Berlin – Die IG Metall und die Arbeitgeber der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie haben sich in der Nacht zum Donnerstag in Berlin auf einen Tarifabschluss geeinigt. „Der IG Metall ist es gelungen, für die Beschäftigten eine Reallohnerhöhung bei steigender Inflation durchzusetzen und die Altersteilzeit zu verbessern. Zudem werden die Vergütungen für Auszubildende überproportional erhöht. Die verbesserte Altersteilzeit und die Einmalzahlungen kommen besonders den niedrigen Einkommen zu Gute“, sagte IG Metall Verhandlungsführer Manfred Menningen.
Für die 100.000 Beschäftigten werden die Entgelte in zwei Stufen um insgesamt 4,4 Prozent erhöht: ab 1. August 2017 um 2,7 Prozent, ab dem 1. September 2018 um weitere 1,7 Prozent. Für die Monate Februar bis Juli 2017 erhalten die Beschäftigten monatliche Einmalzahlungen von insgesamt 320 Euro. Das Urlaubsgeld 2017 wird um 2,5 Prozent angehoben, 2018 um 2 Prozent.
Zudem werden die Ausbildungsvergütungen deutlich erhöht. Sie steigen ab 1. August 2017 um 30 Euro und am 1. September 2018 um weitere 30 Euro je Ausbildungsjahr. Für die Monate Februar bis Juli 2017 gibt es monatliche Einmalzahlungen von insgesamt 160 Euro.
Die Tarifparteien haben auch die Erhöhung der Aufzahlung bei Altersteilzeit vereinbart. Für Beschäftigte, die ab 2017 in Altersteilzeit gehen, steigt die Aufzahlung auf 510 Euro, für Beschäftigte, die 2018 in Altersteilzeit gehen, erhöht sich dieser Betrag auf 535 Euro. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und endet am 31. Januar 2019.
Der Druck aus den Betrieben mit mehr als 14.000 Warnstreikenden habe Wirkung gezeigt, sagte Menningen. „Die Beschäftigten erhalten mit diesem Abschluss einen fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Branche.“