Atlas Maschinen GmbH
„Euer Streik ist richtig und wichtig“

„Herr Filipov stellt sich gegen die Grundwerte unserer demokratischen Verfassung. Diesen Angriff dürfen wir uns nicht gefallen lassen.“ Mit diesen klaren Worten hat IG Metall-Vorstandsmitglied Helga Schwitzer gestern den Streikenden bei Atlas in Ganderkese und Delmenhorst den Rücken gestärkt.

3. November 20103. 11. 2010


Die Atlas-Belegschaften in Delmenhorst und Ganderkesee haben ihren Arbeitskampf ausgeweitet. Noch immer weigert sich Atlas-Chef Fil Filipov einzulenken und mit der IG Metall und dem Betriebsrat über einen Tarifvertrag zu verhandeln. Bei ihrem Besuch bei den Streikenden am Dienstag forderte Helga Schwitzer Filipov zum Gespräch auf. Sonst werde weiter gestreikt, zitiert „nwz-online“ das für Tarifpolitik zuständige IG Metall-Vorstandsmitglied.

Zeichen sozialer Inkompetenz
Zum Glück gebe es nur wenig Arbeitgeber, die noch versuchen, ihren Betrieb nach Gutsherrenart zu führen. Dass Fil Filipov sogar jegliches Gespräch verweigere, sei aber nahezu einmalig, befand Schwitzer weiter gegenüber „nwz-online“. Es gehe hier nicht um maßlose Forderungen, sondern um einen ganz normalen sozialen Umgang. Schließlich seien es die Beschäftigten, die den Betrieb in Gang halten.

Wenn ein Unternehmer, der die Firma für einen Euro übernommen habe, nun das Gespräch mit ihnen verweigere, sei dies ein Zeichen sozialer Inkompetenz. Filipovs Verhalten sei „gesellschaftlich nicht tolerabel“. Dies spreche sich auch in Arbeitgeberkreisen herum. Das Verhalten des Atlas-Chefs könne und dürfe kein Maßstab sein.

IG Metall-Vorstand steht geschlossen hinter dem Arbeitskampf
Helga Schwitzer ermutigte die Streikenden zum Durchhalten. Atlas sei bundesweit zum Begriff für eine „widerständige Belegschaft“ geworden. Der Streik sei „ein Zeichen für alle anderen“, ein „Zeichen gegen Maßlosigkeit“. Aus diesem Grund stehe auch der Vorstand der IG Metall geschlossen hinter diesem Arbeitskampf.

Der Konflikt
Bei dem niedersächsischen Maschinenbauer sind an den drei Standorten Ganderkesee, Delmenhorst und Vechta rund 650 Arbeitnehmer beschäftigt. Bis zum Frühjahr 2010 gehörte der Betrieb dem amerikanischen Terex-Konzern. Nach der Übernahme durch den früheren Terex-Manager Filipov hat das Unternehmen ohne Rechtsgrundlage Beschäftigte entlassen, versetzt und niedriger eingestuft. Filipov weigert sich bisher hartnäckig, Verhandlungen über einen Tarifvertrag zu führen.

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