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Ausbildungsberuf
Textil- und Modeschneider/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Textil- und Modeschneider/innen stellen Prototypen textiler Erzeugnisse her und optimieren diese für die Serienfertigung. Sie entwickeln die dazu nötigen Produktionsschnitte, bereiten die Fertigung vor und führen Qualitätsprüfungen durch.

Die Ausbildung im Überblick

Textil- und Modeschneider/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Textil- und Modeschneider/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der industriellen Bekleidungs- und Textilfertigung

  • bei Herstellern von Heimtextilien, z.B. von Bett- und Tischwaren

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Textil- und Modeschneider/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hochschulreife oder mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 72 Ausbildungsanfänger/innen. 45 Prozent der zukünftigen Textil- und Modeschneider/innen verfügten über die Hochschulreife , 36 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss . 15 Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss , vier Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Um Materialverbrauch bzw. textile Flächen zu berechnen, sind Kenntnisse in Mathematik unabdingbar.

Werken/Textiles Gestalten:

Angehende Textil- und Modeschneider/innen erstellen Schnittlagebilder nach Vorgaben sowie Modellskizzen und fertigen Prototypen an. Hier sind Erfahrungen im Bereich Textiles Gestalten von Vorteil.

Englisch:

Um beispielsweise Produktionsaufträge im internationalen Kontext im Hinblick auf Serienfertigung und Qualitätsanforderungen analysieren zu können, sind Englischkenntnisse wichtig.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Textil- und Modeschneider/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Schnittteile zuordnet und Schnitte für Kleinteile erstellt

  • wie man Fehler beim Legen, Schneiden und Stanzen feststellt und Maßnahmen zur Beseitigung ergreift

  • wie man Nähte, Abnäher und Einlagen formbügelt und Fertigteile finished

  • wie Schließ-, Versäuberungs- und Ziernähte anzufertigen und Nahtverbindungen zu prüfen sind

  • wie man Materialien verschweißt bzw. verklebt

  • auf welche Weise man Materialprüfungen durchführt und Ergebnisse dokumentiert

  • wie man Teile nach funktionalen, fertigungstechnischen und wirtschaftlichen Kriterien zusammenfügt und Erzeugnisse fertigstellt

Im Schwerpunkt Prototypen und Serienfertigung

  • was beim Vorbereiten der Maschinen und Anlagen für den Produktionsprozess zu beachten ist und wie man Prozessdaten für programmgesteuerte Maschinen und Anlagen festlegt und eingibt

  • wie Modellvorgaben auf fertigungstechnische Umsetzbarkeit zu prüfen sind

  • wie man Prototypen nach Skizzen und Modellbeschreibungen sowie Einzel- und Serienteile fertigt

Im Schwerpunkt Arbeitsvorbereitung und Qualitätsprüfung

  • wie man Modellbeschreibungen sowie technische Richtlinien, v.a. Verarbeitungsanweisungen, Maßtabellen und Qualitätstoleranzen, erstellt

  • wie man Stücklisten, Materialbedarfslisten, Farbzuordnungen und andere Fertigungsunterlagen erstellt

  • wie physikalische und chemische Prüfverfahren anzuwenden sowie Ergebnisse zu bewerten und zu dokumentieren sind

Im Schwerpunkt Schnitttechnik

  • wie man schnitt- und modellrelevante Daten für die Weiterverarbeitung in der Produktion aufbereitet und die betriebliche Umsetzbarkeit prüft

  • wie die Anpassungsmöglichkeiten von Schnitten und Schnittbildern nach Materialbeschaffenheiten zu überprüfen und Anpassungen vorzunehmen sind

  • wie Schnittteile zu analysieren und nach Materialgruppen zusammenzustellen sowie Schnittbilder zu erstellen sind

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Fertigen von Modellen für besondere Einsatzgebiete, Optimieren von Prototypen für die Serienfertigung)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Eine Spezialisierung ist in einem der drei Schwerpunkte möglich:

