Das ging glatt durch: Nach wenigen Verhandlungen hat Daimler die 2004 ausgehandelte Zukunftssicherung für seine Mitarbeiter um weitere fünf Jahre verlängert. Vorstand und Gesamtbetriebsrat haben sich auf eine Vereinbarung mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2016 geeinigt.
Mehr Auszubildende
Die neue Regelung tritt am 1. Januar 2012 in Kraft und knüpft nahtlos an die Beschäftigungsgarantie an, die 2004 für sieben Jahre vereinbart worden war. Der Vertrag gilt jetzt auch für Mitarbeiter, die in den nächsten Jahren eingestellt werden. Vereinbart wurde auch, dass der Daimler-Konzern bundesweit über 200 junge Leute zusätzlich ausbildet. Das sind rund zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Außerdem wird die bisherige Übernahmequote der Auszubildenden fortgeführt. Das heißt, nach der Ausbildung werden im Grundsatz alle Auszubildenden fest übernommen. Dabei erhalten 90 Prozent der Ausgelernten unmittelbar einen unbefristeten Arbeitsvertrag, 10 Prozent ein zunächst auf ein Jahr befristetes Arbeitsverhältnis.
Konsequente Verhandlungsführung
Auch die bisher gültige maximale Quote von höchstens acht Prozent Leiharbeits- oder befristet Beschäftigte gilt ebenso weiter, wie auch die Vergütung von Leiharbeitern auf dem Niveau der tariflichen monatlichen Grund- und Leistungsentgelte. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Erich Klemm würdigte die Vereinbarung als Zeichen nachhaltiger Beschäftigungspolitik. Angesichts der derzeit hervorragenden wirtschaftlichen Situation des Unternehmens sei sie „sehr angemessen“.
Die Vereinbarung schaffe für die Beschäftigten „ein gutes Stück Sicherheit“, erklärte der IG Metall-Bezirksleiter von Baden-Württemberg, Jörg Hofmann: „Das Gesamtpaket ist in seinen Einzelheiten ausgewogen, ein Erfolg konsequenter Verhandlungsführung des Gesamtbetriebsrates und ein gutes Beispiel, Arbeit sicher und fair zu gestalten.“
In Krisenzeiten bewährt
Die Zukunftssicherung bei Daimler baut auf einer bewährten Regelung auf, die sich nicht zuletzt in Krisenzeiten als tragfähig erwiesen hat. Die erste Beschäftigungssicherung von 2004 war erst nach heftigen Protesten der Belegschaft erreicht worden. Dieser Vertrag von 2004 musste nun im Wesentlichen nur verlängert werden. Die Zukunftssicherung 2012, die Ende des Jahres ausläuft, hat sich insgesamt bewährt. Was beim Stuttgarter Konzern jetzt vereinbart wurde, ist ein wichtiges Signal an andere Unternehmen im Land und ein Zeichen der Zuversicht für die Zukunft.