Berufe und Karriere: Aufsteigen als Techniker
Aufsteigen als Techniker

Selbst konstruieren, planen und verbessern statt nur ausführen. Das geht mit einer Weiterbildung zum Techniker. Sie steht qualifizierten gewerblich-technischen Beschäftigten mit Berufserfahrung offen. Techniker und Technikerinnen sind gefragte Fachleute.

7. Januar 20147. 1. 2014


Wer eine gewerblich-technische Ausbildung absolviert und bereits in seinem Beruf gearbeitet hat, kann sich zum staatlich geprüften Techniker weiterbilden. Den Techniker gibt es für Industrieberufe, etwa Mechatroniker oder Elektroniker, und für viele Handwerksberufe, wie Metallbauer oder Mechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Techniker sind gefragte Fachkräfte. Sie verbinden technisches Wissen mit praktischer Erfahrung. Sie haben oft eine Schlüsselrolle in der Produktion und arbeiten meist an der Schnittstelle zwischen Ingenieuren und Facharbeitern.

Technikerinnen und Technikern winkt eine Arbeit mit mehr Eigenverantwortung und mehr Geld. Typische Aufgaben eines Industrietechnikers sind Wartung und Instandhaltung, Prozessoptimierung, Konstruktion und Entwicklung, Einsatz im Erstmusterbau oder in der Qualitätssicherung. Sie planen Projekte und übernehmen die fachliche Führung in Teams. Mit einer zusätzlichen Ausbildereignungsprüfung können Technikerinnen auch Ausbilder werden.


Weiterbildung

Der Techniker ist fachspezifisch: Mechatroniker etwa können sich zum Elektro-, Kraftfahrzeugbau- oder Maschinentechniker weiterbilden. Oft sind weitere Spezialisierungen möglich, etwa Elektrotechnik mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik.

 

Karriereweg für Techniker. Schaubild: Julia Buschmann



Die Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. In der Regel ist ein Jahr Berufserfahrung nötig. Sogar Beschäftigte ohne Ausbildung können Technikerinnen werden, wenn sie einen Realschulabschluss und mehrjährige Berufserfahrung haben ― je nach Lehrgang sind fünf bis sieben Jahre gefordert.

Die Techniker-Kurse finden an speziellen Fachschulen statt. Sie dauern in Vollzeit zwei Jahre und in Teilzeit, etwa abends neben dem Beruf, drei bis vier Jahre. Auch Fernkurse sind möglich, allerdings ist dazu viel Selbstdisziplin nötig. Neben berufsspezifischen Inhalten stehen allgemeine Fächer wie Mathematik, Deutsch, Englisch und Wirtschaft auf dem Lehrplan.


Finanzierung

Viele staatliche Fachschulen bieten den Techniker kostenlos an. Private Schulen verlangen bis zu 8 000 Euro für die gesamte Ausbildung. Teilweise übernehmen Arbeitgeberinnen die Kosten oder stellen zumindest die Beschäftigten für die Schule frei. Das funktioniert vor allem in Betrieben mit Betriebsrat und IG Metall-Tarifvertrag zur Qualifizierung. Fragt Euren Betriebsrat oder die IG Metall vor Ort.

Zusätzliche Kosten entstehen durch Prüfungsgebühren, Materialkosten sowie Fahrt- und Wohnkosten. Es gibt es verschiedene Fördertöpfe. Die Fachschulen bieten hierzu Beratung an. Besonders häufig nutzen Beschäftigte das sogenannte Meister-BAföG, das auch für den Techniker gilt. Mehr Infos zu Finanzierungsmöglichkeiten gibt es hier.


Perspektiven

Die Berufsaussichten sind gut. Das monatliche Einstiegsgehalt beginnt bei mindestens 3 000 Euro brutto aufwärts. Vor allem in tarifgebundenen Industriebetrieben mit IG Metall-Tarif verdienen Techniker gutes Geld. Zudem erwerben Techniker die allgemeine Hochschulberechtigung. Das bedeutet: Sie können in jedem beliebigen Fach studieren. Details zu einzelnen Techniker-Weiterbildungsberufen gibt es unter:

Junge Beschäftigte - Fragen und Antworten
Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen