Bei Daimler engagieren sich seit vielen Jahren Mitarbeiter mit Erfolg für praktischen Umweltschutz und Energiesparen. Die Trendsetter aus dem Schwabenland bringen Solaranlagen aufs Fabrikdach und Aufladestationen für Elektrofahrräder ans Werkstor.
Mitarbeiter und Betriebsräte von Daimler 1994 gründeten den Arbeitskreis Umwelt. Seitdem initiiert die Gruppe Veranstaltungen, Projekte und Hilfsaktionen. Ihre Ideen versuchen sie in praktisches Handeln im Betrieb umzusetzen – mit wachsendem Erfolg. Vorzeigeprojekt des Arbeitskreises ist die Solaranlage auf dem Dach des Daimler-Motorenwerkes in Cannstatt. Die Werksleitung hatte sich entschlossen, ein neues Motorenwerk in Bad Cannstatt zu errichten, damals Europas modernste Fabrik.
Sonnenmodule auf Fabrikdach
Den Beschäftigten fehlte jedoch der ökologische Aspekt. Sie wollten das Hallendach mit Photovoltaik-Zellen bestücken – zur damaligen Zeit ein innovatives Unterfangen. Daimler zögerte zunächst, doch dann konnten die Planer überzeugt werden. Das Motorenwerk Bad Cannstatt verfügte bei der Eröffnung über die größte Solaranlage auf dem Dach. Seitdem steuert die Sonne 500 kW oder ein Prozent zum Strombedarf des Werks Bad Cannstatt bei. Andere Daimler-Standorte wie Gaggenau und Mettingen folgten dem Beispiel und installierten ebenfalls die glitzernden Module.
Der Arbeitskreis Umwelt hat ein vielfältiges und anspruchsvolles Aktionsprogramm. Er kümmert sich um soziale und ökologische Themen. Im Rahmen von jährlich stattfindenden Ökobau-Wochen beraten die Mitglieder ihre Kollegen, wie man mit Kollektoren Energie sparen und den CO 2-Ausstoß verringern kann. Auch die Themen 3-Liter-Auto, das E-Mobil und ökonomisches Fahren sind so aktuell wie eh und je.
Anregungen von Beschäftigten
„Ziel ist es dazu beizutragen, dass Ökologie fester Bestandteil der Daimler-Unternehmenspolitik wird“, sagt Mitinitiator Udo Bangert vom Arbeitskreis Umwelt, der Betriebsratsratsmitglied ist. „Wir bekommen viele Anregungen von Kollegen, wo Daimler den betrieblichen Umweltschutz verbessern kann.“ Der Arbeitskreis wird zwar finanziell von Daimler unterstützt, er legt aber Wert auf seine Unabhängigkeit.
Der jüngste Coup der schwäbischen Tüftler und Techniker ist das Projekt Ladestationen für Elektrofahrräder. Am Haupteingang zum Daimlerwerk Untertürkheim werden demnächst sechs überdachte Stationen eingerichtet. Dort können Beschäftigte Elektrofahrräder mit Strom auftanken. Sinn und Zweck des Projekts ist es, die Beschäftigten zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad zu bewegen. Die Fahrräder werden von einer Schorndorfer Firma kostenlos zur Verfügung gestellt.
Einjährige Testphase
Ein Jahr lang soll dieses Modell der umweltschonenenden Mobilität getestet werden. Interessierte Mitarbeiter, die diese Art des Pendelns ausprobieren wollen, können die Fahrzeuge jeweils zwei Wochen lang ausleihen. Die Fahrräder schaffen mit einer Batterieladung bis zu 100 Kilometer, dann müssen sie wieder ans Netz. Nach vier Stunden an der Steckdose ist der „Tank“ wieder voll. „Wir hoffen natürlich, dass es sich bewährt und dass wir noch mehr Elektrotankstellen an anderen Daimler-Standorten bauen können“, sagt der Metaller Bangert.
Solche betrieblichen Aktivitäten sind nur eine Säule des Arbeitskreises. Außerdem organisiert er übers Jahr eine Reihe von hochkarätig besetzten Vorträgen zu „grünen“ Themen wie . „Wir wollen als grünes Gewissen des Standorts nachhaltig und ausdauernd wirken und auf andere Standorte ausstrahlen“, sagt Bangert. Auch in Sindelfingen hat sich ein ähnlicher Kreis von grünen Enthusiasten gegründet. In Zeiten von Energiewende dürfte das Beispiel des Arbeitskreises auch in anderen Unternehmen Schule machen.
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