5 Uhr morgens am Portal 48 bei Opel in Rüsselsheim: Nach drei Monaten Corona-Pause stehen die Beschäftigten zur Frühschicht an – mit Abstand. Hinter dem Tor erhalten sie Masken – vier für jeden Beschäftigten am Tag – und eine Flasche Desinfektionsmittel. Wer einverstanden ist, erhält noch eine Fiebermessung mit einem Infrarotgerät.
Die Beschäftigten in der Schlange sind gelassen. Alles gut. Sicherheit geht vor.
Drei Monate lang waren sie zuhause, in Kurzarbeit Null. Geld haben sie dabei kaum verloren: Der Betriebsrat hat durchgesetzt, dass Opel ihr Kurzarbeitergeld aufstockt – auf 94 Prozent ihres normalen Entgelts.
Gesundheitsschutz hat höchste Priorität
Der Schutz der Gesundheit der Beschäftigten hat für den Betriebsrat beim Wiederanlauf der Produktion höchste Priorität. Dazu hat der Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung mit dem Arbeitgeber ausgehandelt – und noch einmal für jeden einzelnen Bereich und jede Tätigkeit in Gefährdungsbeurteilungen die Risiken ermittelt und spezielle Maßnahmen gestaltet.
Neben dem Schutz vor Corona hat der Betriebsrat darauf geachtet, dass die Belastungen für die Beschäftigten nicht zu groß werden.
„Wir hatten immer die richtige Balance im Blick: so viel Schutz wie nötig, so wenig zusätzliche Belastungen wie möglich“, erklärt Betriebsrat Antonio Petruzzi-Manganiello. „Stundenlang mit Maske arbeiten etwa ist extrem anstrengend. Daher haben wir durchgesetzt, dass die Beschäftigten zusätzliche Pausen bekommen.“
In Petruzzis Bereich, in Halle K170/171, wo der „Insignia“ montiert wird, gibt es fünf Minuten Extrapause in der Stunde. Die Beschäftigten dürfen jederzeit raus aus der Linie, zum Maske wechseln und zum Desinfizieren. Ältere Beschäftigte können sich zusätzliche Auszeiten nehmen. Um das zu ermöglichen, ist mehr Personal da, als eigentlich in der Schicht benötigt wird.
Zum Laden dieses Videos müssen Sie die YouTube Cookies aktivieren und stimmen somit der Datenschutzerklärung von YouTube zu.