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Ausbildungsberuf
Automobilkaufmann/-frau

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Automobilkaufleute übernehmen kaufmännische und organisatorische Aufgaben im Kraftfahrzeughandel. Sie disponieren z.B. Fahrzeuge und Zubehör, beraten Kunden im Service und Vertrieb oder bereiten Unterlagen für den Verkauf vor. Außerdem wirken sie bei Marketingmaßnahmen mit.

Die Ausbildung im Überblick

Automobilkaufmann/-frau ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel. Die Ausbildung findet auch im Handwerk statt.

Arbeitsbereiche/Branchen

Automobilkaufleute finden Beschäftigung

  • im Kraftfahrzeug- und Kraftfahrzeugteilehandel (z.B. Autohäuser, Fahrzeugimporteure)

  • bei Automobilherstellern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Automobilkaufmann/-frau.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen im Ausbildungsbereich Industrie und Handel überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hochschulreife oder mittlerem Bildungsabschluss ein, im Ausbildungsbereich Handwerk überwiegend mit mittlerem Bildungsabschluss.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es im Ausbildungsbereich Industrie und Handel 3.840 Ausbildungsanfänger/innen. 49 Prozent der zukünftigen Automobilkaufleute verfügten über die Hochschulreife , 44 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss . Fünf Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss , ein Prozent konnte keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Im Ausbildungsbereich Handwerk gab es 1.134 Ausbildungsanfänger/innen. 61 Prozent verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 29 Prozent besaßen die Hochschulreife. Zehn Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Angehende Automobilkaufleute berechnen z.B. Finanzierungsmodelle, erstellen Kalkulationsschemata sowie die Kosten- und Leistungsrechnung. Hierfür benötigen sie gute Mathematikkenntnisse.

Deutsch:

Automobilkaufleute sollten in der Ausbildung Deutsch in Wort und Schrift sicher beherrschen, da sie u.a. mit Kunden verhandeln, Korrespondenz bearbeiten und Verträge ausfertigen.

Wirtschaft/Recht:

Bereits in der Ausbildung übernehmen Automobilkaufleute Aufgaben im Rechnungswesen. Auch mit dem Vertragsrecht müssen sie sich beispielsweise auskennen. Hierfür sind Kenntnisse in Wirtschaftslehre und Recht hilfreich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Automobilkaufmann/-frau ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Teile und Zubehör einkauft, lagert und verkauft

  • an Diagnose-, Wartungs-, Service- und Reparaturaufgaben mitzuwirken

  • wie man Informationssysteme nutzt und was bei der Anwendung des Datenschutzes zu beachten ist

  • was bei Erstellung von Werkstattaufträgen zu beachten ist und wie man Termine plant

  • wie man Kunden berät und Gewährleistungs- oder Kulanzanträge bearbeitet

  • wie man Maßnahmen zur Verkaufsförderung durchführt und dabei Werbemittel einsetzt

  • wie man Fahrzeuge einkauft und welche rechtlichen Vorgaben, z.B. Kaufs- und Werkvertragsrecht, dabei zu beachten sind

  • Vertriebssysteme für den Fahrzeughandel zu unterscheiden und Vertriebswege wie Online-Handel zu nutzen

  • wie man Finanzierungs- und Leasingmodelle sowie Versicherungsprodukte vergleicht und den Kunden Angebote unterbreitet

  • Verträge vorzubereiten und zu dokumentieren

  • wie man die kaufmännische Steuerung und Kontrolle unterstützt und Buchungsvorgänge bearbeitet

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Neufahrzeuge disponieren und den Verkaufsprozess durchführen, Finanzdienstleistungen anbieten)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

  • Die Zusatzqualifikation "Fremdsprache für kaufmännische Auszubildende" soll angehende Kaufleute dazu befähigen, typische berufliche Aufgabenstellungen in einer Fremdsprache wie Englisch zu bearbeiten und z.B. Telefonate und Gespräche zu führen oder Geschäftsbriefe zu verfassen. Für den Erwerb der Zusatzqualifikation absolvieren die Auszubildenden eine Prüfung, die aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil besteht. Weitere Informationen erteilt die zuständige Industrie- und Handelskammer, z.B.:

