Für einen ökologischen Wandel, der sozial ist!

Bericht aus Geschäftsstelle Wiesbaden-LimburgDie IG Metall führt am 29. Juni unter dem Motto „Fairwandel“ eine Großkundgebung in Berlin durch.


1. April 20191. 4. 2019


Worum geht es dabei? Dazu ein Interview mit dem Ersten Bevollmächtigten, Axel Gerntke.

 

 

Digitalisierung, Dekarbonisierung, Industrie 4.0 prägen die künftige Industrieentwicklung. Müssen wir uns als IG Metall dagegen wehren?

Wenn es darum geht, ökologischer, nachhaltiger und gleichzeitig noch effizienter zu produzieren, dann ist das im Grundsatz sinnvoll. Die Klimaproblematik lässt uns gar keine Wahl. Aber die spannende Frage bleibt: Wer trägt die Lasten eines solchen Umbaus? Heißt höhere Produktivität höhere Profite? Oder wird höhere Produktivität in Arbeitszeitverkürzung und höhere Löhne umgesetzt? Diese Fragen sind nicht entschieden. Die IG Metall unterstützt den Umbau und sorgt zugleich dafür, dass er nicht auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen stattfindet.

Was heißt das konkret?

Ein Beispiel. Wenn die Industrie umgebaut wird, kann dies zu Arbeitslosigkeit führen, obwohl die Konzerne gleichzeitig Profite machen. Das darf aber nicht sein. Darum engagiert sich die IG Metall für eine Verbesserung des Kündigungsschutzes, für einen Ausbau des Kurzarbeitergeldes und für Weiterbildung, die vom Arbeitgeber und der öffentlichen Hand finanziert werden muss. Und wenn dennoch Kolleginnen und Kollegen entlassen werden, dann brauchen wir ein vernünftiges Arbeitslosengeld statt Hartz IV.

Das kostet eine Menge Geld. Wer soll das bezahlen?

Das ist der Punkt. Nicht die Beschäftigten dürfen über indirekte Steuern weiter zur Kasse gebeten werden. Sondern wir müssen an die Profite der großen Konzerne und an die Super-Reichen heran.

Wird man da nicht leicht als Populist bezeichnet?

Ich rede über Multimillionäre und Milliardäre. Wenn es Populismus ist, zu fordern, dass diese über eine Millionärssteuer und durch höhere Erbschaftssteuern zur Finanzierung des Gemeinwesens herangezogen werden, dann bin ich gern Populist.

Das Interview führte Adrian Klock

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