  • Prototypen und Serienfertigung

  • Arbeitsvorbereitung und Qualitätsprüfung

  • Schnitttechnik

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Auswählen und Einsetzen von Werk- und Hilfsstoffen sowie von Zubehör

  • Erstellen und Anwenden von technischen Unterlagen

  • Zuschneiden und Vorrichten von Werk- und Hilfsstoffen

  • Abwandeln von Grundschnitten und Erstellen von Schnittlagebildern

  • Anwenden von Bügel- und Fixiertechniken

  • Anwenden von Nähtechniken

  • Anwenden von Schweiß- oder Klebetechniken

  • Fertigen von Bekleidungsartikeln oder von sonstigen textilen Artikeln

  • Lagern und Versenden

Ausbildung in der Berufsschule:

  • Werk- und Hilfsstoffe anwendungsbezogen auswählen

  • Textile Erzeugnisse nähen

  • Produktionsschnitte für Teilerzeugnisse erstellen

  • Teilerzeugnisse zuschneiden

  • Textile Erzeugnisse bügeln und fixieren

  • Textile Erzeugnisse mit modellbezogenen Besonderheiten fertigen

  • Modelle für besondere Einsatzgebiete fertigen

  • Grundschnitte produktionsgerecht abwandeln

  • Schnittlagebilder erstellen

Teil 1 der Abschlussprüfung am Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr

  • im Schwerpunkt "Prototypen und Serienfertigung": Einrichten, Bedienen und Instandhalten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und Anlagen sowie Fertigen von Bekleidungsartikeln oder sonstigen textilen Artikeln

  • im Schwerpunkt "Arbeitsvorbereitung und Qualitätsprüfung": Erstellen und Anwenden von technischen Unterlagen sowie Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

  • im Schwerpunkt "Schnitttechnik": Erstellen und Anwenden von technischen Unterlagen, Zuschneiden und Vorrichten von Werk- und Hilfsstoffen sowie Abwandeln von Grundschnitten und Erstellen von Schnittlagebildern

Ausbildung in der Berufsschule:

  • Produktionsschnitte entwickeln

  • Prototypen für die Serienfertigung optimieren

  • Serienfertigung vorbereiten und Qualitätsprüfungen durchführen

Teil 2 der Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Bekleidungsindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 911 bis € 1.053

2. Ausbildungsjahr: € 958 bis € 1.115

3. Ausbildungsjahr: € 1.028 bis € 1.232

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Eine abgeschlossene Ausbildung zum Textil- und Modenäher/zur Textil- und Modenäherin, zum Änderungsschneider/zur Änderungsschneiderin bzw. zum Polster- und Dekorationsnäher/zur Polster- und Dekorationsnäherin kann auf die Ausbildung zum Textil- und Modeschneider/zur Textil- und Modeschneiderin angerechnet werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Textil- und Modeschneider/Textil- und Modeschneiderin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Nähmaschinen bedienen, textile Stoffe zuschneiden, Schweiß- und Klebeautomaten bedienen, Schnittlagebilder am Computer anfertigen, Kalkulationen erstellen, bei Planungsaufgaben mitwirken

  • Umgebung: Textilstaub, chemische Gerüche in den Produktionshallen

  • Anforderungen:

    • Organisatorische Fähigkeiten (z.B. beim Planen und Kalkulieren der Serienfertigung)

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Zuschneiden von textilen Stoffen)

    • Sorgfalt (z.B. beim Anfertigen von Prototypen und Musterteilen)

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Entwickeln von Schnitten, beim Instandhalten von Betriebsmitteln)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Textil- und Modeschneider/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Bekleidungs- und Textilindustrie): Werkstätten, Produktionsräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Brandenburg (Auszubildende aus dem Umkreis Berlin besuchen nach Absprachen zwischen Berlin und Brandenburg die Berufsschule in Berlin), Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Plauen (Sachsen): Berufliches Schulzentrum (BSZ) e.o.plauen Uferstraße 8 08527 Plauen D +49.3741.3005100 +49.3741.3005109 http://www.bsz-eoplauen.de info@bsz-eoplauen.de Außenstelle bei: Berufliches Schulzentrum e.o.plauen - Außenstelle Klingenthal Amtsberg 12 08248 Klingenthal

