IG Metall-Jugend besetzt Gesamtmetall-Zentrale
Tarif-Auftaktkonferenz der IG Metall Jugend

200 junge Metaller haben am Samstag die Gesamtmetall-Zentrale in Berlin mit einem in Rekordzeit errichten Zelt-Camp blockiert. Dazu gab es laute Live-Rap-Beats. Damit läutet die IG Metall Jugend ihre „Tarifoffensive“ ein – und erhöht den Druck in der laufenden Metall-Tarifrunde.

1. April 20121. 4. 2012


Knapp 200 junge IG Metall-Aktive haben am Samstag die Zugänge zur Zentrale des Arbeitgeberver-bandes Gesamtmetall in Berlin besetzt. Innerhalb weniger Minuten sperrten sie die Straße und schlugen 120 Wurfzelte auf. Mit dieser Aktion verschärft die IG Metall-Jugend den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall fordert unter anderem die unbefristete Übernahme für Azubis – also reguläre, unbefristete Arbeitsverträge nach der Ausbildung statt der bisherigen, auf zwölf Monate befristeten Übernahme.



Die Aktion bei Gesamtmetall dauerte etwa eine halbe Stunde, in der das Spontan-Rapper Duo Borke und Pheel der Menge von einem Pritschenwagen herab laut einheizte. Mit Slogans wie „Übernahme – unbefristet“ oder „keine Zeit zu schweigen denn, wir wollen bleiben“. Die jungen Aktiven tapezierten die Fassade der Gesamtmetall-Zentrale mit sogenannten „Static Stickern“ – durch statische Aufladung haftende Flyer, mit dem Logo der Jugend-Kampagne „Operation Übernahme“. „Das ist nur ein Vorgeschmack für alle Arbeitgeber, die ihre Azubis nicht unbefristet übernehmen“, machte IG Metall-Bundesjugendsekretär Eric Leiderer klar: „Wir werden überall unsere Zelte vor ihren Betrieben aufschlagen.“

Tarif-Auftaktkonferenz der IG Metall Jugend – „bereit für Streit“

Die Teilnehmenden der Aktion waren an diesem Wochenende in Berlin zu einer Konferenz der IG Metall-Jugend zusammengekommen. Die an die „Occupy“-Camps angelehnte Gesamtmetall-Besetzung war Teil des Programms – und bis kurz vor Beginn nur Insidern bekannt. Die Konferenz unter dem Motto „Bereit für Streit“ bildet den Auftakt der Tarifoffensive der IG Metall-Jugend zur heißen Phase der Metall-Tarifrunde. In Workshops erarbeiteten sich die Teilnehmer Basiskompetenzen zur Kommunikation mit der Presse, im Internet sowie mit Azubis und Beschäftigten im Betrieb.

„Wir müssen den Druck weiter erhöhen. In den nächsten Wochen müssen wir alle Azubis ansprechen“, forderte Bundesjugendsekretär Leiderer. „Diese Tarifrunde ist anders als andere. Es geht um mehr als Geld: Es geht um Teilhabe und Gerechtigkeit.“
mehr auf der Kampagnenseite der „Operation Übernahme“
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