Krise trifft Junge und Ältere besonders stark
Arbeitslosigkeit steigt mehr als dreimal so stark

Jüngere Arbeitnehmer unter 25 Jahren sowie die älteren über 55 Jahre sind besonders von der der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen. Das zeigt eine Untersuchung des DGB, die auf den Daten der ersten fünf Monate diesen Jahres basiert.

24. Juli 200924. 7. 2009


Die in der DGB-Publikation „Arbeitsmarkt aktuell“ veröffentlichten Zahlen zeigen, dass bei Jüngeren und Älteren im Mai 2009 die Arbeitslosigkeit mehr als dreimal so stark angestiegen ist, wie die Arbeitslosigkeit insgesamt.



Vor allem im Westen ist die Arbeitslosigkeit in diesen Altersgruppen gestiegen und betrifft dabei deutlich mehr Männer als Frauen. Der Grund für die Entwicklung: In der Krise trennen sich die Unternehmen zuerst von Beschäftigten mit geringem Beschäftigungsschutz – das sind in erster Linie Zeitarbeiter und befristet Beschäftigte. Hier sind es vor allem junge Arbeitnehmer, die unter prekären Bedingungen arbeiten müssen.

Darüber hinaus sind nach Angaben des DGB Beschäftigte betroffen, die aus Arbeitgebersicht weniger leisten können. Solche Arbeitnehmer werden zuweilen zynischerweise „Low-Performer“ genannt und sind in der Regel ältere Beschäftigte.

Während die Älteren meist dauerhaft arbeitslos seien, rutschten die Jüngeren nicht selten direkt aus der Erwerbstätigkeit in Hartz IV-Bedürftigkeit, da sie noch kein Anrecht auf Arbeitslosengeld aufbauen konnten.

Für Jüngere wie Ältere werde sich die Situation wohl noch weiter verschärfen, meint der DGB. Die Zahl der Ausbildungsplätze gehe in der Krise zurück und Ausgelernte würden seltener übernommen.

Auch die Arbeitsmarktsituation der Älteren dürfte sich vor dem Hintergrund der Anhebung des Rentenalters, den Einschnitten bei der Erwerbsminderungsrente und dem Auslaufen der geförderten Altersteilzeit verschlechtern. Langzeitarbeitslosigkeit und Altersarmut drohen, so der DGB in seinem Fazit, wenn Betriebe und Politik nicht umdenken.

zur IG Metall-Studie zur Jungen Generation
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