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Textil- und Modeschneider/innen stellen Prototypen und Modelle für Bekleidungsartikel oder sonstige Textilwaren für die Kollektions- und Serienfertigung her. Je nach Tätigkeitsschwerpunkt optimieren sie die Prototypen, entwickeln aus Modellschnitten Produktionsschnitte oder bereiten Unterlagen für die Serienfertigung vor. Textil- und Modeschneider/innen übernehmen auch Aufgaben in der Logistik: Sie lagern die textilen Erzeugnisse fachgerecht und bereiten sie für den Versand vor.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Textil- und Modeschneider/innen stellen Prototypen textiler Erzeugnisse her und optimieren diese für die Serienfertigung. Sie entwickeln die dazu nötigen Produktionsschnitte, bereiten die Fertigung vor und führen Qualitätsprüfungen durch.

Prototypen für die Serienfertigung

Bevor aus Stoffbahnen industriell hergestellte Mode wird, fertigen Textil- und Modeschneider/innen im Schwerpunkt Prototypen und Serienfertigung in den Musterateliers von Modeunternehmen anhand der Skizzen und Vorlagen der Modeschöpfer/innen Modelle und Prototypen an. Sie ordnen zugeschnittene Teile entsprechend dem Produktionsprozess zu, prüfen, ob die Modellvorgaben aus fertigungstechnischer Sicht umsetzbar sind, und bestimmen die passenden Verarbeitungstechniken. Sind alle Parameter für die Serienfertigung fehlerfrei, wählen sie die für die Fertigung passenden Maschinen und Anlagen aus und legen die Prozessdaten sowie eventuelle Zusatzeinrichtungen und Spezialmaschinen fest.

Schnitttechniken für die Produktion

Im Schwerpunkt Schnitttechnik analysieren Textil- und Modeschneider/innen Schnittbilder, passen diese bei Bedarf an die Eigenschaften des zu verarbeitenden Materials an und setzen zur bestmöglichen Ausnutzung des Stoffes Überlappungspunkte. Am Computer erstellen sie Schnittlagebilder, um die Schnittmusterteile am wirtschaftlichsten auf dem Stoff anzuordnen, und übertragen diese nach einem genauen Plan auf die Stoffbahnen. Vorhandene Grundschnitte wandeln sie ggf. für den jeweiligen Einsatzzweck zu Modellschnitten ab. Aus diesen erstellen sie Einlage- und Hilfsschablonen. Sie beachten dabei spezielle Größen- und Sprungwerttabellen sowie Besonderheiten von Konfektionsgrößen und setzen bei Bedarf Modelländerungen, z.B. Nahtzugaben oder Längenänderungen, um. Auf dieser Grundlage erstellen sie schließlich Lege- und Zuschnittanweisungen für die Produktion.

Arbeitsvorbereitung und Qualitätsprüfung

Im Schwerpunkt Arbeitsvorbereitung und Qualitätsprüfung bereiten Textil- und Modeschneider/innen u.a. die Serienfertigung vor: Sie erstellen Modellbeschreibungen, Verarbeitungsanweisungen, Maßtabellen und Qualitätstoleranzen sowie fertigungstechnische Unterlagen, etwa Stück- und Materialbedarfslisten sowie Farbzuordnungen. Bei der Festlegung von Textil- und Pflegekennzeichnungen, die eingenäht werden, achten sie stets darauf, dass die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Aber auch das Abschätzen von Fertigungszeiten und daraus resultierende Rationalisierungsmaßnahmen sowie der artikelbezogene Vergleich der Produktionskosten liegen im Aufgabenbereich der Textil- und Modeschneider/innen.

