Gestern Abend kamen Vertreter der IG Metall und die Arbeitgeber der Neue Halberg Guss (NHG) zum fünften Mal zusammen, um den Streit um einen Sozialtarifvertrag für die 700 Beschäftigten in Leipzig und 1 500 in Saarbrücken zu schlichten. Doch es gab keine Wende. Die Parteien sind in den bisherigen Schlichtungs-Verhandlungen zwar vorangekommen, haben aber nicht den entscheidenden Durchbruch erzielt. Ein tragfähiges Konzept, das es ermöglicht, die NHG weiterzuführen und ihre Zukunft zu sichern, ist bis heute nicht erkennbar.
Die Schlichtung ist aus Sicht der IG Metall in einer äußerst kritischen Situation. Die Gewerkschaft setzt darum jetzt ein Ultimatum. Sie verlangt von allen Parteien, ihr für die Sitzung des IG Metall-Vorstands am kommenden Montag belastbare Schritte zur Zukunft der NHG vorzulegen. Sollte das nicht bis spätestens 17 Uhr passieren, will der Vorstand der IG Metall noch am Montag sein weiteres Vorgehen beschließen.
Am 30. Juli war der unbefristete Streik in Leipzig und Saarbrücken nach sechs Wochen unterbrochen worden. In dem Arbeitskampf geht es um die Forderung nach einem Sozialtarifvertrag, mit dem die IG Metall die Folgen eines befürchteten massiven Arbeitsplatzabbaus abfedern will. Das Unternehmen hatte angekündigt, die Gießerei in Leipzig zu schließen und in Saarbrücken bis zu 300 Stellen abzubauen.