„Die Zukunft können wir nicht wissen“

Die IG Metall hat alle an der Befragung zum Transformationsatlas beteiligten Betriebe zu einer gemeinsamen Veranstaltung ins Konferenzzentrum nach Schweinfurt eingeladen.

1. Juli 20191. 7. 2019


Ziel war es, zunächst eine erste Einschätzung der Ergebnisse der Befragungen vorzunehmen und dann einen Ausblick zu wagen, welche Konsequenzen mit den Themen Transformation und Digitalisierung auf die Menschen in der Region, den Beschäftigten in den Betrieben und den an unterschiedlichen Stellen Verantwortlichen zukommen können.

Für Schweinfurt und die Region Main-Rhön sind Veränderungen (leider) nicht neu. Trotzdem lassen sich bei der Betrachtung der Befragungsergebnisse Erwartungen oder Befürchtungen in einer neuen Qualität erkennen.

Für Peter Kippes, den Ersten Bevollmächtigten der Geschäftsstelle Schweinfurt, wird ganz entscheidend sein, ob und in welchem Umfang die Themen „Kompromisssuche“ und „Kompromissfindung“ dabei in den Blickpunkt der Aktivitäten rücken werden.

Anders als bei technologischen Veränderungen der Vergangenheit ist es diesmal die „Gleichzeitigkeit“ von verschiedenen Themen, die bei den Betriebsrätinnen und Betriebsräten zu Sorgenfalten führt.

Ein wesentlicher Aspekt bei Entscheidungen zur Einführung von neuen ― vor allem automatisierten ― Systemen wird dabei der Blick auf die Auswirkungen auf die betroffenen Arbeitsplätze sein müssen.

In den allermeisten Unternehmen galt nach Einschätzung von Peter Kippes in der Vergangenheit das Grundprinzip „ist technisch möglich ― scheint günstiger zu sein ― machen wir“.

Bei der schier unübersehbaren Vielfalt von Systemen, die unmittelbar zum Wegfall von Arbeitsplätzen führen würden, wäre das nur sozial verträglich umsetzbar, wenn es gleichzeitig gelänge, über Mengenwachstum zusätzliche Ersatzbeschäftigungsverhältnisse zu generieren.

Diese Lösungsoption wird aber zwischenzeitlich von einem Großteil der Menschen aus ökologischer Sicht vielleicht noch nicht direkt abgelehnt, in vielen Fällen aber sehr skeptisch betrachtet.

Peter Kippes hat deshalb dazu aufgefordert, diese Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation in den Betrieben der Region viel stärker als bisher in den Blick zu nehmen.

Er hat für die IG Metall angekündigt, dass wir an dieser Stelle mit noch mehr Konsequenz auf die Betrachtung dieser Auswirkungen achten werden.

Vor allem der Aspekt von ökonomischen Auswirkungen bei Prozessveränderungen muss nach Ansicht des Ersten Bevollmächtigten viel transparenter oder in einigen Fällen vielleicht erstmals überhaupt transparent gestaltet werden.

Die Veranstaltung begrüßte neben den betrieblichen Vertreterinnen und Vertretern eine ganze Reihe von interessanten Gästen, die im Umfeld der Unternehmen ganz entscheidend zur Zukunftssicherung der Wirtschaftskraft der Region beitragen können und in der Vergangenheit immer wieder beigetragen haben.

Die Hochschule für angewandte Wissenschaften ist eine zentrale Anlaufstelle für innovative Produktweiterentwicklungen. Mit der Bundesagentur für Arbeit haben wir einen wichtigen Anbieter und Unterstützer bei Fragen von Aus- und Weiterbildung.

Alle anderen Gäste aus Verbände und politischen Institutionen sind aufgefordert, ihren Teil zum Gelingen der Transformationsprozesse beizutragen.

Die IG Metall hat mit dem Transformationsatlas den Auftakt für viele weitere Gespräche und Veranstaltungen zu diesen zentralen Zukunftsfragen gemacht.

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