.


Tarifverträge sichern faiere Gehaltsentwicklung

Nicht zuletzt mittels Tarifverträgen haben wir vielerorts zum einen für Verlässlichkeit gesorgt. Zum anderen dafür, dass die Beschäftigten an den Rekordumsätzen der Branche beteiligt wurden. In Betrieben, die nicht nach Tarif bezahlen, stiegen die Gehälter im vergangenen Jahr lediglich um durchschnittlich 2,4 Prozent ― immerhin mehr als in den vergangenen Jahren.

In tarifgebundenen Unternehmen stiegen die Festeinkommen hingegen um satte vier Prozent. Das zeigt, dass Tarifverträge in der ITK-Branche eine faire Gehaltentwicklung am effektivsten sichern. Daneben schätzen immer mehr Angestellte den Schutz und die Sicherheit, die Tarifverträge in Bezug auf die Arbeitsplätze und den Arbeitsbedingungen bieten.


Standards, an denen sich andere messen müssen

Wir sind eine erfolgreiche Multi-Branchengewerkschaft, die die Interessen von Menschen mit den verschiedensten Berufen und Tätigkeiten vertritt. Dabei dreht sich unsere Tarifpolitik nicht nur um Einkommensfragen. Tarifverträge beinhalten Regelungen zur Elternzeit, Altersteilzeit, Qualifizierung und Weiterbildung, zu Lebensarbeitszeitkonten, mobilem Arbeiten und Vielem mehr. Wir setzen Standards, an denen sich nicht tarifgebundene Unternehmen messen müssen ― und strahlen so weit in die verschiedenen Branchen.

Seit einigen Jahren verzeichnen wir bei den Angestellten einen kontinuierlichen Zulauf ― allein 150 000 Ingenieure und technische Expertinnen sind inzwischen unter unseren Mitgliedern. Eine überaus positive Entwicklung. Denn bei Tarifverhandlungen gilt: Allein mit guten Argumenten kommen wir oft nicht weit. Ob die Gewerkschaft erfolgreich ist, hängt in erster Linie davon ab, wie stark sie ist und wie viel Druck sie aufbauen kann. Je mehr Angestellte sich organisieren, desto stärker ist die Verhandlungsposition.


Besser statt billiger durch „Cradle to Cradle“ „Open Space“ und „Flexible Office“ bei OSRAM Mobiles Arbeiten: Betriebsrat verhilft Beschäftigten zu mehr Zeitsouveränität Was die IG Metall Ingenieuren bietet Kampf dem E-Mail-Wahnsinn: ständige Erreichbarkeit macht krank

Einstiegsgehälter für Hochschulabsolventen 2016/17 (PDF, 7156 KB)


Neu auf igmetall.de

Link zum Artikel