Metallerin Katja Herkert
Dranbleiben bis wir am Ziel sind

Oft sind es die Frauen, die beruflich zurückstecken, weniger verdienen und seltener bei Beförderungen berücksichtigt werden. Katja Herkert fordert deshalb von den Politikerinnen und Politikern, die zur Bundestagswahl antreten: „Tut mehr für Chancengleichheit und gerechte Entgelte für Frauen.“

19. August 202119. 8. 2021


Katja war schon einige Jahre im Beruf, als sie sich bewusst entschied, Mitglied in der IG Metall zu werden. Weil sie mithelfen wollte und auch einen Beitrag leisten wollte. Die 38jährige hat es nicht bereut. „Die IG Metall ist eine starke Gemeinschaft. Man kann sich darauf verlassen, dass bei jeder Tarifverhandlung was Gutes rauskommt, was den Beschäftigten echt was bringt, entweder mehr Geld oder qualitative Verbesserungen.“

Themen wie Chancengleichheit und gerechte Entgelte sind ihre Schwerpunkte als Betriebsrätin. Den Tarifvertrag, der Beschäftigten acht zusätzliche freie Tage im Jahr gibt, wenn sie kleine Kinder haben oder Angehörige pflegen, hat Katja mit erkämpft. „Wir haben einen Demonstrationszug organisiert. Wir Frauen haben auf der Bühne gestanden und unsere Forderungen formuliert.“ Im Rückblick bekommt sie immer noch Gänsehaut, wenn sie daran denkt, wie daraus ein Tarifvertrag wurde.

Katja sieht in der Praxis, welchen Knochenjob Eltern leisten und kann deshalb gut verstehen, dass mehr Freizeit vielen lieber ist als Geld. Nach der Arbeit im Betrieb kommt die sogenannte Carearbeit zu Hause. Oft sind es die Frauen, die wegen familiärer Verpflichtungen beruflich zurückstecken. Sie bleiben dadurch in den unteren Gehaltsgruppen hängen und werden seltener bei Beförderungen berücksichtigt. Das wirkt sich beim Verdienst und natürlich auch später für die Rente aus.

All das widerspricht Katjas Gerechtigkeitssinn. „Ich setze mich gerne für die ein, deren Stimme nicht gehört wird.“ Ihren Kolleginnen rät sie, ihre Interessen zu vertreten. „Wir Frauen müssen dranbleiben bis wir dann am Ziel sind.“ Für sie ist es selbstverständlich, wählen zu gehen. Katja wünscht sich eine Gesellschaft, in der Solidarität großgeschrieben wird und nicht nur jeder auf sich selber achtet.

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