Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik
Vielseitiger Job mit prima Perspektiven

Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik: Firmen zum Beispiel in der Windkraftbranche suchen diese Fachkräfte oft vergeblich – weil Jugendliche entweder nicht wissen, dass es den Beruf gibt, oder sich nichts darunter vorstellen können.

18. April 201718. 4. 2017


„Unser Unternehmen sucht jedes Jahr Auszubildende, die Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik lernen wollen. Aber es ist schwierig, sie zu finden“, berichtet Volker Karstaedt. Er ist Betriebsratsvorsitzender bei Fassmer in der Wesermarsch. Dort werden Rettungsboote, Schiffe und Gondelverkleidungen für Windkraftwerke hergestellt. „Wer den Beruf lernt, hat beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Karstaedt. „Weil es zu wenige gibt und der Beruf sehr vielseitig ist.“

Die Azubis können zwischen sieben verschiedenen Fachrichtungen wählen, zum Beispiel Bauteile, Faserverbundtechnologien oder Kunststofffenster. In der Ausbildung lernen sie, welche Werkstoffe aus Kunststoff und Kautschuk sich wofür eignen und wie sie bearbeitet werden.Die Arbeit der ausgelernten Verfahrensmechanikerinnen und -mechaniker besteht darin, die Materialien und Fertigungsverfahren auszuwählen, Maschinen einzurichten, die – meist automatisierte und computergesteuerte – Produktion zu überwachen und zu steuern, die Qualität der fertigen Teile zu prüfen und die Anlagen zu warten und zu reparieren.


Interesse an Chemie

Die Produktpalette reicht von Rohrleitungen, Stoßstangen, Booten, Rotoren, Verkleidungen für Gondeln, Fahrzeuge und Flugzeuge über Fenster- und Türrahmen, Farbmittel, Kunststofffolien, Mischstoffe aus Keramik und Glasfaser für Autoteile, Möbel, Haushaltsgeräte oder Bauteile bis zu medizinischen Geräten.

Die Ausbildung dauert drei Jahre. Wer sich bewirbt, sollte sich für Technik, Chemie und Physik interessieren. Und er braucht einen Hauptschul- oder Realschulabschluss. Bei der Firma Fassmer lernen einige Jugendliche den Beruf auch im Rahmen eines dualen Studiums. Die Ausbildungsvergütungen sind regional sehr unterschiedlich. Sie liegen zwischen 654 und 889 Euro im ersten und 767 bis 1 035 Euro im dritten Jahr. In Betrieben, in denen unsere Tarifverträge gelten, sind sie eher am oberen Ende. Außerdem haben wir erstritten, dass fertig Ausgebildete unbefristet eingestellt werden. Einsteiger verdienen etwa 1 800 bis 2 400 Euro brutto. Wer Berufserfahrung hat, kann bis zu 3 100 Euro bekommen. Hinzu kommen in tarifgebundenen Betrieben Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Leistungszulagen, Zuschläge und 30 Urlaubstage.


Weiterbildung möglich

Verfahrensmechanikern für Kunststoff- und Kautschuktechnik stehen verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten offen. Sie können sich zum Beispiel zu REFA-Prozessorganisatoren, Industriemeistern oder Technischen Fachwirten weiterbilden. Bei Fassmer besucht einer von ihnen gerade die Meisterschule. Ein anderer hat nach der Ausbildung ein Bachelorstudium absolviert und arbeitet jetzt bei Fassmer im Windkraftanlagenbau als Konstrukteur.

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