    IHK Köln - Fremdsprache für kaufmännische Auszubildende

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 15. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Teile und Zubehör organisieren und verkaufen

  • An Werkstattprozessen mitwirken und als Schnittstelle zwischen Handel und Werkstatt agieren

  • Kundendienst organisieren und Servicebereich unterstützen

  • Betriebliche Marketingaktivitäten planen und durchführen

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Den Betrieb präsentieren und die betriebliche Zusammenarbeit mitgestalten

  • Bestände und Erfolgsvorgänge erfassen und den Jahresabschluss durchführen

  • Teile und Zubehör beschaffen und lagern

  • Teile und Zubehör verkaufen

Teil 1 der Abschlussprüfung in der Mitte des 2. Ausbildungsjahres

16. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefung und Erweiterung der Kenntnisse aus den ersten 15 Ausbildungsmonaten

  • Fahrzeughandel und -vertrieb unterstützen

  • Finanzdienstleistungsprodukte im Fahrzeughandel vorbereiten

  • Personalbezogene Aufgaben bearbeiten

  • Kaufmännische Steuerung und Kontrolle unterstützen

2. - 3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Werkstattaufträge entgegennehmen und kaufmännische Geschäftsprozesse organisieren

    • Neufahrzeuge disponieren und den Verkaufsprozess durchführen

    • Gebrauchtfahrzeuge disponieren und bereitstellen

    • Finanzdienstleistungen anbieten

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen

    • Wertschöpfungsprozesse erfolgsorientiert steuern

    • Wirtschaftliche Einflüsse auf unternehmerische Entscheidungen beurteilen und danach handeln

    • Kommunikationspolitische Maßnahmen gestalten

Teil 2 der Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Einzelhandel (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 815 bis € 1.060

2. Ausbildungsjahr: € 865 bis € 1.170

3. Ausbildungsjahr: € 995 bis € 1.310

Bei den Ausbildungsvergütungen handelt es sich um bundesweite Durchschnittswerte.

Beispiel Kraftfahrzeuggewerbe (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 864 bis € 1.089

2. Ausbildungsjahr: € 904 bis € 1.117

3. Ausbildungsjahr: € 935 bis € 1.214

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Automobilkaufmann/Automobilkauffrau

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Kunden beraten, Verkaufsstatistiken für Neu- bzw. Gebrauchtwagen erstellen, Finanz- und Leasingkonditionen ermitteln, Verkaufs- und Werkstattpreise kalkulieren

  • Umgebung: wechselnde Arbeitsorte (Verkaufs-, Büro- und Lagerräume, Kundendienstschalter)

  • Arbeitszeit: Samstagsarbeit

  • Anforderungen:

    • Kundenorientierung und Kommunikationsfähigkeit (z.B. beim Eingehen auf Kundenfragen und beim Beraten von Kunden)

    • Kaufmännisches Denken und Sorgfalt (z.B. bei der Preisgestaltung, beim Berechnen von Finanzierungsangeboten)

    • Flexibilität und organisatorische Fähigkeiten (z.B. beim Wechsel von Büroarbeiten zur Kundenberatung, beim Planen und Durchführen von Marketing- und Verkaufsaktionen)

    • Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen (z.B. bei Verhandlungen mit Lieferanten)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Automobilkaufleute werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Kfz-Branche): Verkaufs-, Büro- und Lagerräume, Kundendienstschalter

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Griechenland, Irland, Lettland, Portugal, Schweden, Tschechien

    Auslandspraktikum "EuroTrainee" für Auszubildende im kaufmännischen Bereich sowie in der Hotel- und Gaststättenbranche

    Dauer: 4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Großbritannien

    Intensivkurs "Professional Development Programme (PDP)", ggf. mit Erwerb der Zusatzqualifikation "Kaufmann/-frau International"

    Ort: European College of Business and Management (ECBM), London

    Dauer: 3 Wochen

    Weitere Informationen: Professional Development Programme (PDP)

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Automobilkaufleute erledigen an der Schnittstelle zwischen Handel und Werkstatt kaufmännische Aufgaben, vor allem in der Beschaffung, im Vertrieb bzw. Verkauf von Kraftfahrzeugen sowie von Teilen und Zubehör. Sie übernehmen die Buchhaltung, Kostenrechnung und Kalkulation sowie sachbearbeitend-organisatorische Aufgaben, z.B. in der Personalwirtschaft. Außerdem beobachten sie die Entwicklungen auf dem Markt und berücksichtigen die so gewonnenen Informationen bei der Planung und Durchführung von Marketingaktionen.

