Textilindustrie Ost: Tarifabschluss erreicht
Textiler im Osten können sich auf mehr Geld freuen

Die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen in der ostdeutschen Textilindustrie steigen in zwei Stufen: Ab 1. Juni 2011 um 2,5 Prozent und ab 1. April 2012 um weitere 2,3 Prozent. Darauf haben sich die IG Metall und die Textilarbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde in Chemnitz geeinigt.

25. März 201125. 3. 2011


Die IG Metall und die Arbeitgeber der ostdeutschen Textilbranche haben sich am 24. März 2011 in Chemnitz auf ein Tarifergebnis verständligt. Nach einer mehr als zehnstündigen Verhandlung wurden folgende Ergebnisse erzielt:
 

  • die Entgelte und Ausbildungsvergütungen steigen ab 1. Juni 2011 um 2,5 Prozent und ab 1. April 2012 um weitere 2,3 Prozent
  • die Ausbildungsvergütungen werden ab 1. August 2011 zusätzlich in allen Stufen um circa 60 Euro aufgestockt
  • die Auszubildenden werden nach der Ausbildung für mindestens zwölf Monate übernommen
  • das zusätzliche Urlaubsgeld wird ab 2011 überproportional um 35 Euro und ab 2012 um weitere 35 Euro erhöht.


Die IG Metall konnte die Arbeitgeberseite davon überzeugen, dass nicht der Wettlauf um niedrigere Löhne die Textilbetriebe im Osten wettbewerbssicher machen. Das garantieren nur motivierte und fair bezahlte Beschäftigte sowie innovative und bessere Produkte und Dienstleistungen. Dazu zählen auch intelligente und zukunftsfähige Instrumente, um den demografischen Wandel human zu gestalten. Denn das Problem der älter werdenden Belegschaften ist nur vorausschauend zu lösen. Das haben die Arbeitgeber erkannt.

 

Den demografischen Wandel angehen

In einer gemeinsamen Koordinierungsgruppe werden IG Metall und Arbeitgeber dazu Rahmenregelungen erarbeiten, die eine nachhaltige und vorausschauende Personalpolitik ermöglichen. Dazu gehören alters-, alterns- und leistungsgerechte Arbeitsbedingungen sowie Bildungs- und Qualifizierungsangebote für die gesamte Dauer des Arbeitslebens. Außerdem sollen flexible Übergangsformen in den Ruhestand aufgenommen werden. Diese Themen werden in einer gemeinsamen zentralen Koordinierungsgruppe erarbeitet. Bis spätestens 1. Januar 2013 sollen umsetzbare Empfehlungen erarbeitet werden.

„Das Ergebnis sichert den Beschäftigten in der Branche eine faire Beteiligung am wirtschaftlichen Aufschwung und bringt schnelle Planungssicherheit für Beschäftige und Unternehmen“, kommentierte IG Metall-Vorstandsmitglied Helga Schwitzer den Tarifabschluss.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2013.

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