BMW setzt Meilenstein bei Übernahme von Auszubildenden
Mission „Operation Übernahme“ erfüllt und erweitert

Der Autobauer BMW übernimmt in seinen Werken in Deutschland künftig alle Azubis nach erfolgreicher Ausbildung unbefristet. Davon profitieren auch die Absolventen der dualen Berufsausbildung mit Fachhochschulreife (DBFH).


In den deutschen BMW-Werken werden künftig alle Azubis nach erfolgreicher Ausbildung unbefristet übernommen. Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des DBFH-Programms (Duale Berufsausbildung mit Fachhochschulreife)können die Neuregelung für sich nutzen. Damit haben Betriebsrat und Jugendvertretung die Operation Übernahme noch ein Stück weitergedreht.

Den Grundstein für den Erfolg bei BMW legten die Beschäftigten im vergangenen Sommer selbst. Mit Warnstreiks an fast jedem Produktionsstandort haben sie den Tarifabschluss der IG Metall im Mai 2012 in der Metall- und Elektroindustrie mit errungen. Dieser gewährleistet allen Ausgebildeten grundsätzlich die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.


Steilvorlage Tarifabschluss zur Übernahme

Das reichte dem Gesamtbetriebsrat (GBR) und der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) noch nicht. Sie nutzten die Steilvorlage durch den Tarifabschluss und gingen bei BMW noch einen Schritt weiter. Auf das Ergebnis können GBR und JAV stolz sein: Es bietet allen Auszubildenden eine hervorragende Perspektive. Ohne vorher den Bedarf zu prüfen übernimmt BMW sie alle unbefristet, wenn die Ausgebildeten sich persönlich und fachlich eignen.

Eine erfolgreiche Ausbildung bei BMW bietet somit einen sicheren Job. Horst Lischka, Erster Bevollmächtigter der IG Metall München und Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat bei BMW, lobte den Beschluss: „BMW kann damit zu einem Vorbild für andere Unternehmen werden. Ein toller Erfolg. IG Metall, GBR und JAV haben damit gemeinsam einen Meilenstein gesetzt.


Perspektive statt Grauzone für duale Auszubildende

Und auch die Absolventinnen und Absolventen des DBFH-Programms kommen in den Genuss der unbefristeten Übernahme. Die dualen Auszubildenden, die sich ansonsten in einer rechtlichen Grauzone befinden, können nun zuversichtlich in eine berufliche Zukunft blicken. „Damit bieten wir jungen Menschen eine hervorragende Perspektive für den Einstieg in das Berufsleben. Gleichzeitig kann BMW Fachkräfte langfristig an sich binden. Das ist gut für die jungen Menschen, aber auch gut für BMW. Wir haben damit unser Ziel erreicht“, erklärte Alexander Farrenkopf, Vertrauenskörperleiter und Betriebsrat bei BMW in München.

Seit 2006 können Jugendliche bei BMW ein duales Berufsausbildungsprogramm mit Fachhochschulreife absolvieren. Parallell zu ihrer Ausbildung besuchen die dualen Azubis zwei Tage in der Woche die Fach- beziehungsweise Berufsoberschule (FOS/BOS). Im Anschluss an die auf 2,5 Jahre verkürzte Berufsausbildung haben die dualen Auszubildenden noch ein halbes Jahr Vollzeitunterricht an der FOS/BOS, um die Fachhochschulreife zu erwerben. Die DBFH-Teilnehmerinnen und Teilnehmer machen mittlerweile ca. 20 Prozent aller Auszubildenden in den deutschen BMW-Standorten aus. Nach einem erfolgreichen Abschluss können die Absolventinnen und Absolventen wählen, ob sie in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis bei BMW wechseln oder ein Bachelorstudium aufnehmen. Nach erfolgreichem Abschluss eines solchen Studiums können sie sich mit den gleichen Chancen wie ein Betriebszughöriger auf Stellen bei BMW bewerben.

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