Automobilkaufleute organisieren den Kundendienst und nehmen Wartungs- und Reparaturaufträge an. Im Vertrieb beraten sie Privat- und Geschäftskunden über Finanzdienstleistungsprodukte, erstellen Angebote und schließen Finanzierungs-, Kauf-, Leasing- oder Versicherungsverträge ab.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Automobilkaufleute übernehmen kaufmännische und organisatorische Aufgaben im Kraftfahrzeughandel. Sie disponieren z.B. Fahrzeuge und Zubehör, beraten Kunden im Service und Vertrieb oder bereiten Unterlagen für den Verkauf vor. Außerdem wirken sie bei Marketingmaßnahmen mit.

Marketing, Service und Disposition

Um Marketingmaßnahmen zu planen, analysieren Automobilkaufleute z.B. anhand von Statistiken die aktuelle Marktsituation und beurteilen die Absatzchancen. Auf Grundlage von Marketingstrategien des Herstellers planen sie beispielsweise Verkaufsaktionen oder Events und schalten Anzeigen. In Autohäusern veröffentlichen sie z.B. Gebrauchtwagenangebote im Internet. Dazu stellen sie Fahrzeugdaten zusammen, fotografieren Autos, stellen die Daten online und aktualisieren die Website.

Automobilkaufleute beschaffen Kfz-Teile und -Zubehör. Sie buchen den Wareneinkauf und -verkauf und organisieren die Lagerhaltung. Des Weiteren sind sie an der Disposition von Neu- und Gebrauchtwagen beteiligt.

Im Kundendienst nehmen Automobilkaufleute Wartungs- und Reparaturaufträge an und leiten diese an die Werkstatt bzw. an den Hersteller weiter. Dabei bieten sie den Kunden ergänzende Serviceleistungen an, beispielsweise stellen sie ihnen einen Ersatzwagen zur Verfügung oder übernehmen die Unfallabwicklung mit der Versicherung.

Finanz- und Rechnungswesen

Sie wirken bei der kaufmännischen Steuerung von Kfz-Betrieben bzw. Automobilherstellern mit, indem sie z.B. Buchungsvorgänge bearbeiten, Zahlungsein- und -ausgänge kontrollieren und betriebliche Kennzahlen ermitteln. Sie erfassen und dokumentieren Bestände und Wertströme, die die Grundlage für betriebswirtschaftliche Entscheidungen bilden. Außerdem fertigen sie Jahresabschlüsse an und führen Kosten-Leistungs-Rechnungen durch. Sie erstellen Statistiken sowie Kalkulationen und rechnen Löhne, Prämien und Provisionen ab. Des Weiteren holen sie Angebote ein, vergleichen Konditionen und kalkulieren Verkaufs- und Werkstattpreise.

Zudem übernehmen sie Aufgaben im Personalwesen, z.B. die Planung des Personaleinsatzes.

Beratung und Verkauf

Automobilkaufleute unterstützen den Verkauf von Fahrzeugen durch vor- und nachbereitende kaufmännische Tätigkeiten, verkaufen Teile und Zubehör, organisieren Probefahrten und informieren Kaufinteressenten z.B. über Trends und Neuerungen. Gegebenenfalls setzen sie bei der Beratung digitale Vertriebsinstrumente ein, z.B. Virtual Showrooms, in denen Wunschfahrzeuge virtuell zusammengestellt und betrachtet werden können. Zudem bereiten Automobilkaufleute für ihre Kunden Finanzdienstleistungsprodukte vor, z.B. erstellen sie Finanzierungs-, Leasing- und Versicherungsangebote und bereiten die entsprechenden Verträge vor. Nach Vertragsabschluss führen sie Fahrzeugzulassungen oder -abmeldungen durch und erfüllen Garantie- sowie Gewährleistungsansprüche.

