DGB-Index Gute Arbeit: Stress am Arbeitsplatz
Gefangen in der Tretmühle

Stress und Hetze prägen immer häufiger den Arbeitsalltag. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten sind davon betroffen. Dabei ist auffällig: Die Arbeitsdichte nimmt kontinuierlich zu. Je stärker Betriebe die Arbeit intensivieren, desto mehr müssen Arbeitnehmer hetzen und in der gleichen Zeit mehr ...

28. März 201228. 3. 2012


... leisten. Das zeigt der DGB-Index Gute Arbeit für 2011.

Burnout ist auf dem Vormarsch. Die Zahl der psychischen Erkrankungen ist in den letzten zehn Jahren geradezu explodiert. Die DGB-Index Gute Arbeit GmbH hat 2011 repräsentativ über 6000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum Thema Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung befragt. Ihr Urteil bestätigt: Der Arbeitsplatz ist Stressfaktor Nummer Eins.

Die Ergebnisse zeigen aber auch: Unternehmen legen Flexibilität sehr einseitig in ihrem Interesse aus. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Gut ein Viertel der Beschäftigten muss sehr häufig oder oft auch in der Freizeit für die Arbeit erreichbar sein. Jeder Siebte arbeitet sogar sehr häufig oder oft unbezahlt in seiner Freizeit. Fast die Hälfte der Befragten geben an, dass sie im letzten Jahr mindestens zweimal zur Arbeit gegangen sind, obwohl sie sich „richtig krank“ fühlten.
 

Die Arbeit von heute: intensiv, gehetzt, entgrenzt

 
© 2012 DGB-Index Gute Arbeit
Die Kerndaten der Repräsentativumfrage der DGB-Index Gute Arbeit GmbH

IG Metall startet Anti-Stress-Initiative

Unter diesen Umständen wundert es nicht, dass mehr als ein Drittel auch zu Hause an Probleme bei der Arbeit denken muss. „Die IG Metall nimmt die Befunde des DGB-Indexes zum Anlass, eine umfassende Anti-Stress-Initiative zu starten“, erklärte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.

Die Initiative umfasst drei Ebenen: In Betrieben unterstützt die IG Metall die Betriebsräte mit einem Anti-Stress-Paket, um mit praktikablen Werkzeugen psychische Gefährdungen zu ermitteln und Prävention zu stärken. Zum anderen baut sie Kooperationen mit der Fachwelt aus Medizin und Arbeitswissenschaft aus. „Und nicht zuletzt fordern wir von der Politik, die Schutzlücke bei psychischen Gefährdungen durch eine Anti-Stress-Verordnung endlich zu schließen“, fordert Hans-Jürgen Urban.
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