Pfleiderer AG: internationale Vereinbarung für Mindeststandar...
Mindeststandards bei Pfleiderer gelten jetzt weltweit
Damit bei der Pfleiderer AG künftig weltweit Mindeststandards für die Arbeitsbedingungen gelten, haben die IG Metall, der europäische Betriebsrat der Pfleiderer AG, der internationale Bund der Bau- und Holzarbeiter und die Unternehmensleitung eine Internationale Rahmenvereinbarung ...
... unterzeichnet. So kann künftig verhindert werden, dass der internationale Verdrängungswettbewerb als Wettlauf um die niedrigsten Löhne ausgetragen wird.
Die IG Metall, der internationale Bund der Bau- und Holzarbeiter (BHI), der Europäische Betriebsrat (EBR) der Pfleiderer AG und die Unternehmensleitung des Holzwerkstoffproduzenten haben am Dienstag in Frankfurt eine Internationale Rahmenvereinbarung (IRV) unterzeichnet. Darin verpflichtet sich das Unternehmen zur Einhaltung von Mindeststandards bei den Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten an seinen in- und vor allem ausländischen Standorten. Wolfgang Rhode, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, wertete die Vereinbarung als Möglichkeit, soziale Mindeststandards und Arbeitnehmerrechte im Geltungsbereich von international agierenden Unternehmen zu vereinbaren solange verbindliche staatliche Regelungen fehlen.
IG Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Rhode, Vorstandsvorsitzender Hans Overdieck von der Pfleiderer AG und EBR-Vorsitzender Frank Bergmann unterzeichnen die Vereinbarung.
„Die globale Durchsetzung der Mindeststandards soll verhindern, dass der internationale Konkurrenz- und Verdrängungswettbewerb als Wettlauf um die jeweils niedrigsten Standards bei Löhnen, Umweltauflagen oder gar mit Kinderarbeit ausgetragen wird“, sagte Rhode. Das Ziel sei es, nicht nur formale Rechte umzusetzen und den Geist der Partizipation in einem schriftlichen Dokument festzuschreiben, sondern diese in allen Standorten und Niederlassungen der Pfleiderer AG in entsprechende Praxis und Kultur umzusetzen. Das Abkommen enthalte Regelungen, mit denen bisherige Maßstäbe erweitert und neu gesetzt würden. So habe die „Nachhaltige Unternehmensentwicklung grundsätzlich Vorrang vor kurzfristigen Renditezielen“, sagte Rhode.
Mit dem Abschluss von Internationalen Rahmenvereinbarungen verfolgen Gewerkschaften seit einigen Jahren das Ziel, Arbeitnehmerrechte mit transnationalen Regelungen zu sichern und Beschäftigte in multinationalen Unternehmen und deren Zulieferer vor Ausbeutung und Lohndumping zu schützen. Dies soll durch die Einhaltung von Mindeststandards bei den Arbeitsbedingungen, die auf den sogenannten Kernarbeitsnormen der International Labour Organization (ILO) beruhen, erreicht werden. Dazu gehören die Anerkennung der Menschenrechte, der Ausschluss von Diskriminierung und Kinder- und Zwangsarbeit, das Recht der Beschäftigten, sich Gewerkschaften anzuschließen und Arbeitnehmervertretungen zu gründen, das Recht auf angemessene Bezahlung, gesunde Arbeitsbedingungen und sozialverträgliche Arbeitszeiten.
Im Organisationsbereich der IG Metall haben seit 1998 die Unternehmen Schwan-Stabilo, Faber Castell, Staedtler, Wilkhahn, Pfleiderer AG, Hartmann, Triumph, Volkswagen, Daimler, GEA, Rheinmetall, Bosch, BMW, EADS, Gebrüder Röchling sowie General Motors Europe und Ford Europa eine Internationale Rahmenvereinbarung zum Schutz der Beschäftigten im eigenen Unternehmen und bei ihren Zulieferern abgeschlossen und sich zur Einhaltung von Mindeststandards für alle Arbeitnehmer verpflichtet.
Der Pfleiderer-Konzern mit Sitz in Neumarkt beschäftigt weltweit an 22 Standorten rund 5600 Arbeitnehmer, davon rund 2500 an acht Standorten in Deutschland.
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