Da der Bereich Elektromobilität eine immer größere Rolle spielt, beraten Automobilkaufleute ihre Kunden hinsichtlich alternativer Antriebsarten, etwa Elektro- oder Hybridmotoren.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Angebote einholen, Konditionen vergleichen, einkaufen

    • Neufahrzeuge disponieren

    • Vorschläge zur Sortimentsabrundung erarbeiten

    • Beschaffungsmöglichkeiten für Kfz-Teile und Zubehör ermitteln und diese bestellen

  • Lagerwirtschaftskonzepte in Bezug auf Fahrzeuge, Teile und Zubehör anwenden

  • Verkaufs- und Werkstattpreise kalkulieren

    • einschlägige Werkstattkennziffern ermitteln und Werkstatterfolg berechnen

    • Ersatzteilgruppen für Preispakete bilden

    • Finanzierungsbelastung sowie Erträge und Deckungsbeiträge der Neu- und Gebrauchtwagenabteilungen ermitteln

    • Gebrauchtfahrzeuge bewerten

  • beim Verkauf von Fahrzeugen mitwirken

    • Beratungs- und Verkaufsgespräche planen und durchführen, ggf. mit digitaler Unterstützung, z.B. Wunschfahrzeuge in Virtual Showrooms zusammenstellen

    • Fahrzeugzulassungen und -abmeldungen durchführen, Fahrzeugübergaben vorbereiten

    • Finanzierungs- und Leasingkonditionen ermitteln, Finanzierungs-, Leasing- und Kaufverträge ausarbeiten

    • Versicherungsleistungen anbieten und Versicherungsanträge dem zuständigen Versicherer übermitteln

    • verschiedene Vertriebssysteme anwenden, z.B. Online-Handel

  • an Diagnose-, Wartungs-, Service- und Reparaturarbeiten mitwirken

    • Kundendienst organisieren, Werkstatt- und Servicedienstleistungen anbieten, Terminplanung durchführen

    • Sichtprüfungen zur Verkehrs- und Betriebssicherheit von Fahrzeugen durchführen

    • Kunden- und Fahrzeugdaten erfassen und pflegen

    • Werkstattaufträge bearbeiten sowie Rechnungen erstellen

    • Garantie- und Kulanzaufträge abwickeln

  • Marketingaufgaben planen und durchführen

    • bei der Entwicklung von Marketingkonzepten mitwirken

    • Kennzahlen des Betriebes zur gezielten Akquisition aufbereiten

    • Sonderaktionen und Veranstaltungen planen, organisieren und durchführen, z.B. Gebrauchtwagensonderaktionen

    • Anzeigen in Print- und in elektronischen Medien schalten

    • Verkaufsstatistiken für Neu- und Gebrauchtwagen erstellen

    • Kundendatenbank für Aktionen des Servicemarketings pflegen und Zielgruppen ansprechen

    • ggf. Website pflegen, z.B. Fahrzeugdaten erfassen und online stellen

  • Aufgaben im Personalwesen übernehmen, z.B. bei der Personalbeschaffung mitwirken, Personaleinsatz planen

  • die kaufmännische Steuerung und Kontrolle unterstützen, z.B. Buchungsvorgänge bearbeiten, Zahlungsein- und -ausgänge kontrollieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.755 bis € 3.218

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Automobilkaufmann/-frau

Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Kaufmann/-frau - Automobil-Gewerbe

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Automobile business administrator (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Agent commercial du secteur automobile (m/f)

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Automobilkaufleute arbeiten in erster Linie

  • im Verkaufsraum

  • am Kundendienstschalter

  • in Büroräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Lager

Arbeitssituation

Automobilkaufleute erstellen am Computer Finanzierungsvorschläge und bestellen Fahrzeuge oder Ersatzteile. In Büros, Ausstellungs- bzw. Verkaufsräumen beraten sie Kunden über neue technische Entwicklungen oder erläutern Finanzierungsmodelle. Am Kundendienstschalter kümmern sie sich um Werkstatttermine und vermitteln Leihfahrzeuge. Samstagsarbeit ist üblich. Beratungstermine richten sich z.T. nach den zeitlichen Möglichkeiten der Kunden.

