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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Berufspädagogen und -pädagoginnen planen und organisieren sowohl Aus- und Weiterbildungen als auch berufliche Bildungsprozesse. Dabei beraten, begleiten und beurteilen sie die Bildungsteilnehmer/innen, stellen neben Bildungserfordernissen auch Kompetenzen fest und koordinieren sowie optimieren Lernprozesse.

Arbeitsbereiche/Branchen

Berufspädagogen und -pädagoginnen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, z.B. von Industrie- und Handelskammern

  • in berufsbildenden Schulen

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung im Personalbereich und in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung in Betrieben nahezu aller Wirtschaftsbereiche

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium oder eine Weiterbildung im Bereich Berufspädagogik.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Für eine Tätigkeit als Lehrkraft an berufsbildenden Schulen ist eine Lehrbefähigung erforderlich.

Gemäß Infektionsschutzgesetz müssen nach 1970 geborene Beschäftigte in Gemeinschaftseinrichtungen und in medizinischen Einrichtungen nachweisen, gegen Masern geimpft oder immun zu sein.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Berufspädagoge/-pädagogin ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen im Bereich Weiterbildung sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden: IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Für ausländische Hochschulabschlüsse besteht die Möglichkeit, eine individuelle Zeugnisbewertung durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) zu beantragen. Diese kann für Bewerbungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt hilfreich sein.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Berufspädagogen und -pädagoginnen arbeiten in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und entwickeln z.B. unter Einbeziehung von Kostensituation und Wirtschaftlichkeit neue Bildungskonzepte und Methoden. Darüber hinaus vermitteln sie - ggf. mithilfe selbst entworfener Lernmedien und -mittel - fachspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten.

Sie planen und organisieren nicht nur betriebliche Aus- und Weiterbildungsprozesse, sondern ermitteln auch, ob bestimmte Qualifikationen benötigt werden und integrieren diese in den Lernprozess. Sie regen zum Lernen an und stehen den Lernenden zur Seite, beispielsweise mit lernbegleitenden Gesprächen oder Beratungsangeboten bei Schwierigkeiten. Mit pädagogischen Methoden stellen sie Kompetenzen fest, beurteilen und prüfen Aus- und Weiterbildungsteilnehmer/innen. Hierfür entwickeln bzw. optimieren sie Beurteilungssysteme und Prüfverfahren. Über neue Trends auf dem Bildungsmarkt informieren sie sich kontinuierlich.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Berufspädagogen und -pädagoginnen planen und organisieren sowohl Aus- und Weiterbildungen als auch berufliche Bildungsprozesse. Dabei beraten, begleiten und beurteilen sie die Bildungsteilnehmer/innen, stellen neben Bildungserfordernissen auch Kompetenzen fest und koordinieren sowie optimieren Lernprozesse.

Lernprozesse gestalten

Berufspädagogen und -pädagoginnen sind gefragt, wenn die pädagogische Qualität der Aus- und Weiterbildung verbessert oder neu konzipiert werden soll, z.B. bei neuen Qualifikationsanforderungen im Hinblick auf Digitalisierung und Industrie 4.0. Sie koordinieren Abläufe und beraten alle beteiligten Personen, analysieren Arbeitssituationen, Lernorte, -methoden und -medien, bereiten Lerninhalte anschaulich und verständlich auf und vermitteln sie zielgruppengerecht. Ziel ist es, Lernprozesse und Motivation zu fördern. Dabei berücksichtigen sie auch Aspekte der Wirtschaftlichkeit und setzen Instrumente aus den Bereichen Marketing, Controlling und Qualitätsmanagement ein.

Zwischen Didaktik und Motivation

Der Lernerfolg hängt stark davon ab, wie Berufspädagogen und -pädagoginnen Bildungsprozesse organisieren, planen und praktisch umsetzen. Die Wirtschaft fordert verstärkt problemlösungs- und handlungsorientierte Kompetenzen, wie die Fähigkeit, eigenständig zu lernen oder vernetzt zu denken und zu handeln. Ziel soll dabei die Umsetzung des Konzepts vom "lebenslangen Lernen" sein. Berufspädagogen und -pädagoginnen ermuntern die Lernenden zu Eigenverantwortlichkeit und selbstständigem Wissenserwerb. Sie führen lernbegleitende Gespräche und moderieren Lerngruppen. Ihre Aufgabe ist es, Wege aufzuzeigen, mit denen das gewünschte Lernziel erreicht werden kann. Hierfür analysieren sie auch den aktuellen Qualifikationsbedarf, um bei der Vermittlung von Wissen gezielt die Kompetenzen in den Vordergrund stellen zu können, die kurz- und mittelfristig benötigt werden. Aus dem ermittelten Bedarf leiten sie auch Konzepte zur Personalentwicklung ab, die sie gemeinsam mit Ausbildern bzw. Ausbilderinnen sowie Aus- und Weiterbildungspädagogen und -pädagoginnen umsetzen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Berufliche Bildungsprozesse organisieren und planen

