Warnstreik für einen Tarifvertrag beim Airbus-Dienstleiter Stute
„Wir stehen kurz vor einem unbefristetem Streik!“
Das erklärte Meinhard Geiken, IG Metall-Bezirksleiter Küste vor rund 350 Beschäftigten des Airbus-Dienstleisters Stute. Diese waren heute zu einer Kundgebung vor der Konzernzentrale Kühne + Nagel AG in der Hamburger Hafencity gekommen und fordern endlich einen Tarifvertrag.
„Wir sind auch erstklassig wie der HSV“, das stellten die protestierenden Stute-Beschäftigten heute vor der Konzernzentrale von Kühne & Nagel in der Hamburger Hafencity fest. Die warnstreikenden Metaller und Metaller spielten damit darauf an, dass Klaus-Michael Kühne, einer der Gesellschafter von der Kühne Nagel AG im Ernstfall den Hamburger Fußballverein HSV mit einigen Millionen sponsert. Die Beschäftigten können es nicht verstehen, dass das Unternehmen sich den Beschäftigten gegenüber so knauserig zeigt und sich bislang dagegen wehrt, einen Tarifvertrag mit der IG Metall abzuschließen. Der Airbus-Dienstleister Stute ist ein Tochterunternehmen der Kühne Nagel AG.
„Das Zeitfenster für eine Lösung schließt sich. Die Beschäftigten sind zu einem unbefristeten Streik bereit. Wir stehen kurz davor.“, das erklärte Meinhard Geiken, IG Metall-Bezirksleiter Küste, auf der Kundgebung. Geiken plädierte an das Unternehmen, die Verhandlungen mit der IG Metall und eine Lösung nicht länger zu blockieren.
Stute Logistik ist eigentlich ein fester Bestandteil von Airbus. Doch was für die Beschäftigten des Flugzeugbauers normal ist, gilt für die Mitarbeiter bei Stute nicht. Dagegen protestieren die Beschäftigten des Dienstleisters – heute wieder mit einem Warnstreik – zum fünften Mal. Rund 350 Beschäftigte kamen vor die Konzernzentrale in der Hamburger Hafencity.
Die IG Metall Küste fordert höhere Entgelte, kürzere Arbeitszeiten und ein faires Eingruppierungssystem sowie besseren Umgang mit Leiharbeitsbeschäftigten. Die IG Metall sieht auch den Luftfahrtkonzern Airbus in der Pflicht. „Es passt nicht zusammen, wenn Airbus Rekordauslieferungen und Rekordergebnisse feiert, aber die Situation bei direkten Dienstleistern und Zulieferern ignoriert“, erklärte der Gewerkschafter. „Auslagerungen auf Kosten der Beschäftigten werden wir nicht mehr akzeptieren.“
Bei der Kundgebung waren Beschäftigte aus vier Betrieben in Bremen, Hausbruch und Finkenwerder in Hamburg sowie Stade dabei. Die IG Metall fordert, dass die Arbeitszeit auf 37,5 Stunden in der Woche verkürzt wird. Für Überstunden sowie Wochenend-, Nacht- und Schichtarbeit strebt sie Zuschläge an sowie 30 Tage Urlaub für alle – unabhängig von der Betriebszugehörigkeit.
Die Belegschaften und die IG Metall wollen außerdem keine Unterschiede zwischen Leih- und Stammbeschäftigten. Das Ziel ist gleiches Geld für gleiche Arbeit, eine Höchstquote von Leiharbeitnehmern im Betrieb sowie ihre unbefristete Übernahme nach zwölf Monaten. Wenn der Tarifvertrag bei Stute unterschrieben ist, könnte das Beispiel Schule machen. Denn es zeigt, dass gemeinsames Handeln zum Umdenken und zum Erfolg führen kann.
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