Sie sind Mütter, Freundinnen oder Arbeitskolleginnen – ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Der 8. März ist ihnen gewidmet. Und wie jedes Jahr werden an diesem Tag wieder tausende Menschen auf die Straße gehen.
Bei Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen setzen sie sich für mehr Rechte und gegen Benachteiligungen von Frauen ein. Denn am Internationalen Frauentag geht es nicht nur darum, die Errungenschaften der Generationen vor uns zu würdigen. Auch auf aktuelle Probleme wird aufmerksam gemacht. Der Kampf um Gleichstellung ist nämlich auch 2024 nicht zu Ende: Noch immer übernehmen vor allem Frauen den Großteil der unbezahlten Pflege- und Sorgearbeit, arbeiten häufiger in Teilzeit und werden schlechter bezahlt.
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Unsichtbares sichtbar machen
Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und Haushalt schmeißen – auf die unbezahlte und meistens unsichtbare Sorgearbeit machte dieses Jahr auch ein weiterer Aktionstag aufmerksam, der nur alle vier Jahre stattfindet: der Equal Care Day am 29. Februar. Denn die sogenannte Care-Arbeit wird, genau wie der Schalttag, oft übergangen. Die unbezahlte Sorgearbeit wird vor allem von Frauen übernommen: In Paarhaushalten mit Kindern leisten Mütter 83 Prozent mehr Sorge- und Hausarbeit als Väter. Und selbst wenn Mütter erwerbstätig sind, übernehmen sie immer noch den überwiegenden Teil der Kinderbetreuung.
66 Tage arbeiten Frauen umsonst
Nicht nur bei der unbezahlten Sorgearbeit gibt es ein starkes Ungleichgewicht. Während Männer statistisch gesehen bereits ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden, arbeiten Frauen dieses Jahr bis zum 6. März gänzlich umsonst. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Danach liegt der prozentuale Unterschied im durchschnittlichen Bruttoverdienst von Frauen und Männern seit vier Jahren unverändert bei 18 Prozent. Und selbst bei gleicher Position, gleicher Ausbildung, Qualifikation und Arbeitszeit beträgt der sogenannte bereinigte Gender Pay Gap 6 Prozent. Hochgerechnet auf ein ganzes Erwerbsleben macht das einen Unterschied von mehreren hunderttausend Euro.
Tarif wirkt
Um dieser Ungerechtigkeit zu begegnen, macht sich die IG Metall stark für mehr Gleichstellung und gute Arbeitsbedingungen. In tarifgebundenen Unternehmen ist der Gender Pay Gap zwischen Frauen und Männern deutlich niedriger als in nicht-tarifgebundenen Betrieben. Im Durchschnitt verdienen Frauen mit Tarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie im Monat 1.400 Euro mehr als ohne. „Von guten Tarifverträgen profitieren Frauen sehr. Und wir als Gesellschaft profitieren, wenn mehr Frauen arbeiten“, sagt Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall.
Zu dem Kampf um gute Arbeitsbedingungen und mehr Gleichstellung kommt aktuell auch ein weiterer Kampf hinzu: der Kampf um die Sicherung der Errungenschaften der letzten Jahrzehnte. In Deutschland, wie auch in anderen Ländern der Europäischen Union, werden nämlich populistische, antidemokratische und auch antifeministische Tendenzen zunehmend sichtbarer. Frauenrechte, der Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellung geraten dadurch immer stärker unter Druck. Um dagegen zu steuern, ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund zum Internationalen Frauentag 2024 alle Wahlberechtigten dazu auf, bei der Europawahl am 9. Juni 2024 ihre Stimme zu nutzen, um demokratische Kräfte zu stärken. Denn echte Gleichstellung kann nur gemeinsam in einem sozialen und gerechten Europa erreicht werden.
365 Tage im Jahr – Die IG Metall macht sich stark für Gleichstellung
Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2024 erhalten weibliche Beschäftigte von uns wieder einen Gutschein für mehrere interessante Online-Seminare. Der Gutschein kann ab sofort hier eingelöst werden.
Zudem bieten wir unsere Podcast-Serie „Die Metallerin“ der IG Metall-Frauen mit spannenden Gesprächspartnerinnen an und empfehlen, in die 11. und 17. Folge des IG Metall-Podcasts „Maloche und Malibu“ reinzuhören. Bei den beiden Podcast-Folgen geht es um die Frage, warum es wichtig ist, dass Frauen an Maschinen arbeiten und Banden bilden sowie um das Thema „Karrierekiller Kind“.