Wenn sie qualitätssichernde Maßnahmen durchführen, prüfen sie z.B. stichpunktartig Artikel mithilfe von physikalischen oder chemischen Verfahren, etwa auf Reißfestigkeit, Säurebeständigkeit oder Dehnbarkeit. Die Ergebnisse bewerten und dokumentieren sie sorgfältig. Erkennen sie dabei Fehler und Qualitätsmängel, analysieren sie die Ursachen sorgfältig und erarbeiten Maßnahmen zur Behebung. Ebenso verfahren sie bei Reklamationen. Auch die Beurteilung der betrieblichen Qualitätssicherungsmaßnahmen fällt in den Aufgabenbereich in diesem Schwerpunkt.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Textil- und Modenäher/innen einweisen

  • Parameter zum Schweißen oder Kleben von Textilien ermitteln, Sicherheitsbestimmungen einhalten

  • Erzeugnisse fachgerecht lagern und versandfertig machen

  • bei technischen Innovationen mitwirken, Vorschläge einbringen

Im Schwerpunkt Prototypen und Serienfertigung

  • Bekleidungs- oder sonstige textile Artikel fertigen

    • zugeschnittene Schnittteile für den Fertigungsprozess zuordnen

    • Modellvorgaben auf fertigungstechnische Umsetzbarkeit prüfen und aus den Modellvorgaben die passenden Verarbeitungstechniken ableiten

    • Prototypen nach Skizzen und Modellbeschreibungen anfertigen, analysieren und evtl. Modellfehler korrigieren

  • Maschinen und Anlagen einrichten und bedienen

    • Maschinen und Anlagen für den Produktionsprozess auswählen und vorbereiten

    • Prozessdaten für programmgesteuerte Maschinen und Anlagen ermitteln, festlegen und eingeben

    • Zusatzeinrichtungen, Spezialmaschinen und Automaten je nach Material und Modelltyp festlegen und einsetzen

Im Schwerpunkt Arbeitsvorbereitung und Qualitätsprüfung

  • technische Unterlagen erstellen und anwenden

    • Modellbeschreibungen, Verarbeitungsanweisungen, Maßtabellen und Qualitätstoleranzen erstellen und aktualisieren

    • Stücklisten, Materialbedarfslisten, Farbzuordnungen und andere Fertigungsunterlagen erstellen

    • Textil- und Pflegekennzeichnungen unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben bestimmen

    • Fertigungszeiten einschätzen, Rationalisierungsmöglichkeiten aufzeigen

    • Aufträge für externe Produktionen vorbereiten

    • Fertigungskosten, insbesondere Material- und Lohnkosten, ermitteln und artikelbezogen vergleichen

  • qualitätssichernde Maßnahmen durchführen

    • die Wirksamkeit von betrieblichen Qualitätssicherungsmaßnahmen beurteilen

    • Erzeugnisse physikalisch und/oder chemisch untersuchen, Ergebnisse bewerten und dokumentieren

    • Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln analysieren, Maßnahmen zur Beseitigung ergreifen und dokumentieren

    • Reklamationen beurteilen, Reparaturmaßnahmen ergreifen

Im Schwerpunkt Schnitttechnik

  • Werk- und Hilfsstoffe zuschneiden und vorrichten

    • Schnittbilder analysieren und ggf. an Materialbeschaffenheiten anpassen

    • Überlappungspunkte zur optimalen Stoffausnutzung setzen

  • Grundschnitte abwandeln und Schnittlagebilder (= grafische Darstellung der wirtschaftlichsten Anordnung von Schnittmusterteilen auf dem Stoff, manuell oder mithilfe von speziellen Computerprogrammen angefertigt) erstellen

    • Modellschnitte analysieren und für die Produktion vorbereiten, aus Modellschnitten Einlage- und Hilfsschablonen erstellen

    • Größen- und Sprungwerttabellen bei der Gradierung von Schnitten anwenden, Besonderheiten von Konfektionsgrößen beachten, ggf. Modelländerungen, z.B. Nahtzugaben und Längenänderungen, durchführen

    • Schnittbilder mithilfe von CAD-Programmen erstellen, dabei Materialtypen, Musterungsverläufe und Regeln für das Drehen von Schnittteilen berücksichtigen

