Zweiter Warnstreik bei Norma – Zukunft oder Streik
Zweiter Warnstreik beim Autozulieferer Norma. Über 300 Beschäftigte haben mit einem Autokorso für die Zukunft ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Die Norma-Geschäftsleitung hält in den Tarifverhandlungen an ihren Plänen fest: schließen, abbauen, kürzen. IG Metall und Beschäftigte bereiten Streiks vor.
Die Hanauer Landstraße in Frankfurt ist komplett blockiert. Über 300 Beschäftigte des Autozulieferers Norma in Maintal demonstrieren mit einem Autokorso gegen Arbeitsplatzabbau und für ihre Zukunft. Nachdem das Management der Norma Group eine weitere Chance zur Lösung des Konflikts um den Erhalt von Arbeitsplätzen am Verhandlungstisch hat verstreichen lassen, hat die IG Metall Hanau-Fulda die Beschäftigten zu ihrem zweiten Warnstreik aufgerufen.
Die IG Metall-Mitglieder bei Norma fordern einen Sozialtarifvertrag und wollen Gespräche über einen Zukunftspakt 2030 führen: neue Produkte für die Zeit nach dem Verbrenner, sichere Arbeitsplätze.
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Norma-Management hält an Kahlschlag fest
Doch die Unternehmensleitung hält an ihren Kahlschlagplänen fest: Im Juni verkündete sie die „Liquidierung“ des Werks in Gerbershausen/Thüringen mit 160 Beschäftigten, sowie den Abbau von 200 Arbeitsplätzen im Werk Maintal/Hessen und die Kürzung der Löhne bis zu 1000 Euro im Monat.
Bei den Antworten auf die wichtigen Zukunftsfragen im Rahmen der Transformation der Standorte bleibt das Management völlig unverbindlich. Ihre Vorstellungen einer sozialen Absicherung der von Kündigung betroffenen Beschäftigten, bewegen sich bislang auf niedrigstem Niveau. Doch damit nicht genug: Die Beschäftigten sollen auf tarifliche Leistungen verzichten und damit einen Teil ihrer Abfindungen auch noch selbst bezahlen.
„Wir haben nun noch zwei Verhandlungsrunden bis Ende nächster Woche vor uns. Wir wollen eine Lösung am Verhandlungstisch. Und diese Lösung kann nur eine gemeinsame für beide Standorte sein“, erklärt Robert Weißenbrunner, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hanau-Fulda. „Wenn das Norma-Management sich bis Ende nächster Woche nicht deutlich auf uns zubewegt, werden wir die Beschäftigten zu einer Urabstimmung über einen unbefristeten Arbeitskampf aufrufen.“
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