Rheinmetall AG: Nominierung für den Preis „Europa mitbestimmen"
Europaweit einmalige Vereinbarung

Wachsende Anforderungen im Job sind eine Gefahr für die Gesundheit. Bei der Rheinmetall AG sorgt künftig ein konzernweites Programm für ein gesundes Arbeitsumfeld. Initiiert hat das der Europäische Betriebsrat des Konzerns, der dafür für den Deutschen Betriebsrätepreis 2013 nominiert worden ist.

2. Oktober 20132. 10. 2013


Auf der Agenda des Europäischen Betriebsrats der Rheinmetall AG stehen die Themen „Gesundheitsmanagement“ und „Gute Arbeit“ bereits seit längerem ganz oben. Vorbild und Anstoß für die Initiative des Euro-Betriebsrats war eine ähnliche Regelung bei der Kolbenschmidt Pierburg AG – die Sparte Automobiltechnik im Rheinmetall-Konzern. Die europäische Rahmenvereinbarung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, die für alle europäischen Gesellschaften und Standorte des Unternehmens gilt, ist die erste ihrer Art. Dafür wurde der Euro-Betriebsrat nun beim Deutschen Betriebsrätepreis 2013 für die Sonderkategorie „Europa mitbestimmen“ nominiert.

 

Gutes Betriebsklima und zufriedene Mitarbeiter

Oberstes Ziel der Rahmenvereinbarung ist die Einführung eines betrieblich ausgerichteten Gesundheitsmanagements, das die Gesundheit der Mitarbeiter erhalten und fördern soll. Damit einhergehend soll auch die Arbeitszufriedenheit erhöht und ein gesundheitsgerechtes Betriebsklima geschaffen werden. In der Vereinbarung verpflichtet sich das Unternehmen zur Umsetzung einer Reihe von Maßnahmen. Diese reichen von Prävention bis Rehabilitation und umfassen die Bereiche Arbeits- und Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung, Suchtprävention und Re-Integration.

Von der Idee bis zur Unterzeichnung des Abkommens im Juni 2012 war viel Vorbereitungsarbeit nötig. Zuerst bildete der Europäische Betriebsrat eine länderübergreifende Projektgruppe mit sechs Mitgliedern. Dazu wurden zwei externe Berater verpflichtet, die die nötigen Sachkenntnisse mitbrachten. Dann machten man sich an die Arbeit: Zuerst wurden die betrieblichen Interessenvertreter an den europäischen Standorten ausführlich befragt. Erste Erkenntnis daraus: die Beschäftigten sahen nicht nur bei einzelnen Arbeitsabläufen massive Defizite, sondern wünschten ausdrücklich, dass die Themen Gesundheitsförderung, Mitarbeiterbeteiligung und Stress dringend auf die Agenda sollten. In den Befragungen klagten die Beschäftigten am häufigsten über psychische Belastungen wie Burnout, Stress und Leistungsdruck, Angst um den Arbeitsplatz und Versagensängste sowie Depressionen, Mobbing und eine schlechte Führungskultur.

 

Einheitliche Standards für die Verantwortlichen

Für die Projektgruppe stand bald fest, dass die Rahmenvereinbarung Gesundheitsmanagement länderübergreifend eine Orientierungshilfe sein soll. Den betrieblich Verantwortlichen sollten einheitliche Standards im Gesundheitsmanagement an die Hand gegeben werden und den Beschäftigten signalisiert werden, dass das Unternehmen sich um seine Mitarbeiter kümmert. Únd schließlich wollte man mit einer Vereinbarung auf europäischer Ebene den betrieblichen Sozialpartnern vor Ort den Rahmen für ihre Aktivitäten abstecken und ihnen den Rücken stärken.

 

Projektgruppe begleitet die Umsetzung

Mit der Unterzeichnung des Abkommens im Juni 2012 wurde der Startschuss gegeben, die länderübergreifende Projektgruppe gibt es weiterhin. Sie begleitet kontinuierlich die Umsetzung der europaweiten Vereinbarung, auch mithilfe von Reporting und Monitoringstrukturen. Schließlich ist die kontinuierliche Evaluation ein Kernpunkt des neuen Gesundheitsprogramms.

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