  • Lege- und Zuschnittanweisungen erarbeiten bzw. optimieren

  • schnitt- und modellrelevante Daten für die Fertigung aufbereiten und auf Umsetzbarkeit hin überprüfen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.624

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Textil- und Modeschneider/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Lederkleidung

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Konfektionierung textiler Flächen)

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1988)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Konfektionär/Konfektionärin)

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 1990)

  • Kleidungsfacharbeiter/Kleidungsfacharbeiterin Spezialisierungsrichtung Kleidungsherstellung

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1987)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Bekleidungsschneider/Bekleidungsschneiderin

    (Ausbildungsberuf von 1971 bis 1997)

  • Modeschneider/Modeschneiderin

    (Ausbildungsberuf von 1997 bis 2015)

  • Mützenmacher/Mützenmacherin

    (Ausbildungsberuf von 1937 bis 1997)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Bekleidungsgestalter/in - Schwerpunkt Berufs- und Schutzbekleidung

  • Bekleidungsgestalter/in - Schwerpunkt Damenbekleidung

  • Bekleidungsgestalter/in - Schwerpunkt Herrenbekleidung

Österreich

  • Bekleidungsgestalter/in

  • Miedererzeuger/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Textile and apparel tailor (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Tailleur/Tailleuse de mode

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Textil- und Modeschneider/innen arbeiten in erster Linie

  • in Musterateliers

  • in Werkstätten und Werkhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Textil- und Modeschneider/innen arbeiten z.B. mit Nähmaschinen, -automaten, Zuschneide- und Bügelautomaten. Musterteile und Prototypen fertigen sie auch per Hand an und verwenden dabei z.B. Garne, Scheren und Schablonen. Sie sind in der Regel in Produktionsräumen und Modellateliers tätig. Gelegentlich liegen Textilstaub und chemische Gerüche in der Luft. Durch laufende Maschinen kann es in den Produktionsräumen laut sein. Aufgaben der Planung und Fertigungsvorbereitung erledigen Textil- und Modeschneider/innen am Computer.

Beim Nähen und Zuschneiden arbeiten sie präzise und sorgfältig und setzen ihr handwerkliches Geschick ein. Das Instandhalten der Maschinen erfordert technisches Verständnis. Auch unter Zeitdruck arbeiten Textil- und Modeschneider/innen äußerst sorgfältig, damit die Modelle den Qualitätsansprüchen genügen bzw. ihre Aufgabe als Prototyp erfüllen können.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. Material für Bekleidungsprototypen zuschneiden, zusammennähen oder mit Textil-Schweißmaschinen zusammenfügen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Zuschnitt-, Näh- und Bügelmaschinen bedienen und überwachen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. in Betrieben der industriellen Textilfertigung)

  • Arbeit in Ateliers/Studios (z.B. in Musterateliers an der Gestaltung von Modellen für die Serienproduktion mitwirken)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Textilstaub)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm in Produktionsräumen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Ziernähte oder Schmuckapplikationen anbringen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Kleinserien, Prototypen und Musterteile, beispielsweise für Oberbekleidung, Krawatten, Unterwäsche, Heimtextilien, Rucksäcke, Kompressionsstrümpfe, Verarbeitungsanweisungen, Maßtabellen, Stücklisten, zugeschnittenes Material

Materialien, Werkzeuge und Zubehör, z.B.: textile Stoffe aus Natur- und Chemiefasern, Garne, Nadeln, Scheren, Cutter, Maßbänder, Knöpfe, Nähgarne, Reißverschlüsse, Bordüren, Modellpuppen, Schnittschablonen, Schnittpapier

Maschinen und Geräte, z.B.: Plotter, Stichnäh-, Stofflege-, Zuschneidemaschinen, Abwickeleinrichtungen, Nähautomaten, Kunststoffklebe- und -schweißautomaten, Fixierpressen, Bügelpressen

Unterlagen und Software, z.B.: Modellschnitte, Schnittteile- und Materiallisten, Produktionsaufträge, Modell- und Materialvorgaben, Arbeits- und Fertigungspläne, Prüfpläne, Skizzen, CAD-Programme

