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Ausbildungsberuf
Spielzeughersteller/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Spielzeughersteller/innen fertigen Spielzeug aller Art, z.B. Puppen, Plüschtiere, Holzfahrzeuge, Bausteine oder Zubehör für Modelleisenbahnen. Dabei verarbeiten sie Materialien wie Textilien, Holz, Kunststoffe und Metalle.

Die Ausbildung im Überblick

Spielzeughersteller/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Spielzeugindustrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Spielzeughersteller/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Spielzeugindustrie

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Spielzeughersteller/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es drei Ausbildungsanfänger/innen. Alle zukünftigen Spielzeughersteller/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Angehende Spielzeughersteller/innen benötigen Zahlenverständnis u.a. zur Errechnung des anfallenden Materialbedarfes.

Kunst/Werken/Technik:

Spielzeughersteller/innen gestalten in ihrer Ausbildung neue Spielzeuge detailgenau, planen deren Produktion und führen mit unterschiedlichsten Werkstoffen und Werkzeugen präzise Arbeiten durch. Zeichnerische und handwerkliche Fertigkeiten sind dafür von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Spielzeughersteller/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Werk- und Hilfsstoffe be- und verarbeitet werden, z. B. Maßnehmen, Schneiden, Spannen, Bohren, Fräsen, Kleben, Schrauben

  • wie man Maschinen, Anlagen und Zusatzeinrichtungen auswählt, bedient und überwacht

  • wie man Zuschnittschablonen anfertigt und Textilien schnittmustergerecht zuschneidet und ausstanzt

  • wie die gefertigten Rohteile mit verschiedenen Techniken zusammengefügt und montiert werden

  • wie Kunststoffteile gefertigt und Körper- und Zubehörteile montiert werden

  • was beim Einbau von Effekt- und Bewegungsmechanismen wichtig ist

  • wie Augen eingesetzt und Haare befestigt werden

  • wie man Hohlkörper wendet, füllt, stopft und ausformt

  • welche Dekorationstechniken zum jeweiligen Fertigungsobjekt passen

  • wie Qualitätssicherungsmaßnahmen durchgeführt werden

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Gestalten von Spielzeugen und Spielzeugverpackungen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen

  • Auswählen von Werk- und Hilfsstoffen

  • Be- und Verarbeiten von Werk- und Hilfsstoffen

  • Einrichten und Bedienen von Maschinen, Anlagen und Zusatzeinrichtungen

  • Instandhalten von Werkzeugen und Maschinen

  • Herstellen von Rohteilen

  • Veredeln von Oberflächen

  • Zusammenfügen und Montieren

  • Qualitätssicherung

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • der Spielzeugbetrieb und seine Erzeugnisse

  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen

  • Auswählen von Werk- und Hilfsstoffen

  • Anfertigen und Interpretieren technischer Unterlagen der Spielzeugfertigung

  • Anwenden maschinentechnischer Grundlagen

  • Bedienen von Maschinen, Anlagen und Zusatzeinrichtungen und Anwenden von Verfahrenstechniken zur Textilverarbeitung

  • Bedienen von Maschinen, Anlagen und Zusatzeinrichtungen und Anwenden von Verfahrenstechniken zur Holzverarbeitung

  • Ergreifen von Maßnahmen zur Qualitätssicherung

  • Gestalten von Spielzeugen und Spielzeugverpackungen

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr

  • Dekorieren

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr

  • Bedienen von Maschinen, Anlagen und Zusatzeinrichtungen und Anwenden von Verfahrenstechniken zur Kunststoffver- und -bearbeitung

  • Dekorieren und Komplettieren der Erzeugnisse

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Holz verarbeitende Industrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 835 bis € 1.060

2. Ausbildungsjahr: € 925 bis € 1.111

3. Ausbildungsjahr: € 1.000 bis € 1.170

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Spielzeughersteller/Spielzeugherstellerin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Holzrohlinge zusägen, Kunststoffteile herstellen, textile Materialien zusammennähen

  • Umgebung: in Produktionshallen bei Maschinenlärm, Staub und Dämpfen

  • Kleidung: Schutzkleidung, z.B. Handschuhe, Schutzbrille, ggf. Gehörschutz, Staubschutzmaske

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick (z.B. beim Zuschneiden, Sägen und Hobeln von Holzrohlingen)

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Montieren einzelner Teile zum fertigen Spielzeug)

    • Sinn für Ästhetik (z.B. dekoratives Bemalen von Holzspielzeug)

    • Zeichnerische Fähigkeiten (z.B. beim Erstellen von Skizzen und Zeichnungen für Puppenmodelle)

    • Sorgfalt (z.B. beim Zusammenkleben und -löten der Einzelteile)

