Die IG Metall Jugend fordert gesetzliche und tarifliche Regelungen, die allen einen Anspruch auf Weiterbildung sichern. Das ist das Ergebnis des „Revolutionären Bildungskongress“ in Filderstadt, bei dem vom 28. und 29. März rund 300 junge Aktive der IG Metall die Ziele der Kampagne „Revolution Bildung“ konkretisiert haben.
Der individuelle Weiterbildungsanspruch soll zum einen über gesetzliche Regelungen gesichert werden: ein neues Weiterbildungsgesetz, eine Neufassung des Berufsbildungsgesetzes sowie eine neue Studienförderung, die das bisherige BaFöG ablöst. Zum anderen sollen tarifliche Regelungen den Beschäftigten die Freistellung und Finanzierung für die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen sichern.
Es fehlt an Zeit und Geld
In den Wochen vor ihrem Bildungskongress hatte die IG Metall Jugend tausende Azubis, Studierende und junge Beschäftigte in den Betrieben befragt, um die Notwendigkeiten, Erwartungen und Wünsche hinsichtlich jeder Art von Weiterbildung der jungen Menschen als Forderungen der Kampagne aufnehmen zu können. Ergebnis: Es fehlt an Zeit und Geld, gleichermaßen. Wer sich weiterbilden will, muss dafür freigestellt werden, verdient in dieser Zeit kein oder weniger Geld und soll dann auch noch die Bildungsmaßnahmen aus eigener Tasche zahlen. Das kann nicht gut gehen.
Auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht ist die IG Metall aktiv: So fordert die Gewerkschaft im Rahmen der Kampagne eine grundlegende Novelle des Berufsbildungsgesetzes (BBiG), eine gerechte Ausgestaltung des BAföG und verlangt ein Weiterbildungsgesetz, um die Forderungen nach gesetzlichen und tariflichen Regelungen auch auf gesetzlicher Ebene festschreiben zu können.
Für gleiche Chancen auf Bildung und Weiterbildung
„Bildung ist ein Menschenrecht“, erklärt Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. „Die Demokratie lebt von Menschen, die Zusammenhänge erkennen und die in der Lage sind, sich ein Urteil zu bilden.“ Daher sei gute Bildung für alle eine Kernforderung der Gewerkschaften.
Benner kritisierte das aktuelle Bildungssystem und forderte mehr Chancengleichheit. Dazu müsse die Dreiteilung des Schulsystems abgeschafft werden. Vor allem jedoch seien die Unternehmen gefordert, mehr zu tun. Sie forderte, dass die Unternehmen mehr Geld und Zeit in die Weiterbildung investieren. Dies sei die Voraussetzung dafür, dass lebenslanges Lernen wirklich für alle möglich wird.
Nächster Höhepunkt der Kampagne „Revolution Bildung“ wird im Herbst ein Aktionstag im Köln sein. Dazu erwartet die IG Metall mehrere zehntausend Menschen.