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Textil- und Modeschneider/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der industriellen Bekleidungs- und Textilfertigung

  • bei Herstellern von Heimtextilien, z.B. von Bett- und Tischwaren

Branchen im Einzelnen

  • Bekleidung

    • Herstellung von Strumpfwaren

    • Herstellung von sonstiger Oberbekleidung

    • Herstellung von Arbeits- und Berufsbekleidung

    • Herstellung von Bekleidung (ohne Pelzbekleidung), z.B. bei Sport-, Damen- und Herrenbekleidungsherstellern, in Musterateliers, in Betrieben der Lederbekleidungsherstellung

  • Textilien

    • Herstellung von konfektionierten Textilwaren (ohne Bekleidung), z.B.bei Haus-, Bett- und Tischwäscheherstellern

    • Herstellung von technischen Textilien

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Bekleidungsherstellung, Textildesign, CAD).

Darüber hinaus kann sich der Trend zu Smart Wearables (Kleidung mit technischer Ausstattung) zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Textil- und Modeschneider/innen entwickeln. Das Thema 3-D-Druck in der Textilerzeugung bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Textilwirtschaft oder eine Weiterbildung als Schnitt-, Entwurfs- und Fertigungsmodelleur bzw. -direktrice).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Textil-, Bekleidungstechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck in der Textilerzeugung

Die Technik des 3-D-Drucks (Additive Fertigung) erobert auch die Textilerzeugung, vor allem bei der Herstellung technischer Textilien oder von Werkstoffen für Sport-, Schutz- und Sicherheitsbekleidung. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Mit dieser Methode können individuelle Kundenwünsche oder besondere Anforderungen an die Materialien, wie z.B. das Einarbeiten von leitfähigen Stoffen, einfacher umgesetzt werden. Ebenso können dadurch einzelne Produktionsschritte eingespart werden, wodurch die Produktion wiederrum energieeffizienter und nachhaltiger wird. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Beschäftigte mit der neuen Technik vertraut machen.

Nähroboter (Sewbots)

In der Textil- und Bekleidungsindustrie sind bereits Nähroboter im Einsatz, die Produkte wie Bettlaken, Bettvorleger oder Mund-Nasen-Schutz herstellen. Vollautomatisierte Nähsysteme, bestehend aus Nähmaschine, Bildverarbeitungssystem, Sicherheits-SPS sowie entsprechenden Schablonen zum Fixieren der Teile, übernehmen z.T. bereits schon anspruchsvolle Kurvennähte für lederne Autositzbezüge im Premiumbereich. In sehr wenigen Betrieben nähen Sewbots (also Nähroboter) auch T-Shirts und Jeans. Für Beschäftigte in der Bekleidungsindustrie und ggf. in der Fahrzeuginnenausstattung werden sich deshalb Arbeitsabläufe und technische Anforderungen kontinuierlich verändern.

Smart Wearables: Tragbare Computersysteme

Smart Wearables sind kleine Computersysteme, die vorwiegend in Kleidungsstücken (z.B. T-Shirts) und Accessoires (z.B. Fitness-Tracker und Smartwatches) eingebettet sind und über Sensoren Fitness- und Gesundheitsdaten sammeln. So können diese nicht nur Vitalfunktionen wie Blutdruck, Puls und Herzfrequenz messen, sondern auch Stürze registrieren und dementsprechend einen Notruf absetzen, was insbesondere in Pflegeberufen bei der Betreuung von Patienten wichtig sein kann. Smartwatches und ähnliche Produkte gewinnen zunehmend an Bedeutung und Beliebtheit, da sie, neben des Healthcare-Aspektes, noch viele weitere Funktionen für den Alltagsgebrauch bieten: Nachrichten empfangen, Timer-Funktionen, Navigation, sowie kontaktloses Bezahlen. Näher/innen, Designer/innen, Produktmanager/innen sowie Techniker/innen in der Modebranche sollten sich auf diese Entwicklungen einstellen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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