Ausbildungsberuf

Automobil-Serviceberater/in

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Automobil-Serviceberater/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildung sind eine abgeschlossene Berufsausbildung, z.B. als Kraftfahrzeugmechatroniker/in oder in einem anderen Beruf, und eine Anstellung in einem Kfz-Betrieb.

Auswahlverfahren

Bewerber/innen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung aus anderen Bereichen, z.B. mit einer kaufmännischen Ausbildung, müssen einen technischen Eingangstest absolvieren.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Mathematik:

In der Weiterbildung lernt man u.a., Preise zu berechnen und Angebote zu erstellen, wofür Mathematikkenntnisse benötigt werden.

Auf ihre Kenntnisse in Mathematik greifen Automobil-Serviceberater/innen auch in ihrer Berufstätigkeit zurück, z.B. wenn sie Kostenvoranschläge erstellen.

Technik:

Automobil-Serviceberater/innen befassen sich in ihrer Weiterbildung mit Störungen an Kraftfahrzeugen; dafür sind Kenntnisse der Technik unerlässlich.

Um im späteren Berufsalltag Kunden zufriedenstellend beraten und z.B. Werkstattrechnungen erklären zu können, benötigen Automobil-Serviceberater/innen Kenntnisse der Automobiltechnik.

Weiterbildungsinhalte

• Branche und Markt

• Service-Marketing

• Service-Organisation

• Service-Kennzahlen

• Persönlichkeitstraining

• Kommunikations- und Gesprächstechniken, insbesondere im Kundendialog

• Rechtsgrundlagen

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Weiterbildungslehrgängen fallen in der Regel Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung ggf. Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter:

• Teilzeit: 6-24 Monate

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Geprüfter Automobil-Serviceberater/Geprüfte Automobil-Serviceberaterin

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

• i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend bzw. als Blockunterricht

Lernform

• i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Die Weiterbildung findet in Betrieben des Kfz-Gewerbes sowie Trainingszentren der Automobilhersteller, Importeure und Serviceanbieter statt.

Lernorte sind

• Schulungsräume

• Räumlichkeiten von Betrieben des Kfz-Gewerbes während der betrieblichen Praxisphase

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

• Schweiz

  Weiterbildungsangebote: wab - Die Weiterbildungsdatenbank der Schweiz

  (z.B. mit dem Suchbegriff "Automobil-Serviceberater/in")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Automobil-Serviceberater/innen empfangen Kunden und führen Informations- und Beratungsgespräche servicetechnischer Art durch. Sie diagnostizieren Störungen an Kraftfahrzeugen, erstellen Kostenvoranschläge für Reparaturen, planen Werkstatttermine und bestellen Ersatzteile so, dass sie zum geplanten Werkstatttermin eintreffen. Nach einer Wartung bzw. Reparatur erläutern sie den Kunden anhand der Werkstattrechnung die geleisteten Arbeiten. Sie beraten Kunden beim Kauf von Zubehör und Zusatzausstattungen und vermitteln Kfz-Versicherungsabschlüsse. In Versicherungsfällen, z.B. nach Unfällen oder durch Sachbeschädigung, nehmen sie die Schäden auf, kontaktieren die Versicherungen und ziehen ggf. Gutachter hinzu. Des Weiteren nehmen sie Kundenreklamationen entgegen und bearbeiten Garantie- oder Kulanzfälle.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

• Aufträge von Kunden entgegennehmen

• Störungen an Kraftfahrzeugen diagnostizieren

• Kostenvoranschläge erstellen

• Werkstattrechnungen erläutern

• Informations- und Beratungsgespräche mit Kunden führen, z.B. beim Kauf von Zubehör und Zusatzausstattungen

• mit Kfz-Versicherungen zusammenarbeiten

• Termine mit Werkstatt, Kunden und Unterauftragnehmern abstimmen

• Garantie- und Kulanzanträge sowie Kundenreklamationen bearbeiten

• Kundendienst- sowie Marketingaktivitäten initiieren

• Kundenzufriedenheit sicherstellen

• ggf. Arbeitsqualität kontrollieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.534 bis € 3.696

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

• Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit

• LohnSpiegel.de

• WSI-Tarifarchiv

Tätigkeitsbezeichnungen

• Automobil-Serviceberater/in

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

• Kfz-Serviceberater/in

Arbeitsorte

Automobil-Serviceberater/innen arbeiten in erster Linie

• am Kundenschalter

• im Verkaufsraum

• in Büroräumen

• in der Werkstatt

Arbeitssituation

Automobil-Serviceberater/innen arbeiten in kleineren Betrieben oft eigenständig und übernehmen viele Aufgaben selbst, während sie in größeren Unternehmen z.B. mit Verkäufern und Verkäuferinnen, Automobilkaufleuten und Reparaturfachkräften zusammenarbeiten. In der Kundenberatung sind sie Ansprechpartner/innen für Serviceleistungen der Automobilbranche. Das erfordert Kontaktbereitschaft und Serviceorientierung. Sorgfältig erstellen sie am Computer Kostenvoranschläge oder füllen Vertragsformulare oder Reparaturanträge aus. Um den Kunden Angebote unterbreiten oder Reparaturarbeiten erläutern zu können, benötigen sie Kommunikationsgeschick.

Sie wechseln zwischen Werkhalle, Empfangs- bzw. Verkaufsbereich und Büro.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

• Kundenkontakt (z.B. Kunden empfangen und Kostenvoranschläge für Reparaturen erstellen)

• Arbeit in Verkaufsräumen

• Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (bei der Terminvereinbarung oder bei der Diagnose von Störungen an Kraftfahrzeugen)

• Bildschirmarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Kostenvoranschläge, Wartungs- und Reparaturaufträge, Terminpläne, Kundendienstscheckhefte, Rechnungen, Vertragsformulare, Kfz-Versicherungsunterlagen, Ersatzteil- und Musterkataloge, Preistabellen, Werbe- und Informationsmaterialien, Rechtsvorschriften

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Fahrzeuge, Geräte und Waren, z.B.: Kraftfahrzeuge, Diagnosegeräte, KFZ-Zubehör und Zusatzausstattungen

Arbeitsbereiche/Branchen

Automobil-Serviceberater/innen finden Beschäftigung

• in Autohäusern mit angeschlossener Werkstatt

• in Kraftfahrzeugwerkstätten

• bei Herstellern von Kraftwagen, Zubehör oder Autoteilen

• bei Kraftfahrzeugimporteuren

Branchen im Einzelnen

• Einzelhandel

  • Handel mit Kraftwagen, z.B. Autohäuser mit angeschlossener Reparaturwerkstatt

  • Einzelhandel mit Kraftwagenteilen und -zubehör

• Kraftfahrzeuge

  • Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen

  • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren

• Großhandel, Handelsvermittlung

  • Großhandel mit Kraftwagenteilen und -zubehör

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Kraftfahrzeugtechnik und -instandhaltung, Kundenservice, Waren-, Produkt- und Verkaufskunde).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Weiterbildung als Betriebswirt/in im Kraftfahrzeuggewerbe).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Fahrzeugtechnik oder Automobilwirtschaft, Automotive Management).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Automobil-Serviceberater/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

• autojob.de

• jobs.automobilwoche.de

• kfz-betrieb

• Marketing-Stellenmarkt.de

• salesjob

• VDAT Jobbörse