Allgemeine Informationen
Roheisen, Rohstahl, warmgewalzte Stahlerzeugnisse und Stahlrohre – das sind die Erzeugnisse, die von knapp 75 000 Beschäftigten in der deutschen Stahlindustrie hergestellt werden. Stahl ist mit der wichtigste Werkstoff der deutschen Industrie. Abnehmer sind die Automobilindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau, die Metallverarbeitung, der Schiffbau, die Luft- und Raumfahrt, die Elektrotechnik und das Baugewerbe.
2014 wurden knapp 43 Mio. Tonnen Rohstahl hierzulande erzeugt. Weltweit ist Deutschland der siebtgrößte Rohstahlhersteller hinter China, Japan und den USA. Stahl ist vollständig und beliebig oft recycelt werden. Das spart Rohstoffe und Energie. Ressourceneffizienz ist in der Branche ein wichtiges Thema. In Deutschland entstehen pro produzierter Tonne Stahl 1,5 Tonnen CO2. In den vergangenen 20 Jahren hat die deutsche Stahlindustrie den CO2-Ausstoß um rund 20 Prozent verringert und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz erbracht. Die Unternehmen arbeiten und forschen weiter, um noch ressourceneffizienter produzieren zu können.
Wirtschaftliche Kennzahlen für das Jahr 2014:
Umsatz: 33 255,8 Millionen Euro
Beschäftigte: 73 114
Durchschnittliches jährliches Bruttoentgelt je Beschäftigten liegt bei 51 087 Euro.
Entgeltanteil am Umsatz: 11,3 Prozent
Unternehmen
Thyssen-Krupp, Krupp, Hoesch, Salzgitter AG, ArcelorMittal und weitere. Noch immer ist es etwas Besonderes in der Stahlindustrie zu arbeiten. Denn in den Unternehmen der Eisen- und Stahlerzeugenden Industrie gilt das Montan-Mitbestimmungsgesetz. In Deutschland bietet das Montan-Mitbestimmungsgesetz die umfassendsten Mitwirkungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer. Beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber – haben je 50 Prozent der Stimmen im Aufsichtsrat und damit wird echte Parität gewährleistet. Für die Bestellung eines Arbeitsdirektors im Unternehmensvorstand sind auch die Stimmen der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat notwendig.
Leiharbeit und Werkverträge
Leiharbeitnehmer werden in allen Bereichen und in vielen Unternehmen eingesetzt. Das Engagement der IG Metall für faire Arbeit hat dazu geführt, dass Leiharbeitskräfte und die Beschäftigten in Werkverträgen in einigen Unternehmen vermehrt fest angestellt werden und bessere Arbeitsbedingungen haben.
Löhne, Gehälter, Ausbildungsvergütungen, Urlaub und mehr
Für die IG Metall-Mitglieder in den Unternehmen der Stahlindustrie gilt der Tarifvertrag für die Stahlindustrie. Tarifgebiete sind Nordrhein-Westfalen, Saarland und die neuen Bundesländer. Hier sind die Infos zu den Entgelten, Ausbildungsvergütungen und den Zuschlägen nachzulesen.
Ausbildungsberufe
Die Unternehmen der Stahlbranche bieten Ausbildungsplätze in diesen Berufen an:
- Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik, für Betriebstechnik
- Industriemechaniker/-in
- Konstruktionsmechaniker/-in
- Mechatroniker/-in
- IT-Systemelektroniker/-in
- Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie
- Werkstoffprüfer/-in
- Werkzeugmechaniker/-in und Zerspanungsmechaniker
- Werkstoffprüfer
- Industriemechaniker
- Verfahrensmechaniker Hütten- und Halbzeugindustrie
- Kaufleute für Büromanagement
- Fachinformatiker/-in
- Industriekaufmann/-frau
- Informatikkaufmann/-frau
- IT-System-Elektroniker
ID 417 Branchen