Erster wichtiger Termin ist der 6. Oktober: Dann beschließt der IG Metall-Vorstand die Forderung für die anstehende
Tarifrunde für die Stahlstandorte in Nordwest- und Ostdeutschland. Bis dahin diskutieren die Mitglieder in den Betrieben und IG Metall-Gremien, was sie fordern wollen. Am 2. Oktober beraten die
Tarifkommissionen die Ergebnisse und beschließen die Forderungsempfehlungen. Ihr Votum dient als Grundlage für den Beschluss des IG Metall-Vorstandes.
Bei der Diskussion der Tarifforderung orientieren sich die IG Metall und ihre Mitglieder unter anderem an der gesamtwirtschaftlichen Situation sowie an der Produktivität und der zu erwartenden Inflationsrate – also wie stark die Preise steigen werden. Die Gesamtwirtschaft soll in diesem Jahr um 1,8 bis zwei Prozent wachsen und in 2016 um 1,7 bis 2,2 Prozent. Das sagen die Wirtschaftsforschungsinstitute voraus.
Verhandlungsstart Ende Oktober
Der IG Metall-Stahl-Experte Uwe Fink geht zudem davon aus, dass für dieses und nächstes Jahr die Stahlproduktion weiter steigen wird. Denn die wichtigsten Abnehmerbranchen wie etwa die Automobilindustrie, der Maschinenbau oder die Baubranche rechnen mit mehr Aufträgen und die niedrigen Lagerbestände müssen aufgestockt werden.
Rund 75 000 Mitarbeiter beschäftigt die nordwestdeutsche Stahlbranche. Dazu zählen die Standorte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und in Bremen. In der ostdeutschen Stahlindustrie arbeiten etwa 8000 Beschäftigte.
Am 31. Oktober endet die Laufzeit der derzeitigen Entgelttarifverträge. Die erste Verhandlungsrunde im Nordwesten ist voraussichtlich in der letzten Oktoberwoche, im Osten in der ersten Novemberwoche.
Tarifdiskussion auch in Holz- und Kunststoff-Betrieben
Auch die Mitglieder in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie sind aufgerufen, über ihre Forderungen zu diskutieren. Die Branche beschäftigt etwa 90 000 Mitarbeiter. Die Tarifrunde startet voraussichtlich Mitte Dezember mit den ersten Verhandlungen für die Holzverarbeitende Industrie. Die Entgelttarifverträge sind zum 31. Dezember 2015 kündbar.