Resolution der Vertrauensleute in Willingen
Kurswechsel im Sinne der Arbeitnehmer

Solidarität – das Leitmotiv für einen Kurswechsel in Politik und Gesellschaft. Mit dieser Botschaft verabschiedeten die Delegierten der IG Metall-Vertrauensleutekonferenz am 17. November 2012 in Willingen eine Erklärung. Sie forderten einen Kurswechsel im Sinne der Arbeitnehmer.

19. November 201219. 11. 2012


Kein Tag vergeht, ohne dass über die Euro- und Finanzkrise in den Medien gesprochen wird. Die Unsicherheit nimmt zu. Nicht nur in den südeuropäischen Krisenländern auch in Deutschland wird Tag für Tag über die Folgen der Krise debattiert. Und die konkrete konjunkturelle Entwicklung wird global in Europa und in Deutschland davon geprägt sein.


Sofern sich die Risiken nicht mindern lassen, werden auch hierzulande die verschiedenen Wirtschaftsbranchen betroffen werden. Dann sind auch gravierende Ereignisse nicht mehr ausgeschlossen. Dass ein Kurswechsel von der Mehrheit der Menschen gefordert wird, das haben auch die Demonstrationen anlässlich des Europäischen Aktionstages am 14. November 2012 gezeigt. Die IG Metall fordert einen Kurswechsel hin zu mehr Demokratie, Gerechtigkeit sowie sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit.


Arbeit ist für Wohlstand und Entwicklung einer Gesellschaft entscheidend. Deshalb darf Arbeit nicht nicht zum Ramschwert verkauft und die Beschäftigten im Wirtschaftsprozess verschlissen werden. Die Arbeitnehmer müssen geschützt, Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen und ausgebaut werden. Junge Menschen brauchen eine Chance. Gerade ein qualifizierter Nachwuchs ist entscheidend für die Zukunft und die Lebensperspektiven der einzelnen Menschen.

Mehr als 500 Vertrauensleute der IG Metall haben am 17. November 2012 eine gesellschafts- und betriebspolitische Erklärung verabschiedet. Darin fordern sie von Wirtschaft und Politik, dass

  • die gewerkschaftlichen Grundwerte Solidarität, Gerechtigkeit, Freiheit und Würde zum Leitmotiv für einen Kurswechsel in Politik, Gesellschaft und Betrieb werden. Dies soll auch auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene durchgesetzt werden;
  • Arbeit menschenwürdig und sicher ist und fair bezahlt wird. Dazu gehört ein am Gemeinwohl orientierten Wirtschaften, die Vermeidung prekärer Arbeit und eine Stärkung der Tarifautonomie;
  • Politik und Arbeitgeber mit der IG Metall verbindliche Regelungen treffen, damit die Beschäftigten gesund in Rente gehen können. Dazu gehört eine Reform des Rentenrechts, die langjährig Beschäftigten die Möglichkeit eröffnet, ohne Abschläge flexibel aussteigen zu können. Den Irrweg der „Rente 67“ lehnen die Vertrauensleute entschieden ab;
  • die Mitbestimmungsrechte erweitert und die Vertrauensleute gestärkt werden. Der Betriebsbegriff, wie ihn derzeit das Betriebsverfassungsgesetz beschreibt, sollte zu einem gesellschaftspolitischen Betriebsbegriff „Ein Betrieb – eine Belegschaft“ ausgedehnt werden. Das Werkgelände, der Standort beziehungsweise die Region sollten mit einbezogen werden;
  • die Belegschaften fair behandelt werden. Das fördert die Motivation der Beschäftigten und sichert den Erfolg des Unternehmens.
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