Freundlich und kompetent gehen Automobilkaufleute auf die Fragen der Kunden ein. Selbstsicher und kommunikativ präsentieren sie Fahrzeug- und Serviceangebote. Sie denken kaufmännisch, z.B. bei der Preisgestaltung, und berechnen Leasing- oder Finanzierungsmöglichkeiten sorgfältig. Ihre wechselnden Aufgaben, die von der Betreuung des Online-Handels bis hin zur umweltgerechten Entsorgung von Fahrzeugen und Betriebsstoffen reichen, verlangen Flexibilität und gute organisatorische Fähigkeiten. Wenn sie mit Lieferanten günstige Konditionen aushandeln, benötigen sie Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsfähigkeit.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Bildschirmarbeit (z.B. Finanzierungsvorschläge ausarbeiten oder Fahrzeug- und Serviceangebote online präsentieren)

  • Arbeit in Verkaufsräumen (z.B. bei Tätigkeiten, die mit Verkauf und Kundendienstannahme zusammenhängen)

  • Arbeit in Büroräumen

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (z.B. zwischen Arbeiten im Büro - etwa Buchungsvorgänge bearbeiten - und Kundenberatung wechseln)

  • Kundenkontakt (z.B. bei der Beratung über Finanzierungskonzepte und Garantieleistungen oder beim Ersatzteilverkauf)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Waren, z.B.: Kraftfahrzeuge, Ersatzteile, Zubehör

Unterlagen, z.B.: Kaufverträge, Finanzierungsmodelle, Angebote, Rechnungen, Reklamationen, Bestelllisten, Lieferpapiere, Marktforschungsergebnisse, Statistiken

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Automobilkaufleute finden Beschäftigung

  • im Kraftfahrzeug- und Kraftfahrzeugteilehandel (z.B. Autohäuser, Fahrzeugimporteure)

  • bei Automobilherstellern

Branchen im Einzelnen

  • Einzelhandel

    • Handel mit Kraftwagen, z.B. Autohäuser, Autoimporteure

    • Handel mit Krafträdern, Kraftradteilen und -zubehör; Instandhaltung und Reparatur von Krafträdern, z.B. Motorradhandlungen

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren, z.B. Autowerke

  • Großhandel, Handelsvermittlung

    • Großhandel mit Kraftwagenteilen und -zubehör

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Groß- und Einzelhandel, Rechnungswesen, Marketing, Vertrieb).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Weiterbildung als Betriebswirt/in im Kraftfahrzeuggewerbe).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Automobilwirtschaft).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Digitaler Autohandel

Auch beim Autokauf gewinnt der Onlinehandel an Bedeutung, schon 2030 könnte die Hälfte aller Neuwagen online verkauft werden. Derzeit nutzen Kunden die Webseiten von Autohändlern vor allem, um sich über Produkte und Preise zu informieren, bevor sie ein Autohaus aufsuchen. Doch die Zahl der Autohäuser geht zurück. Zehn Prozent der Neuwagen werden in Deutschland schon online verkauft und die Tendenz steigt. Um langfristig Geschäftsfähig zu bleiben, müssen Autohändler eigene Onlineangebote entwickeln und in ihren täglichen Vertrieb integrieren.

Herausforderung Elektromobilität

Deutschland will zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität werden: Autos und Busse, Nutzfahrzeuge und Züge, Fahr- und Motorräder, Schiffe und kleinere Flugzeuge sollen künftig mit elektrischer Energie angetrieben werden - mit Batterie oder Brennstoffzelle. Ziel ist es, den Verkehrssektor energieeffizienter, klima- und umweltverträglicher zu gestalten. Es muss zudem in den Ausbau erneuerbarer Energien, sowie in die Entwicklung neuer Batteriesysteme investiert werden, um eine umweltfreundliche Produktion solcher Elektrofahrzeuge zu gewährleisten. Elektromobilität wird seitens der Bundesregierung durch den Umweltbonus und Steuervergünstigungen, aber auch durch umfassende Zuschüsse zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur gefördert. Diese Entwicklung erfordert qualifizierte Fachkräfte, die beispielsweise mit Hochvoltsystemen in Elektrofahrzeugen umgehen können.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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