An der Berufsschule

Unterricht als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Spielzeughersteller/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Spielzeugindustrie): Produktionshallen, Lagerräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für alle Länder in Sonneberg (Thüringen): Staatliche Berufsbildende Schule Sonneberg Max-Planck-Straße 49 96515 Sonneberg D +49.3675.4050 +49.3675.405101 http://www.sbbs-son.de info@sbbs-son.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Spielzeughersteller/innen können in verschiedenen Produktionsbereichen der Spielzeugindustrie tätig sein. Unter Berücksichtigung der Sicherheits- und Qualitätsstandards für Spielwaren planen sie die einzelnen Produktionsschritte, bereiten sie vor und führen sie durch. An (computergesteuerten) Spritzgussmaschinen stellen sie Kunststoffbauteile her, an Schleif- oder Fräsmaschinen bearbeiten sie z.B. Rohlinge aus Kunststoff, Holz oder Metall. Sie entgraten, schleifen und polieren die Einzelteile, bemalen oder lackieren die Oberflächen. Sie montieren Einzelteile zum fertigen Spielzeug, bauen ggf. elektronische oder mechanische Bauteile ein und überprüfen die Funktionen. Wenn sie Stoffpuppen oder Stofftiere herstellen, schneiden Spielzeughersteller/innen zunächst anhand von Schablonen den Balg sowie Arme, Beine, ggf. Kopf und Ohren aus Stoffen, Filz oder Plüsch zu. Dann nähen sie die Teile zusammen, füllen die Bälge, bringen Kunststoffköpfe an oder nähen Tieraugen auf. Abschließend dekorieren sie die Spielzeuge und verpacken sie.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Spielzeughersteller/innen fertigen Spielzeug aller Art, z.B. Puppen, Plüschtiere, Holzfahrzeuge, Bausteine oder Zubehör für Modelleisenbahnen. Dabei verarbeiten sie Materialien wie Textilien, Holz, Kunststoffe und Metalle.

Mit feinem Pinselschwung

Bevor die unterschiedlichen Puppenmodelle die Puppenmanufaktur verlassen können, sind einige Arbeitsschritte vonnöten: Diese planen Spielzeughersteller/innen mithilfe von Arbeitsunterlagen und selbst erstellten Skizzen oder Zeichnungen. Köpfe, Arme und Beine - teilweise auch der Rumpf der Puppen - bestehen oft aus Kunststoff. Die Kunststoffteile werden entweder in der Firma z.B. im Kunststoffguss- oder -spritzverfahren selbst hergestellt oder als Rohlinge angeliefert. Sorgfältig reinigen Spielzeughersteller/innen diese und färben sie im gewünschten Hautton. Sie bemalen Finger- und Fußnägel sowie Puppenköpfe mit sorgfältig zusammengestellten Farbmischungen, tragen Schutzlacke auf, setzen bewimperte Klappaugen ein, kleben Perücken an oder nähen Haarbüschel auf die Kopfrohlinge.

Puppen und Tiere

Auch wenn sie weiche Puppenkörper oder Stofftiere fertigen, brauchen sie eine ruhige Hand: Sie schneiden Trikot-, Nesselstoff oder Plüsch mit Scheren zu, legen die Stoffteile zusammen und vernähen sie an Maschinen. Dann wenden sie die Schnittteile und stopfen das Füllmaterial, z.B. Wolle, hinein. Mitunter nehmen sie dabei Formen zu Hilfe, um plastische Details besser herausarbeiten zu können. Ist ein Puppen- oder Tierrumpf fertiggestellt, nähen sie Arme und Beine fest und bringen den Kopf an. Anschließend statten Spielzeughersteller/innen ihre Werkstücke je nach Puppentyp mit Kleidern, Hosen, Jacken oder Hemden aus, die sie ggf. auch an Nähmaschinen in der Puppenmanufaktur gefertigt haben. Sie bringen Tieraugen an und sticken Schnauzen bzw. bringen Nasenspitzen aus Leder oder Kunststoff an. Abschließend prüfen sie die Qualität der fertigen Puppen oder Tiere. Sie stellen insbesondere sicher, dass bewegliche und sehr kleine Teile wie Augen, Schnauzen, Knöpfe oder Perlen, die von Kindern leicht verschluckt werden können, fest sitzen. Sofern spezielle Effekt- oder Bewegungsmechanismen wie Sprech- oder Laufwerke zum Modell gehören, testen sie auch diese. Nachdem sie ihre Prüfergebnisse hinsichtlich Qualität und Sicherheit dokumentiert haben, verpacken Spielzeughersteller/innen ihre Erzeugnisse und machen sie versandfertig.

Spielzeug aus Holz und Plastik

Nicht nur Puppen entstehen unter ihren Händen. Mit gestalterischem Geschick und Liebe zum Detail fertigen sie von Hand oder maschinell z.B. Tretfahrzeuge, ganze Miniaturstädte aus buntem Plastik oder hölzerne Puzzles und Bauklötze. Mitunter arbeiten sie in den Produktionshallen bei engen Lieferterminen unter Zeitdruck. Saisonbedingt können Überstunden anfallen, z.B. wenn sich der Handel auf das Weihnachtsgeschäft vorbereitet und die Bestellmengen erhöht.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Roherzeugnisse anfertigen

    • Textilien, Plüsch, Leder und Kunstleder von Hand oder mithilfe von Maschinen zuschneiden oder ausstanzen

