Resolution der Schaeffler-Betriebsräte zur Leiharbeit
Gleichstellung für Leiharbeitnehmer tariflich durchsetzen!

Der Gesamtbetriebsrat von Schaeffler Technologies und der Konzernbetriebsrat der Schaeffler Gruppe haben eine Resolution verabschiedet, in der sie die zuständigen Tarifkommissionen der IG Metall auffordern, „die vollständige Gleichstellung von Leiharbeitnehmern“ in die kommende Tarifforderung ...

12. November 201012. 11. 2010


... aufzunehmen. Vorbild ist der jüngste Abschluss in der Stahlindustrie.

Ein Tarifabschluss macht Schule: Nachdem die IG Metall in der diesjährigen Tarifrunde in der Stahlindustrie neben einer Entgelterhöhung um 3,6 Prozent auch zum ersten Mal in einem Flächentarifvertrag den Grundsatz „Gleiche Arbeit – Gleiches Geld“ für Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer durchgesetzt hat, nimmt die Forderung nach „Equal Pay“ nun auch in der Metall- und Elektroindustrie konkrete Formen an.

Gleichstellung gefordert
In einer gemeinsamen Resolution fordern der Gesamtbetriebsrat (GBR) der Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG und der Konzernbetriebsrat (KBR) der Schaeffler Gruppe die Tarifkommissionen der IG Metall in den Tarifgebieten Bayern, Baden-Württemberg, Mittelgruppe, Nordrhein-Westfalen, Berlin-Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie die zuständige Kommission für einen Haustarif bei Schaeffler auf, die vollständige Gleichstellung von Leiharbeitnehmern in die kommende Tarifforderung aufzunehmen.

Handlungsbedarf
Ihre Forderung begründen die Arbeitnehmervertreter mit dem allgegenwärtigen Missbrauch der Leiharbeit in den Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie. Die ursprüngliche politische Absicht, Leiharbeit als Brücke aus der Arbeitslosigkeit und zur Abarbeitung von Auftragsspitzen zu nutzen, sei „gut gemeint, entspricht aber nicht der betrieblichen Realität“, heißt es in dem Schreiben. Große Teile der Belegschaft dienten als „langfristiger Konjunkturpuffer“, da sie als Leiharbeitnehmer in kurzer Frist entfernt werden können. Darüber hinaus bilde Leiharbeit in den Unternehmen eine zweite Entgeltlinie auf Niedriglohnniveau und hebele so die Standards des Metalltarifvertrages aus.

Zwar sei es gelungen, über eine Vielzahl von „Verbesserungsvereinbarungen“ die Einkommen der Leiharbeitnehmer – vor allem im Niedriglohnsektor, aber auch innerhalb der Schaeffler Gruppe – erheblich zu verbessern. Sogenannte „christlichen Gewerkschaften“ hätten eine faire Tarifpolitik zur Gestaltung von Leiharbeit bisher aber verhindert, heisst es in der Resolution. Nach dem Wunsch der Schaeffler-Betriebsräte soll die IG Metall diesen Zustand in der kommenden Tarifrunde beenden.

GBR und KBR der Schaeffler Gruppe bestehen aus Abgesandten der Betriebsratsgremien von 21 Schaeffler-Standorten in Deutschland und vertreten etwa 30 000 Beschäftigte.

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