  • den betrieblichen Bildungsbedarf ermitteln

  • berufliche Lernprozesse konzipieren und mithilfe von berufspädagogischen Methoden planen und durchführen, z.B. im Hinblick auf Qualifikationsprofile für Anforderungen der Arbeits- und Berufswelt 4.0 oder Konzepte zur Nachwuchsförderung

  • Lernmedien und -mittel, Leittexte, Lernquellenpools sachgerecht einsetzen oder entwickeln

  • Kosten- und Wirtschaftlichkeitsaspekte berücksichtigen

  • spezifischen Qualifikationsbedarf feststellen und die daraus abgeleiteten Lerninhalte entsprechend im Lernprozess umsetzen

Lernende und ihren Lernprozess begleiten

  • Lerninhalte vermitteln

  • lernbegleitende Gespräche führen, Lerngruppen moderieren, bei schwierigen Situationen und Krisen beraten und moderieren, Konflikte bereinigen

  • Lernsituationen optimal gestalten

Lernende beurteilen und Kompetenzen feststellen

  • moderne, kompetenzorientierte Prüfungsformen sachgerecht und psychologisch einfühlsam anwenden

  • Prüflinge in ihren betrieblichen Kontexten beurteilen, Kompetenzfeststellungsverfahren planen, durchführen oder anleiten

Bildungscontrolling durchführen, Qualitätsmanagement einsetzen

  • Bildungsmaßnahmen und deren öffentliche und private Bildungsanbieter regelmäßig planen, steuern und kontrollieren (Bildungscontrolling)

  • geeignete Methoden und Instrumente aus verschiedenen Qualitätsmanagementansätzen in der Aus- und Weiterbildung auswählen, Qualitätssicherungsmaßnahmen einsetzen und beurteilen

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Aufgrund des großen beruflichen Spektrums sind keine repräsentativen Angaben möglich.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Berufspädagoge/-pädagogin

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Vocational training specialist (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Pédagogue (m/f) en formation professionnelle

Arbeitsorte

Berufspädagogen und -pädagoginnen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Seminar-, Besprechungs- und Unterrichtsräumen

Arbeitssituation

Berufspädagogen und -pädagoginnen planen und organisieren berufliche Bildungsprozesse und beraten, begleiten und beurteilen die Bildungsteilnehmer/innen. Dazu benötigen sie Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Selbstsicherheit. Sie stellen sich auf unterschiedliche Zielgruppen ein, die häufig aus einem wechselnden Personenkreis bestehen. In ihrer Arbeit zeigen sie pädagogisches Geschick, Verantwortungsbewusstsein sowie Einfühlungs- und Durchhaltevermögen, um langfristig die gewünschten Ziele zu erreichen. Führen sie ein Projektteam, gehören Organisation, Planung und Personalführung zu ihren Aufgaben. Verwaltend-organisatorische, konzeptionelle oder ggf. wissenschaftliche Tätigkeiten werden sorgfältig geplant und ausgeführt.

Berufspädagogen und -pädagoginnen arbeiten am Computer im Büro. Hier entwerfen sie beispielsweise Unterrichtskonzepte oder verfassen Gutachten und erledigen Verwaltungs- und Organisationsarbeiten. Für Beratungs- und Schulungsveranstaltungen nutzen sie Besprechungszimmer oder Unterrichtsräume und Lehrmaterialien wie Arbeitsblätter und -folien sowie die üblichen Präsentationsmedien wie Flipcharts, Präsentationssoftware und Beamer.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Prüflinge in ihren betrieblichen Kontexten beurteilen)

  • Umgang mit Kindern und Jugendlichen (an berufsbildenden Schulen)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Unterrichtskonzepte entwerfen oder Gutachten schreiben)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Funktionsweise von berufstypischen Geräten vorführen)

  • Handarbeit (z.B. zu berufstypischen Tätigkeiten anleiten)

  • Arbeit in Unterrichts-/Schulungsräumen

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Unterricht vorbereiten, Lernmittel entwerfen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen und Software, z.B.: pädagogische Konzepte, Informationsbroschüren, Beurteilungsbögen, Ausbildungszeugnisse, Ausbildungsverträge, Versetzungspläne, betriebliche Aus- und Weiterbildungspläne, Personalakten, Statistiken, Gutachten, Rahmenpläne, Ausbildungs- und Prüfungsordnungen

