Gefahr Nummer eins: Billigimporte aus China
China überschwemmt den europäischen Markt mit billigem Stahl. Mit fairem Wettbewerb hat das wenig zu tun: Chinesische Stahlunternehmen sind oft hochsubventioniert. Die Preise, zu denen der Stahl verkauft wird, decken vielfach nicht einmal die Herstellungskosten.
Gefahr Nummer zwei: Verschärfung des Emissionsrechtehandels
Der EU-weite Handel mit CO2-Zertifikaten (Emissionsrechtehandel) soll für Unternehmen Anreize schaffen, die Produktion umweltfreundlicher zu gestalten. Die deutsche Stahlindustrie produziert mittlerweile so effizient und klimaschonend wie keine andere. Dennoch will die EU den Emissionsrechtehandel verschärfen und der Branche Milliarden-Lasten aufbürden. Für weitere Investitionen bliebe kein Spielraum mehr.
Die unvermeidliche Folge: Stahl würde dort produziert, wo die Umweltbelastungen viel höher sind. Für die Umwelt wäre nichts getan – im Gegenteil.
Gefahr Nummer drei ist gebannt: Eigenstrom-Belastung
Bei der Stahlerzeugung fallen sogenannte Kuppelgase an. Stahlfirmen betreiben damit Kraftwerke und produzieren so fast die Hälfte ihres Strombedarfs selbst. Diese Art der Stromerzeugung sollte mit der EEG-Umlage belastet werden – obwohl sie ökologisch sinnvoll ist. Die Pläne sind mittlerweile vom Tisch.
Fazit: Die deutsche Stahlindustrie ist in ihrer Existenz bedroht. Geht sie unter, verlieren 85 000 Menschen ihren Arbeitsplatz. Der benötigte Stahl würde dann aus deutlich weniger effizienten Werken in China oder Russland importiert – zum Schaden der Umwelt und der deutschen Industrie.
Die Folgen, die ein Aus der Stahlbranche für die weiterverarbeitende Industrie hätte, können nur geschätzt werden. Studien gehen von einer halben Million bedrohter Arbeitsplätze aus.
Umfangreiches Informationsmaterial zur deutschen Stahlindustrie finden Sie hier: