Automobilstandort Deutschland
Zukunft der Automobilindustrie sichern

Deutschland ist der führende Automobilstandort weltweit. Das hat eine Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young unter europäischen Automobilunternehmen ergeben. Urbanisierung, Knappheit fossiler Brennstoffe und der Klimawandel stellen die Branche jedoch vor große ...

26. Oktober 200926. 10. 2009


... Herausforderungen. Die IG Metall fordert daher einen Brancherat zur Zukunft der Mobilität.

Wie das „European Automotive Survey 2009“ von Ernst & Young ergeben hat, sehen ausländische Automobilmanager in Deutschland den weltweit attraktivsten Automobilstandort. Besonders die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität deutscher Autobauer schätzen die 300 befragten Manager aus der europäischen Automobilindustrie hoch oder sehr hoch ein.

Deutschland weltweit führend
Für das kommende Jahr gehen die Befragten europaweit von sinkenden Verkaufszahlen aus, erst Ende 2010 sei mit einem Anstieg der Pkw-Neuzulassungen in Europa zu rechnen. Dann werde vor allem das Kleinwagensegment wachsen, während die Verkäufe von Fahrzeugen der Ober- und Luxusklasse – wie sie besonders von deutschen Herstellern gebaut werden – zurückgehen werden, so der Tenor der Umfrage.

Die Macher der Studie sehen das Geschäftsmodell der deutschen Automobilindustrie daher vor einer Bewährungsprobe. Die Unternehmen müssten sich neu definieren, um den gewandelten Kundenbedürfnissen künftig gerecht werden zu können.

Ähnlich sieht das auch die IG Metall: Angesichts der beständig fortschreitenden Urbanisierung, der begrenzten Reserven an fossilen Brennstoffen und des Klimawandels sei es höchste Zeit, über alternative Mobilitätskonzepte zu diskutieren, sagt Babette Fröhlich vom Vorstand der IG Metall.

Thesen zur Zukunft der Automobilindustrie
Die Gewerkschaft hat neun Thesen zur Zukunft der Automobilindustrie aufgestellt, in denen sie der Branche gravierende Umwälzungen prophezeit. Demnach sei von einer steigenden Nachfrage nach verbrauchsarmen, energiesparenden Antrieben in kleinen, umweltfreundlichen Fahrzeugen zu rechnen. Die notwendigen technischen Innovationen erforderten Kompetenzen, die Branchenakteure nur in Allianzen leisten könnten. Parallel dazu werde der öffentliche Nah- und Regionalverkehr besonders in Ballungsräumen zum Kernelement integrierter Mobilitätskonzepte.

Branchenrat gefordert
Technische und strukturelle Veränderungen könnten laut Babette Fröhlich dazu führen, dass Beschäftigung in der klassischen Fahrzeugproduktion zurückgeht, was vor allem die Automobilzulieferer treffen würde. Daher fordert die IG Metall, einen Branchenrat „Zukunft der Mobilität“ unter Beteiligung der Politik, Unternehmen, Gewerkschaften, Wissenschaft sowie Umwelt- und Verbraucherverbände zu installieren. Ziel müsse es sein, gemeinsam Konzepte für alternative Beschäftigung zu entwickeln.

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