Software, z.B.: Lernplattformen, Lernapps, Virtuelles Klassenzimmer

Präsentationsmittel, z.B.: (digitale) Tafel, Beamer, Dokumentenkamera

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Berufspädagogen und -pädagoginnen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, z.B. von Industrie- und Handelskammern

  • in berufsbildenden Schulen

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung im Personalbereich und in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung in Betrieben nahezu aller Wirtschaftsbereiche

Branchen im Einzelnen

  • Erwachsenenbildung, sonstiger Unterricht

    • Berufliche Erwachsenenbildung, z.B. Weiterbildungseinrichtungen

    • Unterricht a. n. g., z.B. Volkshochschulen

  • Wirtschafts-, Berufsverbände, Gewerkschaften

    • Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände, Berufsorganisationen, z.B. Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern

  • Berufsbildende Schulen

    • Berufsbildende weiterführende Schulen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Betriebliche Aus- und Fortbildung, Erwachsenenbildung, Personalentwicklung, Lernberatung).

Darüber hinaus kann sich der Trend, Virtual Reaility und Augmented Reality in der Aus- und Weiterbildung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Berufspädagogen und -pädagoginnen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnen sich - je nach beruflicher Vorbildung - durch ein grundständiges oder weiterführendes Studium (z.B. im Studienfach Berufspädagogik, Bildungsmanagement oder Wirtschaftspädagogik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Aus- und Weiterbildung

Virtual Learning nutzt Technologien der Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR), um praxisnahe Lernerfahrungen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen - unabhängig davon, welche Arbeitsausstattung und -mittel am Lernort verfügbar sind. Mithilfe von VR können Auszubildende beispielsweise in einer virtuellen Werkstatt verschiedene Maschinen bedienen, Montageschritte in der Produktion eines virtuellen Fahrzeugs erlernen oder Arbeitsabläufe im Labor üben. Durch AR können z.B. beim Umgang mit bestimmten Arbeitsmitteln über eine Datenbrille Warnhinweise oder Bedienungsanweisungen projiziert werden. Virtual Learning rückt das handlungsorientierte Lernen in den Mittelpunkt, indem es den Lernenden die Angst vor Fehlern nimmt. Bildungsverantwortliche werden sich damit auseinandersetzen, ob und wie sie virtuelle Hilfsmittel für Schulungen einsetzen.

Hybrid Learning

Die fortschreitende Digitalisierung des Lernens stellt immer größere Anforderungen an die Konzeption von Unterrichts-, Coaching- und Trainingsangeboten. Hybrid Learning steht dabei für die Verschmelzung von verschiedenen digitalen und analogen Lernformen, um den größtmöglichen Lernerfolg für alle Teilnehmer/innen zu erzielen. Dabei werden vorhandene Modelle des Blended Learnings effektiv miteinander verknüpft und passgenau auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten. Beispielsweise wird neben dem Einsatz von Selbstlernmodulen Online-Coaching intensiviert, um Teilnehmer/innen individuell zu unterstützen und Präsenzveranstaltungen gezielter vorzubereiten. Bildungsplaner/innen, Trainer/innen, Pädagogen und Pädagoginnen werden sich künftig intensiv damit auseinandersetzen, wie kombinierte Lernformen an individuelle Lernsituationen und -ziele angepasst werden können.

Digitalisierung im Bildungsbereich

Die fortschreitende Digitalisierung in Schule und beruflicher Aus- und Weiterbildung erfordert neue Lehr- und Lernformen. Social Learning ermöglicht eine Vernetzung zwischen Lehrenden und Lernenden via Internet, z.B. kann man über Wikis zusammenarbeiten, Lerninhalte in Chats vertiefen oder Feedbacks über Microbloggingdienste geben. Beim mobilen Lernen können die Benutzer Lerneinheiten mit interaktiven Tools, z.B. für Smartphones, abrufen. Zudem finden, insbesondere in der beruflichen Weiterbildung, Seminare und Kurse zunehmend als hybride oder gänzlich digitale Veranstaltungen statt. Weitere Trends sind beispielsweise der Einsatz von digitalen Lernzertifikaten, cloudbasierten Lernplattformen und Lernapps, individualisierbaren Lernanwendungen, die Inhalte an Vorkenntnisse und Lernerfolge anpassen, spielerische Elemente (Gamification) in Lehr- bzw. Lernkontexten, sowie andere digital gestützte Unterrichtskonzepte.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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