    • Holzrohlinge zuschneiden, sägen und hobeln

    • Kunststoffteile herstellen, ausschneiden oder ausstanzen

    • Metallteile zuschneiden, sägen, abkanten und bohren

  • Oberflächen bearbeiten und gestalten

    • Holz- und Metalloberflächen schleifen, feilen, raspeln

    • Holzoberflächen beizen, wachsen und ölen

    • Holz-, Kunststoff- und Metalloberflächen polieren, lackieren, bemalen und bedrucken

  • Einzelteile und Baugruppen montieren

    • textile Materialien von Hand oder mithilfe von Maschinen zusammennähen

    • Puppen- und Spieltierhüllen ausstopfen und ausformen

    • Zubehör wie Rüschen, Verschlüsse, Applikationen anbringen

    • Holzteile durch Verleimen, Kleben, Zapfen, Schrauben, Nuten und Nageln zusammenfügen

    • Kunststoffteile durch Kleben oder Schweißen, Metallteile durch Schweißen oder Löten verbinden

    • Körper- und Zubehörteile montieren

  • Fertigstellen der Erzeugnisse

    • Zubehör und ergänzende Teile wie Haare, Zähne, Augen und Schleifen anbringen

    • Spielzeuge bedrucken, besticken oder bemalen

  • abschließende Arbeiten ausführen

    • qualitätssichernde Maßnahmen durchführen, d.h. Erzeugnisse auf Sicherheit, Funktionsfähigkeit und Robustheit überprüfen

    • Prüfergebnisse dokumentieren

    • Waren verpacken und versandfertig machen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.325 bis € 3.654

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Spielzeughersteller/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für figürliches Spielzeug und Attrappen

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1976)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für gestopftes Spielzeug

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1976)

  • Puppenfacharbeiter/Puppenfacharbeiterin

    (Ausbildungsberuf bis 1976)

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Toy maker (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Fabricant/Fabricante de jouets

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Spielzeughersteller/innen arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Lagerräumen

Arbeitssituation

Spielzeughersteller/innen bearbeiten Werkstoffe mit z.T. computergestützten Maschinen wie Stanz-, Fräs- und Nähmaschinen sowie Spritzpistolen, aber auch mit Handwerkzeugen, z.B. mit Schere und Nadel, Hobel und Sägen oder Feilen und Raspeln. Bei ihrer Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrille und bei Bedarf Gehörschutz und Staubschutzmaske. In den Werkhallen herrscht Maschinenlärm und beim Bearbeiten der Werkstoffe entsteht feiner Staub. Dämpfe der verwendeten Klebstoffe, Lasuren und Beizen liegen in der Luft und können Haut und Atemwege reizen.

Für das exakte Bearbeiten der Spielzeuge und die Oberflächenbehandlung von Hand und mit Maschinen sind handwerkliches Geschick, eine sorgfältige Arbeitsweise und eine gute Auge-Hand-Koordination erforderlich. Um z.B. Holzspielzeug dekorativ bemalen zu können, ist ästhetisches Gespür notwendig. Da die Spielzeughersteller/innen auch Skizzen anfertigen, benötigen sie zeichnerische Fähigkeiten.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. Spielzeuge aus Holz, Metall und Kunststoffen montieren; Einzelteile schneiden, zusammenkleben und -löten)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Näh-, Zuschneide-, Schneide-, Stanz- und Schleifmaschinen bedienen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Handschuhe und Arbeitskittel zum Schutz vor ätzenden Lösungsmitteln tragen, Gehörschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe von Lacken und Leimen, Holz- und Plastikstaub vom Schleifen und Fräsen)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. von Schleif- und Fräsmaschinen)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (Gerüche von Leim, Beizen und Lack)

  • Unfallgefahr (z.B. Umgang mit Säge-, Fräs-, Bohr- und Schleifmaschinen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Einzelteile zusammenkleben)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Puppen, Kuscheltiere, Spielzeugautos

Materialien und Hilfsstoffe, z.B.: Stoff, Plüsch, Filz, Leder, Kunststoffe, Holz, Metall, Beizen, Wachse, Öle, Farben, Lacke, Klebstoffe

Maschinen, Werkzeuge und Zubehör, z.B.: Stanz-, Fräs-, Schleif- und Bohrmaschinen, Näh- und Zuschneidemaschinen, Spritzpistolen, Sägen, Hobel, Feilen, Raspeln, Pinsel, Scheren, Nadeln, Fäden, Schrauben, Nägel, Nieten

Unterlagen, z.B.: Entwurfsskizzen, Schablonen, Sicherheits- und Qualitätsvorgaben, technische Regelwerke

Arbeitsbereiche/Branchen

Spielzeughersteller/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Spielzeugindustrie

Branchen im Einzelnen

  • Sportgeräte, Spielwaren

    • Herstellung von Spielwaren, z.B. Puppen, Stofftiere, Dreiräder, Bausteine, Modelleisenbahnen, Gesellschaftsspiele

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Schneiderei, Holzbe- und -verarbeitung, Kunststoffbe- und -verarbeitung, Lackiererei und Beschichtung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Spielzeuggestalter/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Produkt- und Industriedesign).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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