Metall-Tarifrunde: Bayerisches Ergebnis
Tarifergebnis gilt jetzt bundesweit

Der Tarifabschluss von Bayern ist in allen anderen Tarifgebieten übernommen worden. Als letzter Tarifbezirk hat Baden-Württemberg am 3. Juni zugestimmt. Bundesweit erhalten damit die Metaller mehr Geld in zwei Stufen: Ab 1. Juli steigen die Entgelte um 3,4 Prozent und ab 1. Mai 2014 um 2,2 Prozent.

4. Juni 20134. 6. 2013


„Die Beschäftigten werden mit 5,6 Prozent höheren Entgelten über die gesamte Laufzeit fair und angemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung beteiligt“, erklärte unser Erste Vorsitzende, Berthold Huber. Nun, knapp drei Wochen nach der entscheidenden vierten Verhandlungsrunde in Bayern haben alle übrigen Tarifbezirke den Pilotabschluss übernommen.

Der Tarifabschluss bringt den Metallbeschäftigten Sicherheit, klare Zukunftsperspektiven und einen fairen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung. Das waren auch die Ziele, die wir mit unseren Forderung erreichen wollten. Die Tariferhöhung in zwei Stufen stellt die Beschäftigten besser und ist von den Unternehmen finanzierbar. Neben einer realen Verbesserung der Kaufkraft erhalten die Beschäftigten einen Ausgleich für das, was sie mehr leisten. Damit erhalten die Metaller auch einen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg, den sie mit erzielt haben. Der Abschluss wirkt sich auch strukturell auf die Einkommen aus: Die beiden Stufen sind tabellenwirksam. „Die Einkommensverbesserung von 5,6 Prozent ist damit auch mittel- und langfristig gesichert und bildet die Basis für den Tarifabschluss in 2015“, so Huber.

 

 



Der Kampf hat sich gelohnt

Die Metallerinnen haben hart für das Tarifergebnis gekämpft. Zwischen dem 1. und dem 14. Mai haben sich mehr als 750 000 Warnstreikende bundesweit an Aktionen beteiligt. Dazu kommen noch über 22 700 Beschäftigte, die bereits während der Friedenspflicht an Aktionen teilgenommen haben. Das war sehr beeindruckend und dafür bedanken wir uns.

Die stufenweise Entgelterhöhung wurde unverändert von allen regionalen Tarifbezirken übernommen. Aber es gibt auch einige Besonderheiten. Für die Auszubildenden haben wir in zwei Bezirken verbesserte Regelungen durchgesetzt.


Plus für Junge

An der Küste haben wir mit Nordmetall vereinbart, die Situation von benachteiligten Jugendlichen zu verbessern. Um ihnen eine betriebliche Ausbildung zu ermöglichen, werden gemeinsame Projekte gestartet ― mit einem Fonds in Höhe von 200 000 Euro. Zudem soll betrieblich geprüft werden, wie Auszubildende, die hohe Fahrtkosten für den Weg zur Berufsschule aufbringen müssen, finanziell unterstützt werden können. Im Herbst 2014 wollen die Tarifparteien dann entscheiden, ob eine tarifliche Regelung notwendig ist.

Auch in Bayern profitieren besonders die Jungen von dem Abschluss: Zukünftig werden die Ausbildungsvergütungen prozentual an die Eck-Entgeltgruppe 5B angebunden. Dadurch kommt es in diesem Tarifgebiet zu einer überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um zwischen 45 und 48 Euro je nach Ausbildungsjahr.


Flächentarif gestärkt

Mit dem Tarifabschluss haben wir den langfristigen Trend unserer Tarifpolitik fortgesetzt und Beschäftigungssicherung mit Einkommenssicherung verknüpft. Zudem konnte damit der Flächentarifvertrag gestärkt werden.

Die stufenweisen Erhöhung bedeutet, dass die Tarifabschlüsse deutlich über der Inflationsrate liegen und eine Portion Produktivitätszuwachs zurückgeholt wird, den die Beschäftigten erwirtschaftet haben. Damit konnten wir den Beschäftigten eine vernünftige und faire Einkommensentwicklung garantieren. „Der Tarifvertrag ist und bleibt ein gutes Maß der Dinge und verlässliche Richtschnur für die gesamte Metall- und Elektroindustrie. Wir haben den Flächentarifvertrag gestärkt“. Das sagte Helga Schwitzer, für Tarifpolitik zuständiges Vorstandsmitglied.

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