Die neuen Roboter kommen: kleiner, leichter und nah am Menschen. Die IG Metall will die Chancen nutzen, die durch den zunehmenden Einsatz von Leichtbaurobotern und neuen Formen der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in der Industrie entstehen. Das betonte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, auf der Fachtagung „Zukunft der Arbeit – Die neuen Roboter kommen“ in Berlin.
Mensch muss weiter die Hauptrolle spielen
Und das sind die Chancen durch den Einsatz der maschinellen Helfer: Monotone, gesundheitsgefährdende Arbeiten können reduziert und gleichzeitig neue, qualifizierte Tätigkeiten geschaffen werden. Unter der Voraussetzung, dass die Nutzungspotenziale der neuen Robotergeneration tatsächlich ausgeschöpft und die Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) durch Betriebsräte und Gewerkschaften mitgestaltet werden.
„Damit eine neue Art der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine entwickelt werden kann, müssen neue Arbeitsformen mit erweiterten Tätigkeitsprofilen und Handlungsmöglichkeiten für die Beschäftigten vorangetrieben werden. Dafür sind mit Sicherheit auch andere Qualifikationen als heute erforderlich“, erklärte Hofmann auf der Fachtagung vor Betriebsräten sowie Vertretern aus Wissenschaft und Politik.
Es gelte aber zugleich zu verhindern, dass die Menschen im „Ballett der Leichtbauroboter“ in eine Nebenrolle an den Rand gedrängt werden.
Auch in Zukunft keine menschenleeren Fabriken
Für die Beschäftigten dürften nicht nur die Resttätigkeiten übrig bleiben, die die Leichtbauroboter noch nicht übernehmen können. Die leichte Bedienbarkeit der neuen Roboter, die vom Menschen an die Hand genommen werden und so Arbeitsabläufe von ihm lernen können, mache es möglich, den Beschäftigten eine neue Rolle zu geben. Etwa dass Beschäftigte künftig selbständig Kleinserien fertigen und dabei durch Leichtbauroboter unterstützt werden.
„Im Einsatz der neuen Roboter liegen auch Chancen, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Beschäftigung zu sichern“, meint der IG Metall-Vorsitzende. „Es geht darum, den Einsatz von Menschen und Maschinen intelligent miteinander zu kombinieren. Das heißt: Arbeitskosten zu haben, die in der Summe niedriger sind und in puncto Qualifikation und Ergonomie auf einem höheren Niveau liegen. Wertschöpfung und Beschäftigung können so am Standort Deutschland gesichert werden. Unsere Gestaltungsspielräume dafür sind erheblich.“