Zusagen über eine Sockelfinanzierung haben Insolvenzverwalter Werner Schneider und Jürgen Kerner, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Manroland und IG Metall-Vorstandsmitglied, von Vertretern beider Konzerne erhalten. MAN und Allianz haben erklärt, dass sie die Arbeitnehmer von Manroland, die nach einer Insolvenz nicht weiterbeschäftigt werden können, nicht im Regen stehen lassen und sich an möglichen Lösungen finanziell beteiligen werden.
Aktionen zeigen Wirkung
Diese positive Entscheidung im Sinne der Manroland-Beschäftigten wurde durch die zahlreiche Beteiligung der Beschäftigten an unseren Aktionen und Demonstrationen unterstützt. Diesem ersten positiven Schritt müssen nun weitere folgen. Jetzt geht es darum, zusammen mit dem Insolvenzverwalter und möglichen Investoren Zukunftskonzepte für die Manroland-Standorte Offenbach, Plauen und Augsburg zu entwickeln. Hierzu ist auch die Politik gefordert.
Die Produktion bei Manroland läuft derzeit trotz der Insolvenz weiter und ist dank des Auftragsbestandes über den 31. Januar hinaus gesichert. Laut Insolvenzverwalter Schneider gibt es reges Interesse von möglichen Investoren für alle drei Standorte.
Die Beschäftigten lassen nicht nach in ihrem Bemühen, das Problem in der Öffentlichkeit bewusst zu machen. Am 13. Januar wollen die Mitarbeiter des Plauener Manroland-Werks zu einer Kundgebung in der Innenstadt zusammenkommen.
Plattmachen geht nicht
Die Kundgebung soll unter dem Motto „Plattmachen geht nicht“ stehen. Über Details wurden die Mitarbeiter am Montag in einer Betriebsversammlung aufgeklärt. In einem Arbeitsgespräch in der Dresdner Staatskanzlei am Dienstag wird es um die Fortführung des Plauener Manroland-Betriebes gehen. An dem Treffen werden die IG Metall, Vertreter der Insolvenzverwaltung, Geschäftsführung, Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer und Landrat Tassilo Lenk teilnehmen.
Betriebsrat und IG Metall sehen die Wirtschaftsminister und Ministerpräsidenten der beteiligten Länder Bayern, Hessen und Sachsen in der Pflicht, die Fortführung von Manroland zu unterstützen. Ziel der Arbeitnehmervertreter ist es, an allen Standorten möglichst viele Arbeitsplätze dauerhaft zu erhalten. Wenn Stellenabbau unvermeidbar ist, muss er so gestaltet werden, dass die betroffenen Arbeitnehmer in der Region zeitnah alternative Arbeitsplätze finden.